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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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genug«, antwortete Drake. Er war froh, Walkirk zu sehen, aber zu müde, um viel Gefühl zu zeigen. »Haben Sie uns Hilfe gebracht?«
    » Queen Julia hat an Ihrer Steuerbordluftschleuse angedockt. Alle, die abkömmlich waren, sind mit mir an Bord gekommen.«
    »Gut. Wir können jeden gebrauchen. Wie Sie selbst sehen, hat es uns schwer getroffen. Und nach der Reparatur der Queen Julia haben Ihre Leute in der Schadensbehebung zehnmal mehr Erfahrung als meine.«
    Phillip sah sich im kontrollierten Chaos um. »Ich kann nicht sagen, dass mir dieser Anblick unvertraut wäre, Admiral. Ich hatte nur gehofft, dass ich so etwas nie wieder sehen würde.«
    »Das macht zwei von uns.«
    »Wie geht es Bethany?«
    »Glücklich, am Leben zu sein. Das Gleiche gilt für mich. Sie hilft in der Krankenstation.«
    Das war vor acht Stunden gewesen. Danach hatte Drake den sandarischen Kronprinzen aus den Augen verloren. Seine Leute schienen überall zu sein. Die Hälfte der Reparaturtrupps, denen Drake begegnete, trugen die Uniform der königlich sandarischen Marine.
    »Admiral, wir sind bereit, die Maschinen auszuprobieren«, meldete der amtierende Chefingenieur, ein junger Mann mit piepsiger Stimme, der sein Maschinenbaustudium noch nicht lange hinter sich hatte. Vor dem Gefecht war er Dritter Ingenieur gewesen, nun war er Leiter der Abteilung, und einer der Gründe, dass Drake die Maschinenreparaturen persönlich beaufsichtigte. Die meiste Zeit schwebte Drake nur in der Luft und überwachte die Arbeiten, was ihm zu viel Zeit zum Nachdenken gab. Trotz seiner Anstrengungen bestand sein Gehirn darauf, die wenigen turbulenten Minuten wieder und wieder abzuspulen, in denen er mehr als die Hälfte seiner Flottenreserve und beinahe sein Flaggschiff verloren hatte. Im Zeitraum von fünf kurzen Minuten waren vierzehn seiner Schiffe beschädigt und zerstört worden. So schlimm das gewesen war, die Echsenleute hatten weit höhere Verluste hinnehmen müssen. Sie hatten dreißig Schiffe einschließlich des Flaggschiffes verloren, als die Lichter ausgingen. Zwei weitere waren zerstört worden, als die Flotten sich voneinander entfernt hatten. Damit blieben ihnen acht Überlebende, von denen mindestens eins beschädigt worden war. Die meisten Sensoren zur Fernaufklärung waren ausgefallen, aber die wenigen, die noch funktionierten, zeigten eine vakuumdünne Wolke von Sauerstoff und Wasserdampf um das fliehende Ryall-Geschwader. Sauerstoff und Wasserdampf waren sichere Zeichen eines Lecks, und vielleicht gab es davon sogar mehr als eins.
    Die Geschichte, dachte er bei sich, würde das jüngste Gefecht bei Spica als einen taktischen Sieg der Menschheit verzeichnen. Schließlich hatten die Ryall Hunderte von Schiffen und Zehntausende von Kriegern geopfert, um einen Durchbruch zu erzielen, und nach ihrem Treffen mit Drakes Flottenreserve war die durchgebrochene Streitmacht auf acht Schiffe zusammengeschmolzen. Und auch diese Stärke würden sie nicht lange behalten. Admiral Gower hatte inzwischen sechs Kriegsschiffe entsandt, um diese Überlebenden abzufangen und zu vernichten.
    Das einzige Problem war, dass der taktische Sieg einen schalen Geschmack hinterließ. Wie konnte etwas ein Sieg sein, das so viele Menschenleben gekostet hatte? Die plötzliche Rückkehr von Gewicht unter seinen Stiefeln unterbrach den Gedankengang. Langsam baute sich Schwerkraft auf und erreichte nach seinem Gefühl die Hälfte der Standardschwerkraft.
    »Maschinen sind betriebsbereit, Admiral. Wir können wieder manövrieren«, meldete der junge Ingenieur.
    »Ausgezeichnet, Mr. Achmed. Sagen Sie Captain Carter, dass er anfangen kann, unsere Bahn zurück zur Flotte zu berechnen.«
    »Jawohl, Sir. Wo werden Sie sein, Admiral, falls er es wissen möchte?«
    Drake, der sich zum Gehen gewandt hatte, machte noch einmal kehrt. »Sagen Sie dem Kapitän, dass ich in meiner Kajüte sein werde. Ich schlage vor, dass Sie einen Wachwechsel vornehmen und das Gleiche tun. Sie sehen aus, als würden Sie sich nicht mehr lange auf den Beinen halten können.«
    »Mir fehlt nichts weiter, Sir.«
    »Das ist ein Befehl, Lieutenant. Sie sind jetzt Chefingenieur. Lernen Sie Aufgaben zu delegieren.«
    »Jawohl, Sir.«
    Erschöpft tappte Drake zurück zu seiner Kajüte. Er dachte daran, Bethany zu suchen, entschied aber, dass er zu müde sei. Der Verlust der Hälfte seiner Streitmacht war schlimmer gewesen als der Verlust eines Armes oder eines Beines. Tatsächlich hätte er gern beides gegeben, um nur

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