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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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ein Vorratsraum, und es ist wahr, dass die Worumbo Mills and Weaving im letzten Vierteljahrhundert keinen einzigen Stoffballen mehr hergestellt hat.«
    »Du wirst niemand anrufen, da hast du recht, weil ich möchte, dass du mir dein Handy, deine Geldbörse und alles Geld gibst, das du in den Taschen hast – auch die Münzen. Das ist kein Raub überfall; du kriegst alles wieder. Wärst du so nett?«
    »Wie lange wird das dauern, Al? Ich muss nämlich noch ein paar Leistungskursaufsätze korrigieren, damit ich meine Notenliste für dieses Schuljahr abschließen kann.«
    »Es kann so lange dauern, wie du willst, aber hier dauert es nur zwei Minuten«, sagte er. »Es dauert immer zwei Minuten. Du kannst dir eine Stunde Zeit nehmen, wenn du willst, um dir alles in Ruhe anzusehen, aber ich tät’s nicht, nicht beim ersten Mal, weil es einen wirklichen Schock bedeutet. Du wirst schon sehen. Vertraust du mir in dieser Sache?« Etwas, was er auf meinem verängstigten Gesicht sah, straffte die Lippen über seinem lückenhaften Gebiss. »Bitte. Bitte, Jake. Der letzte Wunsch eines Sterbenden.«
    Inzwischen war ich mir sicher, dass er verrückt war, aber ich wusste auch, dass »Sterbender« seinen Zustand treffend beschrieb. Schon in der kurzen Zeit unseres Gesprächs schienen seine Augen noch tiefer in ihren Höhlen versunken zu sein. Außerdem war Al erschöpft. Allein die zwei Dutzend Schritte von der Sitznische im rückwärtigen Teil des Diners bis zu dem Vorratsraum am anderen Ende hatten genügt, um ihn sichtbar schwanken zu lassen. Und das blutige Taschentuch, sagte ich mir. Vergiss das blutige Taschentuch nicht.
    Außerdem … manchmal ist es einfacher mitzumachen, oder etwa nicht? »Loslassen und Gott überlassen«, sagen sie in den AA -Meetings, zu denen meine Exfrau geht, aber ich beschloss, dass dies ein Fall von Loslassen und Al Überlassen war. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Und he, sagte ich mir, heutzutage musste man einen größeren Zirkus mitmachen, nur um an Bord eines Flugzeugs gehen zu dürfen. Er hatte nicht mal verlangt, dass ich meine Schuhe auf ein Förderband stellte.
    Ich hakte mein Mobiltelefon vom Gürtel und legte es auf einen Karton mit Thunfisch in Dosen. Dann legte ich meine Geldbörse, ein paar zusammengefaltete Geldscheine, ungefähr eineinhalb Dollar in Münzen und meinen Schlüsselring daneben.
    »Behalt die Schlüssel, die spielen keine Rolle.«
    Nun, mir waren sie wichtig, aber ich hielt den Mund.
    Al griff in seine Tasche und brachte einen weit dickeren Packen Geldscheine zum Vorschein, als ich auf den Karton gelegt hatte. Er hielt ihn mir hin. »Zum Verjubeln. Falls du ein Andenken oder so was kaufen möchtest. Na los, nimm’s schon.«
    »Wieso kann ich dafür nicht mein eigenes Geld nehmen?« Das klang durchaus vernünftig, fand ich. Als ergäbe dieses verrückte Gespräch irgendeinen Sinn.
    »Lassen wir das jetzt«, sagte er. »Das Erlebnis wird die meisten deiner Fragen besser beantworten, als ich das könnte, selbst wenn mein Zustand tipptopp wäre, und im Augenblick ist er das genaue Gegenteil von tipptopp. Los, nimm das Geld.«
    Ich nahm das Geld und blätterte den Packen durch. Obenauf lagen Eindollarscheine, die in Ordnung zu sein schienen. Dann kam ich zu einem Fünfer, der okay und doch wieder nicht okay aussah. Über Abe Lincolns Porträt stand SILVER CERTIFICATE , und links von ihm war eine große blaue Fünf aufgedruckt. Ich hielt den Schein ans Licht.
    »Er ist nicht gefälscht, falls du das meinst.« Al klang müde amüsiert.
    Vielleicht nicht – er fühlte sich so echt an, wie er aussah –, aber das Wasserzeichenbild fehlte.
    »Wenn er echt ist, muss er alt sein«, sagte ich.
    »Steck das Geld einfach ein, Jake.«
    Ich tat, wie geheißen.
    »Hast du einen Taschenrechner? Irgendein anderes elektronisches Gerät?«
    »Nein.«
    »Dann kann’s losgehen, denke ich. Dreh dich um, damit du mit dem Gesicht zur Rückwand stehst.« Bevor ich das tun konnte, schlug er sich mit der flachen Hand an die Stirn und sagte: »O Gott, wo ist bloß mein Hirn? Ich hab den Gelbe-Karte-Mann vergessen.«
    »Den wen? Den was?«
    »Den Mann mit der gelben Karte. So nenne ich ihn nur, seinen richtigen Namen weiß ich nicht. Hier, nimm das.« Er wühlte in seiner Tasche, dann gab er mir ein Fünfzigcentstück. Ich hatte schon seit vielen Jahren kein solches Geldstück mehr gesehen. Wahrscheinlich seit meiner Kindheit nicht mehr.
    Ich wog es in der Hand. »Ich glaube nicht, dass du mir

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