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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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wir vieles gemeinsam. Wir sorgen uns beide um unsere Sprösslinge. Unsere Wissenschaften zeigen mehr Gemeinsamkeiten als Verschiedenheiten. Beide Arten reisen zwischen den Sternen und besiedeln die heimatähnlichen Welten, die wir finden. Ich gebe dir zu bedenken, dass diese Ähnlichkeiten eine gewisse Gemeinsamkeit in unseren Gehirnstrukturen und Denkweisen verraten. Wären wir nicht so ähnlich, würde es keinen Grund zum Kämpfen geben. Ich schlage vor, dass wir unsere gemeinsame Intelligenz gebrauchen, um zu sehen, ob wir nicht auch eine gemeinsame Basis finden können – oder, wie ihr sagen würdet, ruhiges Wasser.«
    »Zu welchem Zweck?«, fragte Periskay.
    »Zu dem Zweck, diesem endlosen Töten ein Ende zu machen.«
    »Wie ist so etwas möglich, wenn eine Rasse nicht die andere ausrottet?«
    »Das ist die Frage, die zu erforschen wir hier sind. Ich glaube, dass die Gehirne unserer Arten ähnlich auf Logik reagieren. Deshalb habe ich dich ausgewählt. Ich brauche einen, der in den Gesetzen der Logik geschult ist, nicht in den Gesetzen des Krieges, dem ich meine Ideen erklären kann. Ich brauche einen Ingenieur-Philosophen anstelle eines Kriegers.«
    »Es ist wahr, dass Mitglieder meiner Kaste problemloser sind«, erwiderte Periskay. »Es ist jedoch schwierig ein Problem zu lösen, wenn man sich weigert, die Realität anzuerkennen. Wir überlassen es anderen, ihre Blinzhäute herabgleiten zu lassen, um den Kosmos in einem weichen weißen Licht zu sehen.«
    »Ausgezeichnet. Dann würde ich gern eine Hypothese vorschlagen, die an der Realität erprobt werden kann.«
    »Was für eine Hypothese?«
    »Dass Intelligenz sich in denkenden Wesen über den Instinkt hinwegsetzt.«
    »Wir von Der Rasse glauben, dass unsere Gehirne uns die Fähigkeit geben, unsere Instinkte zu modifizieren. Wie sonst wäre zu erklären, dass unsere Vorfahren die Schnellen Esser vernichteten? Diese alten Jäger suchten die Laichplätze der Schnellen Esser im tiefen Wasser auf, obwohl ihr Instinkt ihnen riet, sich am Land hinter dicken Palisaden zu schützen.«
    Bethany überlegte. Es war ihr noch nie in den Sinn gekommen, die lange Jagd der Fähigkeit der Ryall zuzuschreiben, ihre Ängste zu überwinden. Immerhin hatte Periskay ihr etwas gegeben, womit sie arbeiten konnte. Als sie die Gelegenheit sah, nahm sie sie wahr.
    »Ja, das ist ein Fall von Intelligenz, die sich über den Instinkt hinwegsetzte. Es muss schwierig für eure Jäger gewesen sein, sich nur mit Steinspeeren in die Meerestiefen zu stürzen. Ich würde dir zu bedenken geben, dass jetzt ein ähnliches Maß von Mut verlangt wird.«
    »Ja«, sagte Periskay. »Seit eure Kriegsflotte so tief in unserem Raum ist, werden unsere Krieger Mut brauchen, um euch aus unserem Bereich zu verjagen.«
    »Nein, Periskay. Der Mut eines Ryall-Kriegers ist gewissermaßen eingebaut, ebenso wie seine Aggressivität. Der Mut, von dem ich spreche, ist von anderer Art. Deine Spezies sieht sich der Vernichtung gegenüber. Hast du den Mut, gegen deine stärksten Instinkte anzugehen, um Die Rasse zu retten?«
    Die Art und Weise, wie Periskay die Ohren anlegte und die Schnauze senkte, verriet ihr, dass die letzte Frage nicht wirkungslos geblieben war. Als er sprach, wirkte er vorsichtiger und wachsamer als bisher, vielleicht kam es ihr aber auch nur so vor.
    »Du sprichst von Vernichtung. Ist das eine Prahlerei?«
    »Keine Prahlerei. Wir sprechen über Wirklichkeit. Sicherlich weißt du genug über die wirtschaftlichen Verhältnisse deiner Art, um die langfristige Wirkung einer menschlichen Blockade eures wichtigsten Sternsystems zu erkennen. Schließlich wird die Hegemonie ihre Fähigkeit zur Kriegführung einbüßen, und wenn es dazu kommt, werden unsere Flotten eure Heimatwelten in glühende Schlacke verwandeln. Eure Bevölkerungen werden nacheinander auf ihren Heimatwelten vernichtet, bis zuletzt die einzigen noch lebenden ausgeschlüpften Jungen in menschlichen Zoos sein werden.«
    »Wenn dies alles wahr ist, warum sprichst du dann zu mir?«
    »Weil ich glaube, dass die Vernichtung der Ryall vermieden werden kann, wenn es gelingt, dies deinem Volk verständlich zu machen. Allerdings gibt es unter den Menschen, die unsere Kriegsanstrengungen befehligen, nicht wenige, die anders denken als ich. Sie glauben, ich hätte mich durch meine Freundschaft mit Varlan zu Selbsttäuschung verleiten lassen. Haben meine Vorgesetzten Recht? Täusche ich mich selbst?
    Gibt es Hoffnung, dass wir in der Lage sein

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