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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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möglicher Kollateralschäden Sorgen machen zu müssen.«
    In der Befehlszentrale beschäftigte das gleiche Thema Richard und Bethany. Ihre überstürzte Abreise hatte ein Gefühl von Desorientierung hinterlassen. Bei der Vorbereitung ihrer Ansprachen hatten sie eine Anzahl verschiedener Reaktionen auf ihr Ultimatum in Betracht gezogen. Vielleicht würden ihre Gastgeber ihnen sagen, dass sie am irren Gerede dieser verrückten Zweibeiner nicht interessiert seien und sie dann wieder fortschicken. Oder vielleicht würden sie alle fünf umbringen lassen, oder in eine Art Zoo einsperren, wenn die Ryall so etwas kannten. Aber immerhin gab es die Möglichkeit, dass sie sich tatsächlich zur Kapitulation entschließen würden.
    Wie so oft im Leben war das geschehen, womit sie nicht gerechnet hatten: Mitten in der Nacht hatte man sie aus den Betten gerissen und ohne irgendeine Erklärung hinausgeworfen.
    Als sie sich vor dem Verlassen der Umlaufbahn in ihren Sitzen anschnallten, wandte sich Bethany an Varlan und fragte: »Weißt du, welche Entscheidung getroffen wurde?«
    »Ja.«
    »Kannst du es uns sagen?«
    »Nein. Es wäre eine Verletzung des Eides, den ich meiner Sippe leistete.«
    »Wenn wir wüssten, wie die Entscheidung ausgefallen ist, könnten wir vielleicht durch Argumente eine andere Entscheidung herbeiführen.«
    »Kein Argument kann etwas bewirken.«
    »Kannst du uns nicht eine Andeutung machen?«
    »Nein. Ich kann nur sicherstellen, dass ihr heimkehren könnt, bevor jene, die euch den Schutz verweigern würden, bei Denen Die Herrschen Gehör finden. Wenn das geschieht, bevor wir das Sterntor erreichen, werdet ihr hier gefangen sein. Mehr kann ich nicht sagen.«
    »Du hast genug gesagt«, erwiderte Drake. Mit einem Knopfdruck stellte er die Verbindung zur Brücke her.
    »Walkirk hier, Admiral«, meldete sich Phillip.
    »Wie lange wird es dauern, bis wir die Umlaufbahn verlassen, Commander?«
    »Zehn Minuten, Sir.«
    »Die gleiche Umlaufbahn, die wir bei der Ankunft hatten?«
    »Ziemlich gleich. Sie ist so berechnet, dass wir nicht den lokalen Raummüll rammen. Wir werden mit Fernsucher am Sterntor zusammentreffen.«
    »Welche Beschleunigungsrate haben sie uns vorgegeben?«, fragte Drake.
    »Moment, Sir. Ich habe diesen Teil des Flugplans noch nicht überprüft ...« Phillip schnalzte. »Sie haben für den Rückflug zwei g Beschleunigung ausgerechnet, Sir. Sie müssen uns schnell los werden wollen.«
    »Welche Flugzeit rechnen Sie bei zwei g Beschleunigung bis zum Sterntor, Commander?«
    »Ich schätze sechzig Stunden, Sir.«
    »Gut. Je länger wir im Ryall-Bereich sind, desto größer ist die Gefahr, dass sie es sich anders überlegen und wir da behalten werden. Wir werden dem Flugplan wie vorgesehen folgen.«
    »Jawohl, Sir. Beschleunigung in acht Minuten und zwanzig Sekunden. Bitte schnallen Sie sich dort alle an.«
    »Wir werden bereit sein.«
    Zweieinhalb Tage später fühlte sich Richard Drake wie nach einer zehntägigen Sauftour. Seine Augen brannten, sein Mund schmeckte wie die Innenseite eines alten Turnschuhs, und jeder Muskel in seinem Körper schmerzte und verlangte nach einer anderen Position als der, in der er sich befand. Ich muss alt werden, dachte er. Sechzig Stunden bei zwei g sind ein Picknick, verglichen mit dem Beschleunigungsflug, den wir machten, um Conqueror I einzuholen.
    »Beschleunigung wird in zehn Minuten aufhören. Vergewissern Sie sich, dass Sie angeschnallt und auf Schwerelosigkeit vorbereitet sind. Ich wiederhole, Ende der Beschleunigung in zehn Minuten.«
    Die Ankündigung hallte durch das Schiff und führte in allen Abteilungen zu Seufzern der Erleichterung. Ein Ende der Beschleunigung bedeutete nicht nur eine Erholung vom ständigen Beschleunigungsdruck, es signalisierte auch, dass sie bald durch den Faltpunkt und aus dem Herrschaftsbereich der Ryall sein würden.
    Drake, Phillip und die Angehörigen der Aufklärungsgruppe waren während des langen Fluges zurück zum Faltpunkt nicht untätig gewesen. Während die wenigen aktiven Sensoren ausgeschaltet blieben, um nicht geortet zu werden, machten sie vollen Gebrauch von den passiven Sensoren, besonders den Bordteleskopen.
    Das System Darthan war voll von interessanten Details. Innerhalb von sechs Stunden nach ihrem Abflug machten sie vor dem schwarzen Hintergrund des Raumes einen entfernten Antriebsstrahl von Reaktionsgasen aus. Innerhalb von Sekunden waren es Dutzende und dann Hunderte von glühenden Abgasfackeln.
    Drakes erste

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