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Der Algebraist

Der Algebraist

Titel: Der Algebraist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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– seit Jahrtausenden unbeachtete – Zateki-System, das
etwa achtzehn Jahre vom Portal bei Rijom entfernt ist. Sie erreichten
ihr Ziel in zwanzig Jahren, man kann ihnen also nicht vorwerfen, sie
hätten getrödelt. Man sollte darauf hinweisen, dass sich
die Jeltick normalerweise nie auf ein Abenteuer einlassen
würden, das so viel Dynamik erfordert und so risikobehaftet
ist.
    Im Zateki-System wurden die Schiffe der Jeltick von einem
unbekannten Feind einfach in Stücke gerissen. Das vermutlich
einzige Schiff, das entkommen konnte, wurde später von den Voehn
aufgelesen. Es befand sich auf der Flucht, alle Insassen waren tot,
und sein Biobewusstsein war gestört. Es erflehte die Gnade eines
unbekannten Gottes und bettelte um Vergebung für seinen Auftrag,
die Suche nach den Überresten eines ›Zweiten
Schiffes‹, in dem sich die Transformation zur Dweller-Liste
befinden sollte.«
    Aha, dachte Fassin. Die Theorie des Zweiten Schiffes. Ein kleinerer Trugschluss im Gefüge des
Dweller-Listen-Wahns. Je tiefer man in den Listen-Mythos eindrang,
desto komplizierter wurde er, und desto mehr Möglichkeiten taten
sich auf. Nichts als Unsinn natürlich, so hatte man jedenfalls
bislang gedacht.
    »Irgendwie bekamen, vermutlich durch Spione, die
Beyonder-Rebellen und – möglicherweise über die
Beyonder – das E-5-Separat Wind von der Sache. Kaum einen Monat
später griffen die Beyonder das Ulubis-Portal an. Das
plötzliche Interesse des E-5-Separats an Ulubis datiert
ebenfalls aus dieser Zeit. Als die Jeltick erkannten, dass ihr
Geheimnis kein Geheimnis mehr war«, setzte die Projektion ihren
Bericht fort, »ließen sie ihre Entdeckung weiträumig
durchsickern, um sich nicht dem Vorwurf der Parteilichkeit
auszusetzen und ihren Ruf als uneigennützige Makler zu
bewahren.« Die Gestalt verzog das Gesicht. »Auch davon ist
man bei der Hohen Kommandantur nicht sehr angetan – man darf
davon ausgehen, dass die Jeltick irgendwann dafür zur
Rechenschaft gezogen werden. Jedenfalls verfolgten volle fünf
Geschwader der Generalflotte – mehr als dreihundert
Großschiffe – die Flugroute der Jeltick nach Rijom und
Zateki zurück, fanden aber nichts. Als alles offen gelegt wurde,
stellte sich heraus, dass die einschlägigen Informationen
ohnehin unvollständig waren; man könnte sagen, es wurde nur
die halbe Spur gelegt. Die Jeltick hatten einen riskanten Zug
gemacht, sie hatten selbst mit einer Erfolgswahrscheinlichkeit von
lediglich zwölf Prozent gerechnet. Allein, dass eine so
vorsichtige Spezies ihren Ruf und ihre Zukunft derart bedenkenlos
aufs Spiel setzt, beweist, wie hoch der Gewinn war, den sie sich
versprach.«
    Das Hologramm klatschte hörbar in die behandschuhten
Hände. »Nun weiß also jeder Bescheid, der sich
für diese neue – wie auch immer beschaffene – Spur zu
der Transformation interessiert, einschließlich des Separats
des Hungerleider-Kults und – auch wenn sie sich in letzter Zeit
recht ruhig verhalten haben – der Beyonder, ob sie nun mit dem
E-5-Se-parat im Bunde sind oder nicht. So erklären sich die
jüngsten Angriffe auf Ulubis und die bevorstehende Invasion.
    Aber vergessen Sie nicht…« in der grimmigen Stimme
schwang Jubel mit, »so schrecklich die Gefahr auch sein mag, der
Lohn ist unermesslich. Wenn wir herausfänden, wo die verborgenen
Portale liegen – immer vorausgesetzt, sie sind überhaupt
vorhanden – könnten wir vielleicht im Ulubis-System
intervenieren, bevor die Invasionstruppen des Hungerleider-Kults hier
eintreffen. Das allein würde den vollen Einsatz, die
größten Opfer rechtfertigen. Noch wichtiger ist freilich,
dass uns diese Portale vielleicht – nur vielleicht –, denn
es gibt keine Gewissheit, die Galaxis öffnen und für die
Merkatoria und für uns alle eine neue Epoche des Wohlstands und
der Sicherheit einläuten könnten.« Wieder hielt die
Projektion inne. »Allerdings liegen selbst nach den positivsten
Schätzungen unserer Strategen die Erfolgschancen bei den
Aktionen, zu denen wir Sie auffordern werden, unter fünfzig
Prozent.« Die Projektion holte tief Luft. »Aber das tut
nichts zur Sache. Die kleinste Chance, den großen Preis zu
erringen, um den sich nur so wenige bewerben dürfen, macht den
Kampf zur Pflicht. Uns bietet sich hier eine ganz und gar
außergewöhnliche, womöglich einmalige Gelegenheit,
und nur das zählt. Wir müssten uns alle schwerer, ja
krimineller Versäumnisse zeihen, wenn wir nicht alles
einsetzten, um diese Gelegenheit beim Schopf zu

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