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Der Abschiedsstein: Das Geheimnis Der Grossen Schwerter 2

Der Abschiedsstein: Das Geheimnis Der Grossen Schwerter 2

Titel: Der Abschiedsstein: Das Geheimnis Der Grossen Schwerter 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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empfindlich gewordenen Haut, aber nachdem er aufgestanden war und sich angezogen hatte, fühlte er sich besser. Vorsichtig ging er ein paar Mal in der Höhle aufund ab und kam sich allmählich wieder wie ein zweibeiniges Tier vor.
    »Wo ist Jiriki?«, fragte er und zog sich den Mantel um die Schultern.
    »Schon da«, erwiderte Haestan. »Aber hab keine Angst, du kommst schon noch rechtzeitig zur Versammlung. Ich könnte dich huckepack nehmen, schmal wie du bist.«
    »Man hat mich hierhergeschleppt«, sagte Simon und hörte, wie sich eine überraschende Kälte in seine Stimme schlich, »aber das heißt nicht, dass ich nun immer getragen werden muss.«
    Der stämmige Erkynländer lachte, ohne beleidigt zu sein. »Ich bin genauso froh, wenn du läufst, Junge. Diese Trolle bauen ganz schön schmale Pfade, da hat man sowieso wenig Lust, noch jemanden mit sich herumzuschleppen.«
    Am Höhleneingang musste Simon einen Moment innehalten, um sich an das durch die hochgehobene Türklappe eindringende, grelle Licht zu gewöhnen. Als er ins Freie trat, war das spiegelnde Gleißen des Schnees selbst an diesem bedeckten Morgen fast zu viel für ihn.
    Sie standen auf einer breiten Steinterrasse, die vor der Höhle beinahe zwanzig Ellen weit ins Offene herausragte. Zu beiden Seiten setzte sie sich als Weg fort, der an der Bergwand entlangführte. Simon konnte auf seiner gesamten Länge die rauchenden Öffnungen anderer Höhlen erkennen, bis der Weg hinter der Biegung des runden Mintahoq-Bauches verschwand. Ähnlich breite Wege liefen weiter oben quer über den Hang, eine Reihe über der anderen, die ganze Bergwand hinauf bis nach oben. Von höher gelegenen Höhlen hingen Leitern herunter, und dort, wo die Unebenheiten des Abhangs es unmöglich machten, die Pfade miteinander zu verbinden, waren viele Terrassen über tiefe Abgründe durch schwankende Brücken, die aus wenig mehr als Lederriemen zu bestehen schienen, miteinander verknüpft. Während Simon dort hinaufblickte, erkannte er die winzigen, in Pelze gehüllten Gestalten von Qanuckindern, die über diese schmalen Stege hüpften, lebhaft wie Eichhörnchen, obwohl ein Sturz den sicheren Tod bedeutet hätte. Beim bloßen Anblick drehte sich Simon der Magen um, darum richtete er seinen Blick wieder nach vorn.
    Vor ihm lag das weite Tal von Yiqanuc. Die steinernen Nachbarn des Mintahoq ragten aus der nebligen Tiefen empor und türmten sich auf, bis sie mit dem grauen, schneeverhangenen Himmel verschmolzen. Sie waren mit kleinen schwarzen Löchern übersät, zwischen denen winzige Gestalten, jenseits des dunklen Tales kaum erkennbar, über verschlungene Pfade huschten.
    Lässig in ihren Sätteln aus gegerbtem Leder sitzend, kamen auf zottigen Widdern drei Trolle den Weg heruntergeritten. Simon trat einen Schritt vor, um ihnen Platz zu machen, und bewegte sich dabei langsam über die Terrasse, bis er nur noch wenige Fuß vom Rand entfernt war. Als er hinabblickte, überkam ihn einen Moment lang der gleiche Schwindel, den er auf dem Urmsheim gefühlt hatte. Unter ihm fiel der Berghang steil nach unten ab; hier und da war er mit verkrüppeltem immergrünem Gestrüpp bewachsen und kreuz und quer von einem Netz weiterer Terrassen überzogen, an denen zahlreiche Leitern hingen. Er merkte, dass es plötzlich still geworden war, und sah sich nach Haestan um.
    Die drei Reiter hatten mitten auf dem breiten Weg angehalten und starrten Simon staunend an. Der Wachsoldat, im Schatten des Höhleneingangs hinter ihnen kaum sichtbar, salutierte spöttisch über ihre Köpfe weg.
    Zwei der Reiter trugen schüttere Kinnbärte. Über ihren schweren Mänteln lagen Halsketten aus dicken Elfenbeinperlen. In den Händen hielten sie kunstvoll geschnitzte Speere mit hakenförmigem Ende, die aussahen wie Hirtenstäbe und mit denen sie ihre krummgehörnten Reittiere lenkten. Sie waren alle größer als Binabik; selbst während der kurzen Zeit in Yiqanuc hatte Simon bereits bemerkt, dass Binabik zu den kleinsten Erwachsenen seines Volkes zählte. Diese Trolle wirkten auch primitiver und gefährlicher als sein Freund, gut bewaffnet und trotz ihrer kleinen Gestalt grimmig und bedrohlich.
    Simon starrte die Trolle an. Die Trolle starrten auf Simon.
    »Sie haben alle von dir gehört, Simon«, dröhnte Haestan. Die drei Reiter, erschreckt von der lauten Stimme, blickten auf. »Aber kaum einer hat dich bisher gesehen.«
    Die Trolle musterten den großen Wachsoldaten unruhig vonKopf bis Fuß, schnalzten dann ihren

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