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Der Algebraist

Der Algebraist

Titel: Der Algebraist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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wiederverwertet oder sonst etwas mit ihnen
angestellt hat?
    - Dann ziehen wir weiter zum nächsten Ort, wo wir die
Toten ehren können, erklärte der schwarze Vogel
ungerührt.
    - Wenn ich so recht überlege, sagte Y’sul
vergnügt, – könnte es an einem Ort namens Ulubis
schon bald ein paar Kadaver geben, die man einsammeln sollte.
    Fassin sah den Dweller strafend an, aber der beachtete ihn
nicht.
    - Ulubis, sagte der Diensthabende. – Den Namen habe
ich noch nie gehört. Ist das ein Planet?
    - Ein System, antwortete Y’sul. – Heimat des
Planeten Nasqueron. Liegt im Quaternärstrom in einer der
Südlichen Riffranken.
    - Ach so. Ziemlich weit weg von hier.
    - Es gibt viele Menschen dort, und noch mehr sind dorthin
unterwegs, erläuterte Y’sul. – Wahrscheinlich
kommt es zum Krieg. Und dann gibt es wahrscheinlich viele Tote. Ihr
sammelt doch auch Menschen, oder?
    - Schwierigkeiten bereiten uns nur gewisse Cincturier-Spezies, erklärte das Vogelwesen. – Von Menschen haben wir
schon gehört und sie in der Vergangenheit auch aufgenommen, aber
nicht mit diesem Schiff. Ich werde Ihre Information
baldmöglichst an das nächste Nekro-Schiff weitergeben.
Natürlich könnte es sein, dass man dort bereits Bescheid
weiß oder sich sogar schon auf den Weg gemacht hat. Aber wir
sind für den Hinweis sehr dankbar.
    - Gern geschehen, sagte Y’sul. Es klang zufrieden.
Sein Blick wanderte zu Fassin. – Was hast du?
    Fassin wandte sich ab. Hier klebten die Leichen wie kleine
erstarrte Vulkanexplosionen an der Tunneloberfläche. – Palonne, erklärte ihr Führer. – Natürlich ossifiziert. Kriegsopfer. Von einem parasitischen
Steinfäulnisvirus befallen.
    - Faszinierend, sagte Y’sul. – Wie weit ist es
noch bis zu diesem Leisicrofe?
    Der Diensthabende konsultierte einen kleinen Bildschirm, der an
einem seiner zusammengebundenen Flügel befestigt war. – Nur noch ein paar hundert Meter.
    - Was treibt er denn hier überhaupt?, fragte
Y’sul.
    - Was er treibt? Der Ythyn klang unsicher.
    - Er… will euch wahrscheinlich nur studieren, wie?
    - Nein. Natürlich nicht. Der Ythyn-Offizier schwieg kurz. – Du meine Güte.
    Fassin und Y’sul sahen sich an.
    Fassin fragte: – Das soll doch wohl nicht heißen,
dass er tot ist?
    - Doch, sicher. Natürlich. Sie sind auf einem
Nekro-Schiff, meine Herren. Ich dachte, Sie wollten nur die Leiche
sehen.
     
    Die Nachricht kam, während sie schlief. Die Aufzeichnung war
mehrere Stunden alt. Taince betrachtete die schwachen, blau
verschobenen Lichter, die sich aus der Richtung des E-5-Separats
näherten. Sie waren von der Seite aufgenommen. Die
Hungerleider-Flotte befand sich im Anflug auf das Ulubis-System und
hatte mit dem Abbremsen begonnen. Die Invasoren würden noch fast
drei Monate brauchen, um Ulubis zu erreichen. Die Generalflotte war
noch vier Monate entfernt. Sie würde ihr wesentlich
dramatischeres Bremsmanöver in etwas mehr als achtzig Tagen
einleiten. Ihre Taktiker hatten allein aus dem Bremsprofil der Flotte
des E-5-Separats eine Menge erfahren.
    Erstens war die Flotte groß: mehr als tausend Schiffe, es
sei denn, die Hungerleider hätten haarsträubend raffinierte
Methoden, um Triebwerkssignaturen zu fälschen. Zweitens flog sie
zu fünfundneunzig Prozent in geschlossener Formation, nur ein
paar Dutzend kleinerer Schiffe wagten sich etwas weiter voraus. Das
mochte bedeuten, dass auf direktem Kurs eine zweite, in
größerer Entfernung bremsende Flotte hinterher kam, die
noch nicht zu orten war, aber das war vom Rest des Profils her eher
unwahrscheinlich. Aus der Größe, der Auflösung und
der Frequenzverschiebung der Triebwerkssignaturen ergab sich, dass es
sich um eine relativ langsame Truppe aus technisch veralteten,
mittelgroßen Schiffen handelte. Im Grunde bestanden
überdurchschnittlich gute Chancen, dass alle bis auf die
leichtesten Einheiten der Generalflotte alle bis auf die schwersten
Invasorenschiffe angreifen und schlagen konnten. Und was man nicht
schlagen konnte, dem konnte man davonfliegen (was allerdings nicht
viel nützte, wenn es kein Ziel mehr gab).
    Ein dicker Brocken war darunter, ein Riesenkahn, wahrscheinlich
eine Kombination aus Kommando- und Kontrollschiff, Landefähre
und Truppentransporter mit Produktions- und Reparaturanlagen.
Mindestens eine Milliarde Tonnen schwer, Durchmesser im
Kilometerbereich, zweifellos bis an die Zähne gepanzert und
bewaffnet und mit riesigem Geleitschutz, aber auch ein erstklassiges
Ziel, die Königsfigur im

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