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Der Algebraist

Der Algebraist

Titel: Der Algebraist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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ergreifen, nicht nur
in unserem eigenen Interesse, sondern zum Wohle aller unserer
Mitkreaturen und der noch ungeborenen Generationen.«
    Das Abbild hatte wieder sein kaltes Lächeln aufgesetzt.
»Im Auftrag des Komplektor-Rats habe ich folgende Befehle zu
übermitteln: Seher – jetzt Major – Taak…«
(Die Projektion hatte Fassin schon seit längerem unverwandt
angesehen. Nun folgten viele der Anwesenden im Saal ihrem Beispiel.)
»… Sie kehren nach Nasqueron zurück, suchen den
betagten Dweller auf, von dem Sie jene erste Information bekommen
hatten, und bringen möglichst viel über die Dweller-Liste,
das Zweite Schiff, seinen derzeitigen Standort und die Transformation
in Erfahrung.« (Das Abbild sah sich im Saal um). »Für
alle anderen hier Anwesenden gilt: Erstens: Sie unterstützen
Major Taak nach Kräften bei seiner Mission und unterlassen
alles, was diese Mission verzögern, behindern oder
gefährden könnte. Zweitens: Das Ulubis-System wird
unverzüglich wieder in einen Zustand versetzt, in dem es sich
auf eine unmittelbar bevorstehende Invasion und einen totalen Krieg
mit allen Konsequenzen einstellen und alle Kräfte mobilisieren
kann, um sich den Angreifern zu widersetzen. Ihr Ziel sollte –
und das ist keine Übertreibung – der Kampf bis zur
allerletzten Kreatur, zum allerletzten Sterblichen, zum allerletzten
Atemzug sein.«
    Das Hologramm wich ein wenig zurück, wie um alle ins Auge zu
fassen. »Lassen Sie mich eines ganz deutlich machen: Sie selbst
haben Ihr Schicksal in der Hand, daran kann kein Zweifel bestehen.
Und, was noch wichtiger ist, dies könnte auch für das
Schicksal der Merkatoria und der gesamten zivilisierten Galaxis
gelten. Haben Sie Erfolg, dann winkt Ihnen ein Lohn, der in seiner
Größe und seinem Glanz ohne Beispiel ist. Scheitern Sie,
so warten nicht nur Schmach und Schande auf Sie, Sie stürzen in
bisher unbekannte Tiefen des Grauens. Ein Letztes noch. Sie wissen,
dass das Technikschiff Esttaun Zhiffir, dasdieses Signal
ausschickte, und die Kampf flotte, von der es eskortiert wird, das
Ulubis-System erst in siebzehn Jahren erreichen werden. Ich kann
Ihnen mitteilen, dass große Teile der Generalflotte von mehr
als Geschwaderstärke bereits vor dem Start des T-Schiffs von
Zenerre hierher in Marsch gesetzt wurden. Diese Kampfverbände
halten seither mit weit höherer Geschwindigkeit als das T-Schiff
direkt auf Ulubis zu und werden etliche Jahre vor ihm und seiner
Eskorte hier eintreffen. Die Schiffe werden sich ohne Rücksicht
auf Verluste – allen Gegnern der Merkatoria entgegenwerfen und
– verlassen Sie sich darauf – sie werden siegen.«
    Wieder lächelte die Gestalt. »Ich würde Ihnen zu
gerne sagen, wann genau das Vorauskommando von heute an gerechnet
hier auftauchen wird. Leider steht das nicht in meiner Macht; dieses
Signal wurde von der Flotte ausgeschickt, die das T-Schiff begleitet,
und wir wissen weder, wie weit sich diese Schiffe zum Zeitpunkt des
Absetzens der Lichtgeschwindigkeit angenähert hatten, noch
kennen wir ihre Geschwindigkeit beim Eintreffen des Signals. Wir
können nur Vermutungen anstellen. Wenn sich die Vertreter des
Separats noch zwei Jahre Zeit lassen, könnten die
Kampfgeschwader durchaus vor ihnen hier sein. Sonst landen sie in
einem System, das bereits an den Feind gefallen ist oder sich –
hoffentlich – noch irgendwie zur Wehr setzt. Wie sie sich dann
verhalten, hängt weitgehend von Ihrer Tapferkeit und Ihrer
Entschlossenheit sowie von Ihren Nehmerqualitäten ab.«
    Die Projektion lächelte. »Das war alles. Gibt es noch
weitere Fragen?«
     
    Die Beyonder hatten sie offenbar erwartet. Die Rebellenschiffe
flogen bereits mit neunzig Prozent der halsbrecherischen
Geschwindigkeit, die sie selbst anstrebten, als sie auf den
Fernscannern des vordersten Schiffes erschienen.
    Taince Yarabokin schwamm in Fötushaltung im Schockgel, ihre
Lungen waren mit Flüssigkeit gefüllt, sie war mit dem
Schiff verbunden und wurde von ihm ernährt. Sie sprach mit ihm,
hörte ihm zu, fühlte sich in ihm geborgen. Der Druckanzug,
der seinen Träger wie eine zweite Haut umgab,
vervollständigte das Bild des Kriegers als ungeborenes Wesen
noch weiter. Die Verbindung zum Schiff wurde allerdings über
Implantate und eine Induktionsmanschette und nicht durch einen
Schlauch hergestellt, der durch ihren Nabel führte, und ihre
Brust bewegte sich nur schwach, wenn das Kiemenwasser Sauerstoff in
ihr Blut schwemmte und Abfallgase wieder ausfilterte. Im

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