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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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selbsttätigen Einstellung der Plasmainjektoren.«
    »Akut oder präventiv?«
    »Die Fehlermeldung war präventiv, Sir.«
    »Dann sagen Sie dem Chefingenieur, dass er alles zuknöpfen und Startvorbereitungen treffen soll. Nun, wie lange wird es dauern, bis wir starten können?«
    »Eine Stunde, Sir.«
    »Machen Sie daraus fünfundvierzig Minuten. Ich werde mit Mr. Barrett in meiner Kajüte sein. Verständigen Sie mich, sobald Sie startbereit sind.«
    »Jawohl, Captain.«
    Richard Drake arbeitete sich durch mehrere lange, graue Korridore, vorbei an geschäftigen Besatzungsmitgliedern, die sich mit der Mühelosigkeit langer Praxis in der Schwerelosigkeit bewegten. Stanislaw Barrett blieb Drake auf den Fersen. Seine Bewegungen waren merklich unbeholfener als die der Raumfahrer, doch brachte er es ohne allzu große Mühe fertig, mit Drake Schritt zu halten. Als sie das innerste Deck im Ring erreicht hatten, war die Rotation des Schiffes so weit wiederhergestellt, dass die Fliehkraft einem Zehntel der Erdschwere entsprach.
    »Gerade genug, um mit den Füßen am Boden zu bleiben, wenn wir uns auf die Abreise vorbereiten«, bemerkte Drake, als er und sein Gast die letzten paar Dutzend Meter zu seiner Kajüte bewältigten.
    Drake öffnete die Tür, trat beiseite und bedeutete Barrett mit einer Geste, vorauszugehen. Barrett trat vor ihm ein und ließ einen leisen Pfiff hören.
    »Sehr hübsch, Captain! Ich hatte keine Ahnung, dass die Marine ihre Schiffe so fein ausstattet.«
    Drake überlegte, ob der Admiral nicht einen taktischen Fehler begangen hatte, indem er diesen Sonderbeauftragten des Ministerpräsidenten an Bord gelassen hatte. Da er nachteilige Folgen für den Umfang des nächsten Jahresbudgets befürchtete, beeilte er sich, die Zusammenhänge zu erklären.
    »Das Dekor, Mr. Barrett, ist traditionell – und antik. Diese Kajüte ist heute noch genauso wie damals, als Captain Krueger, der letzte irdische Kommandeur, das Schiff unseren kolonialen Streitkräften übergab.«
    Barrett, der ein Ölgemälde bewundert hatte, auf dem ein voll getakelter Rahsegler mit Reihen von Stückpforten in stürmischer See dargestellt war, wandte sich um und sagte:
    »Oh, ich kritisiere nicht, Captain. Ich bewundere nur.«
    Drake forderte Barrett auf, vor seinem Schreibtisch, der zugleich Arbeitsstation war, Platz zu nehmen. »Wollen wir jetzt unsere Befehle öffnen, Sir?«
    »Selbstverständlich.«
    Drake setzte sich hinter den Schreibtisch und sperrte das kleine Kettenschloß auf, das den Sicherheitsbeutel an seinem rechten Handgelenk befestigte. Er legte den Beutel auf den Tisch, rieb sich die Haut, wo die Manschette eingeschnitten hatte, und drückte mit dem Daumen auf die blaßgrüne Oberfläche der Verschlussplatte. Es gab ein hörbares Klicken, und der Beutel öffnete sich der Länge nach. Darin befand sich eine kleine gläserne Tafel – wie ein Dominostein, der die Deckenbeleuchtung in einem Regenbogen holographisch induzierter Farben reflektierte. Drake löste die Tafel aus den Elastikbändern, die sie in dem Beutel gehalten hatten, steckte sie ins Lesegerät und schaltete den Bordcomputer ein. Ein momentanes Winseln wurde von einem Piepton abgelöst. Drake antwortete darauf, indem er seinen Namen, die Seriennummer und den Autorisationscode eingab. Nach kurzer Verzögerung wurde der Bildschirm frei und zeigte die Botschaft:
ZUGANG ZU GESICHERTEN DATEN ERFORDERT ADMIRALITÄTSSCHLÜSSEL.
    Drake gab eine zwölfstellige Zahlen-Buchstaben-Kombination ein, die nur ihm als Captain und dem Zentralcomputer der Admiralität bekannt war. Der Bildschirm wurde wieder freigemacht. Nach einer Sekunde Wartezeit begann ein Text in leuchtend gelber Farbe über den Bildschirm zu wandern:
AN:
    Captain Lieutenant Richard Drake
    Kommandierender Offizier
    ANS Discovery
    VON:
    Admiral Luis Dardan
    Admiralität
    Homeport, Alta
    Datum: 14. Hermes 2637

    Gegenstand: Marschbefehl

    **** STRENG GEHEIM **** STRENG GEHEIM ****

    1.0 Am 12. Hermes 2637 orteten die Flotten-Sensorstationen Alpha 7134 und Alpha 8364 um 21:37 bzw. 21:42 Uhr ein Artefakt in den Koordinaten 3615/+2712/-250EG.
    2.0 Die Analyse der Ortungen durch die Admiralität führt zu folgenden Schlüssen:
1) Ein wirksamer Faltpunkt existiert wieder im System Valeria unter den oben angegebenen Koordinaten.
    2) Das Artefakt ist ein Raumschiff, dessen Herkunftsort außerhalb des Systems Valeria liegt.
    3) Die Bewegungen des Schiffes legen den Schluss nahe, dass es sich um ein Vermessungsschiff

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