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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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vergangenen Abend war ihre erste Trennung seit der Hochzeit.
    Zur festgesetzten Stunde erschienen die vier Geladenen im Amtszimmer des Ersten Koordinators im obersten Geschoss des Ratsgebäudes. Dort erwarteten sie der Erste Koordinator, sein Stellvertreter Blenham, zwei Ministerialbeamte, Großadmiral Belton und Admiral Ryerson. Es gab ein allgemeines Händeschütteln, dann setzten sich die zehn um einen kleinen Konferenztisch. Koordinator Gellard eröffnete die Begegnung mit einem Dank für ihr promptes Kommen.
    »Sie müssen zugeben, Koordinator, dass Sie eine Begabung haben, Neugierde zu wecken«, erwiderte Husanic.
    »Ich muss unser jüngstes Verhalten erklären, Graf Husanic. Vor ungefähr einer Woche stießen Admiral Beltons Sachverständige auf etwas mit potenziell weit reichenden Folgen. Wir brauchten Zeit, um die Implikationen zu untersuchen, bevor wir Ihnen direkt gegenübertreten konnten. Ich fürchte, unsere Ungeschicklichkeit in der Behandlung der Angelegenheit wurde durch unbedachte Äußerungen im Plenarsaal des Interstellaren Rates verursacht. Unglücklicherweise ist der Mann, der die Gerüchte in Umlauf brachte, ein Mitglied des Rates, so dass wir sehr wenig gegen seine Übertretung unternehmen können. Immerhin hat er Ihnen erhebliche Beunruhigung und Sorgen bereitet, und dafür entschuldige ich mich im Namen von uns allen. Wir hätten anders handeln sollen.«
    »Entschuldigung angenommen«, sagte Husanic. »Nun, Sir, können wir darauf zu sprechen kommen, was Ihnen zu schaffen macht?«
    »Sollt' es getan sein ... dann sollt' es besser rasch geschehen!«, zitierte der Zweite Koordinator.
    »Admiral Belton«, sagte Gellard, »würden Sie unseren Gästen dies bitte näher erklären?«
    »Ja, Sir«, sagte Belton. Er stand auf und ging zu einem Bücherschrank, der eine ganze Wand des Amtszimmers einnahm. Dort bediente er eine Steuerung, und mehrere Dinge geschahen gleichzeitig. Das Fenster hinter dem Schreibtisch des Koordinators wurde undurchsichtig, ein Abschnitt des Bücherschranks schwenkte nach vorn und gab einen an der Wand befestigten Projektionstank frei. Dieser leuchtete auf und zeigte eine holographische Faltraumkarte der Ryall-Hegemonie. Die Karte war farbcodiert, um die verschiedenen Verbindungslinien zwischen den Systemen zu zeigen.
    »Die Daten, die Sie uns zur Verfügung stellten, sind ein wahres Gottesgeschenk«, begann der Admiral mit einer Handbewegung zur Topologiekarte. »In den knappen zwei Wochen, seit wir diese neue Information erhielten, haben unsere Analytiker rund um die Uhr gearbeitet, um sie in unsere strategischen und taktischen Doktrinen einzubeziehen. Um dies zu bewerkstelligen, haben wir praktisch jedes Gefecht, das wir jemals gegen die Ryall geführt haben, neu analysiert. Dabei sind uns Zusammenhänge klar geworden, die uns seit bald einem Jahrhundert Kopfzerbrechen bereitet haben. Kurzum, wir haben gelernt, welche Vorteile der Spica-Faltraumhaufen den Ryall bietet. Der wichtigste Vorteil, den unsere Feinde aus der Gruppierung ihrer Systeme ziehen, ergibt sich aus der ungewöhnlich hohen Zahl der Verbindungen. Dieser Vorteil kurzer Verbindungen manifestiert sich in verschiedenen Formen, die für uns zumeist ungünstig sind. Wie von Captain Drake und anderen bereits festgestellt worden ist, ermöglicht der Spica-Haufen den Ryall einen viel wirkungsvolleren Einsatz ihrer Kräfte, als es uns möglich ist. Mit anderen Worten, sie können mit viel weniger Schiffen das Gleiche leisten.«
    »Haben Sie quantitative Zahlen darüber?«, fragte Gower. Belton nickte. »Wir glauben, dass der Faktor bei ungefähr zwei Komma sieben liegt. Für die militärisch nicht so Versierten unter uns: Das bedeutet, dass hundert Schiffe der Ryall zweihundertsiebzig der unsrigen aufwiegen können.«
    Ein leises Pfeifen ertönte links von Drake. Er war nicht sicher, dachte aber, dass es von Stan Barrett gekommen sei. Belton fuhr fort: »Effektiverer Einsatz der vorhandenen Kräfte ist nicht der einzige Vorteil der inneren Linie mit ihren besseren Verbindungen. Denn mit ihren kurzen Reisezeiten haben die Ryall es nicht nötig, ihren Raum durch eine tief gestaffelte Verteidigung zu schützen. Sie können ihre Kräfte dort konzentrieren, wo sie im Kampf mit uns stehen. Sollten wir anderswo eine neue Front eröffnen, ist es relativ einfach für sie, in kurzer Zeit Streitkräfte zu dem neuen Kampfraum zu bringen.
    Schließlich dürfen wir den Vorteil nicht übersehen, den ihr eng verbundener

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