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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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wissen?«
    »Glaubtest du persönlich, was wir Denen Die Herrschen sagten, nämlich, dass wir gern eure Freunde sein würden, wenn ihr nur die Versuche aufgeben würdet, uns zu töten?«
    »Ich glaube es, Bethany. Vielleicht glaubten es auch einige von ihnen.«
    Damit machte Varlan kehrt, betrat die Luftschleuse, als sie sich öffnete, und zog sich zum wartenden Boot. Fünfzehn Minuten später waren Richard und Bethany wieder in der Befehlszentrale und schnallten sich an.
    »Wir haben soeben die Faltpunktgrenze überquert«, meldete der Navigationsoffizier. »Transit kann jetzt jederzeit erfolgen.«
    »Verstanden«, kam Phillip Walkirks Stimme über die Sprechanlage. »Generatoren aufladen.« Er schaltete auf eine andere Leitung, die ihn direkt mit dem kommandierenden Admiral verband. »Wir sind sprungbereit, Sir, wenn Sie den Befehl geben.«
    »Sehr gut, Kapitän. Machen Sie den Übergang, wenn Sie bereit sind.«
    »Allerdings fällt mir gerade ein Hinderungsgrund ein.«
    »Welcher?«
    »Wir werden den Übergang vorzeitig machen. Unser tägliches sicheres Zeitfenster öffnet sich erst in fünf Stunden und zwölf Minuten.«
    »Wir werden es einfach riskieren müssen. Wenn wir bei der Ankunft nicht auf eine Mine stoßen, wird die Flotte vermutlich genug Verstand haben, sie zu deaktivieren, bevor sie sich auf uns einpeilt.«
    »Ich fühle mich sicherer bei den Ryall, als dass ich dem gesunden Menschenverstand von jemandem im Flottenkommando vertraue.«
    »Das Leben ist ein Kompromiss, Kapitän. Machen Sie den Übergang, wenn Sie bereit sind.«
    »Jawohl, Sir. Dann beginnen wir jetzt mit der Startzählung.«
    Die Bordlautsprecher wurden lebendig und sagten:
    »Faltraumübergang in dreißig Sekunden ... zwanzig ... zehn ... fünf... vier ... drei ... zwei ... eins. Übergang!«

89
    Admiral Sergej Gower saß in seiner Kajüte, aß sein zweites Stück Toast mit Butter zum Frühstück und nahm einen letzten Schluck Tee, während er die letzte Morgenmeldung der Flotte las. Der gegenwärtige Zustand der Flotte war gut; nach Ansicht ihres Kommandeurs zu gut.
    Unter zwei Seiten Heißluftgeschwätz, das sich auf den gemeinsamen Nenner »wir sind zu hundert Prozent bereit für alles« bringen ließ, folgte eine Liste aller Schiffe der Flotte. Neben ihren Namen stand der des jeweiligen Kapitäns und seine Einschätzung der Einsatzbereitschaft. Die Meldung garantierte langweilige Lektüre: »TSNS Atalan ... 100 Prozent; RSNS Arabesque ... 100 Prozent; ASNS Beauregard ... 100 Prozent. «
    Als er die Kolonne der grünen Leuchtziffern überflog, stieß er gelegentlich auf ein Schiff in den hohen Neunzigern, aber das waren Ausnahmen von der Regel. Praktisch jedes Schiff und jede Orbitalfestung unter seinem Kommando meldete sich in erstklassigem Zustand und voller Einsatzbereitschaft, mit keiner einzigen Computerpanne oder Fehlfunktion der Waffensysteme, die ihre hundert Prozent schmälern könnten. Selbst die routinemäßigen Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten fanden nur an Unterstützungssystemen statt, weil die Primärsysteme in voller Einsatzbereitschaft, von einem Augenblick zum anderen gefechtsklar sein mussten.
    Nach Sergej Gowers Meinung konnte man nie voll gefechtsklar sein.
    Das Problem war, dass mehr als zwei Wochen vergangen waren, seit die Queen Julia auf dieser törichten Friedensmission durch den Faltpunkt verschwunden war, und dass der Faltpunkt Spica/Darthan seither still wie ein Grab geblieben war. Das war mehr, als er von einigen der anderen Faltpunkte sagen konnte. Vor einer Woche hatte eine Ryall-Kampfgruppe mittlerer Größe versucht, aus dem Faltpunkt Spica/Haeselyn durchzubrechen. Die Blockade hatte gehalten, aber der Kommandeur des Sperrverbandes hatte sofort nach dem Ende des Gefechts nach Verstärkungen zum Ersatz seiner Verluste geschrien. Gower hatte daraufhin einen anstrengenden Vormittag damit verbracht, seine Flottenliste zu durchkämmen und ein Dutzend Ersatzschiffe freizumachen. Alle waren von anderen Faltpunkten oder von Reserven gekommen, die recht spärlich aus dem eigenen Herrschaftsbereich im System eintrafen.
    Was immer die Ryall planten, ihr Hauptstoß würde wahrscheinlich von Darthan kommen. Jedenfalls setzte er darauf. Deshalb hatte die absolute Ruhe im Faltpunkt Spica/Darthan während der letzten zwei Wochen angefangen, an seinen Nerven zu zehren. Er war wie ein Pokerspieler, der die Hypothek auf sein Haus überschrieben hatte, um seinen Einsatz zu decken, und nun Blut schwitzte, ob er

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