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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Batterieanzeige ihres Anzugs. Die Antwort auf ihr Verständigungsproblem war dort in Gestalt einer bernsteingelben Kontrollleuchte. Ihr Funksprechgerät war umgeschaltet und funktionierte über ein fiberoptisches Kabel zur Konsole. Er schaltete das Gerät auf Batteriebetrieb um.
    »Kannst du mich jetzt hören?«
    »Laut und klar«, kam ihre ängstlich klingende Stimme aus seinem Helmlautsprecher. Aber es war auch ein Unterton von Erleichterung herauszuhören.
    »Wir wurden getroffen«, sagte er in Beantwortung ihrer ersten Frage.
    »Wie schlimm ist es?«
    »Ich weiß es nicht. Alles scheint ausgefallen zu sein. Das könnte das ganze Schiff betreffen oder bloß einen Abschnitt. Ich mache dich jetzt los, und dann sehen wir, ob wir den Umfang des Schadens feststellen können.«
    »Was ist mit den Ryall?«
    Er blickte auf die Uhr. »Wir entfernen uns rasch von ihnen. Wahrscheinlich besteht keine Gefahr mehr. In rund einer Minute werden wir außer Reichweite verirrter Raketen sein.«
    Tatsächlich war eine verirrte Rakete nach Drakes Einschätzung das geringste ihrer gegenwärtigen Probleme. In einem Feuerball atomisiert zu werden war ein weitaus schnellerer und sauberer Tod als eine der anderen Möglichkeiten, die ihnen drohten. Im Licht seiner Helmlampe untersuchte er die Kontrollanzeigen am Schutzanzug seiner Frau. Besondere Aufmerksamkeit schenkte er den rot glimmenden Zahlen, die den Druck im Inneren des Anzugs anzeigten. Er schien gleichmäßig, aber eingebaute Sensoren waren nicht immer zuverlässig.
    »Wie sind deine Ohren?«
    »Größer als gut für mich ist, sagte mir mein Onkel, als ich ein kleines Mädchen war.«
    »Kein Knacken?«
    »Nein, der Druck ist gleichmäßig. Und bei dir?«
    »Genauso«, meldete er.
    Erleichtert ließ er den Lichtkegel seiner Stirnlampe durch den Raum wandern. Der Grund, dass sie sich im Vakuum befanden, war offensichtlich. In der Trennwand zwischen dem Raum der Flotteneinsatzleitung und dem Hangar gähnte ein meterweites Loch. Er wandte sich um und sah ein passendes Loch auf der anderen Seite im Schott.
    »Es kam durch den Hangar herein, flog durch den Raum und die Trennscheibe und dann nach achtern durch das Schott. Ich würde sagen, unser Kleiner hatte großes Glück, dass er heute nicht zum Waisenkind geworden ist.«
    Sie wandte den Kopf zu dem Loch in der Wand hinter ihnen, und ihre Stimme war ein wenig zittrig, als sie sagte: »Es sieht so aus, als wäre es nur fünfzig Zentimeter über unsere Köpfe geflogen.«
    »Eher dreißig«, erwiderte er.
    Was immer es gewesen sein mochte, es war nicht groß und sehr schnell gewesen. In einer Hinsicht hatten sie Glück gehabt. Mit weniger Energie hätte es nicht beide Schotts sauber durchschlagen. Statt dessen wäre es abgeprallt und als Querschläger kreuz und quer im Raum herumgefetzt und hätte sie beide in Hackfleisch verwandelt.
    »Sieh mal nach draußen, Richard!«
    Drake wandte sich um und leuchtete mit seine Helmlampe durch die zerborstene Trennscheibe im Raum der Flotteneinsatzleitung umher. Einige seines Stabes hatten nicht sein Glück gehabt. Rote Tröpfchen gefriergetrockneten Blutes trieben überall, und wenigstens zwei der Schutzanzüge, die vor den Sensorkonsolen angeschnallt waren, hatten keine Helme – und Köpfe.
    Drake biss die Zähne zusammen. Als sein Licht den roten Dunst durchdrang, bemerkte er mit Erleichterung, dass sich jemand bewegte.
    »Wer ist das?«, fragte er.
    »Admiral Drake?«, antwortete eine Stimme.
    »Ja.«
    »Stabschef Swithers, Sir.«
    »Ist noch jemand bei Ihnen am Leben, Swithers?«
    »Commander Considine, Sir.«
    »Was ist mit Commodore Parkinson? Den Lieutenants Powell und Frank?«
    »Tot, Sir.«
    Drake wurde schwer ums Herz. Das Todesurteil über drei Mitglieder seines Stabes zu hören kam ihn fast noch härter an als der Anblick des Gemetzels. Seine erste Regung war, Swithers zu helfen, aber seine Pflicht lag anderswo.
    »Wenn Sie Überlebende finden, helfen Sie ihnen zur Krankenstation. Meine Frau und ich werden sehen, ob wir einen Schadenbeseitigungstrupp finden können, der Ihnen hilft. Ich muss feststellen, was im Rest des Schiffes vorgeht.«
    »Ja, Sir.«
    »Wir gehen nach achtern. Nachdem Sie und Considine den Überlebenden geholfen haben, oder wenn es keine anderen Überlebenden gibt, gehen Sie bitte nach vorn, um dort mit Überlebenden Verbindung aufzunehmen. Haben Sie verstanden?«
    »Ja, Sir.«
    »Viel Glück!«
    »Ihnen auch, Sir.«
    Drake wandte sich an Bethany und nickte ihr zu.

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