Der 4-Stunden-Koerper
den Fällen, wo ich eine indigene Bevölkerung finden kann, die Jahrhunderte lang ohne eine bestimmte Nahrungsmittelgruppe gelebt hat (Früchte zum Beispiel,
was leicht ist), mache ich mir keine Gedanken darum, auf diese Nahrungsmittel zu verzichten. Wenn ich eine solche Gruppe nicht finden kann, würde ich jedoch sagen, dass unsere Wissenschaft den Darwinismus noch nicht eingeholt hat.
Esser, gib acht!
Mein genereller Ratschlag, den ich gerne als »Darwins Gesetz« bezeichne, ist einfach: Essen Sie so, dass Sie eine optimale Fruchtbarkeit fördern, und alles andere ergibt sich von selbst.
Mehr noch: Wenn Sie sich unter dem Aspekt einer optimalen Fruchtbarkeit ernähren, steigert sich auch Ihre sportliche Leistungsfähigkeit, und Sie erfreuen sich allgemein bester Gesundheit. Ganz egal, für welche Ernährung Sie sich auch entscheiden, rate ich Ihnen, die nachfolgenden Untersuchungen wenigstens alle sechs Monate durchführen zu lassen. Wenn Sie ganz auf tierische Produkte verzichten wollen, empfehle ich einen Turnus von drei Monaten.
All diese Tests sind medizinischer Standard und können von Ihrem Hausarzt leicht durchgeführt werden. In vielen Fällen kommt sogar die Versicherung dafür auf. Als Veganer haben Sie es trotzdem nicht ganz so leicht: Es kann sein, dass manche Hausärzte die etwas ausgefalleneren gynäkologischen Tests ablehnen und Sie an einen Spezialisten verweisen. Das ist in Ordnung; lassen Sie die Tests trotzdem machen.
Sie brauchen nicht zu wissen, was das alles bedeutet. Sie müssen das Nachfolgende nur fotokopieren und mit Ihrem Arzt darüber sprechen. 178
Wenn Sie männlich sind, lassen Sie folgende Untersuchungen durchführen:
▶ Samenanalyse (darunter Volumen, das >1,5 ml sein sollte; Konzentration/ Anzahl > 20 Millionen/ml; Motilität > 40 Prozent; Morphologie > 30 Prozent normal nach WHO-Kriterien)
▶ Testosteron (sowohl gesamt als auch frei)
▶ Estradiol
▶ Luteinisierendes Hormon (LH)
▶ Follikelstimulierendes Hormon (FSH; Hypothalamusfunktion)
▶ Prolactin (pituitäres Level)
▶ Gesamtcholesterin (160 bis 200)
▶ AST 179 (20 bis 30)
▶ ALT 180 (20 bis 30)
Wenn Sie weiblich sind, lassen Sie diese Untersuchungen durchführen:
▶ Estradiol
▶ Luteinisierendes Hormon (LH)
▶ Follikelstimulierendes Hormon (FSH; Hypothalamusfunktion)
▶ Prolactin (pituitäres Level)
▶ Gesamtcholesterin (160 bis 200)
▶ AST (20 – 30)
▶ ALT (20 – 30)
▶ Tag 3 FSH und E2 (Estradiol) Bluttests (untersucht wird die ovariale Reserve; der Arzt kann auch eine antrale Follikelzählung per Ultraschall vornehmen und/oder Anti-Müller-Hormone im Blut feststellen)
Das sind die Grundlagen. Bei Frauen kann es sich auszahlen, ein wenig genauer hinzusehen:
Es mag offensichtlich erscheinen, aber eine Frau muss natürlich erst ihre Periode haben, um zu sehen, ob sie ovuliert. Wenn man das herausfinden möchte, ist es wichtig, dass man keine Verhütungspillen einnimmt. Leider verschreiben manche Ärzte Vegetarierinnen »die Pille«, um die Menstruation einzuleiten, was lediglich die Symptome verdeckt, anstatt das Problem bei der Wurzel zu packen. Machen Sie einen LH-Urintest , mit dem Sie ungefähr an Tag 9 beginnen (die meisten Frauen haben ihren LH-Höchststand und den nachfolgenden Eisprung 24 bis 36 Stunden später, also zwischen dem 12. und 15. Tag). LH-Urinteststreifen zu verwenden ist viel einfacher als die basale Körpertemperatur zu messen und auf einen Temperaturanstieg nach dem Eisprung zu achten.
Um den Uterus und die Eileiter zu untersuchen, lassen Sie eine Hysterosalpingografie (HSG) machen (in die Zervix wird Farbstoff eingebracht, dann werden Bilder gemacht) und/oder ein Salzlösungs-Sonohystogramm (Ersteres ist die bessere Untersuchung).
Um die Lutealphase zu untersuchen, machen Sie einen »zusammengefassten« Progesterontest während der Lutealphase – fünf bis neun Tage nach dem LH-Höchststand, an Tag drei der zweiten Hälfte des Zyklus. Bestimmen Sie die durchschnittlichen Progesteronwerte.
Das Fazit von alledem
Wenn Sie momentan vegetarisch leben und darüber nachdenken, einmal pro Woche tierische Produkte zu sich zu nehmen, ist das keine Sünde, nicht einmal, wenn Sie Vegetarier sind – sofern es bedeutet, dass Sie dann gesünder leben und andere leichter zu einem ähnlichen Ernährungsmodus bekehren können. Das Ideal ist freilich, einen Modus zu finden, der sowohl auf persönlicher als auch auf globaler Ebene weitblickend ist. Ein Fehler hingegen ist es, Letzteres
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