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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Reaktion war, dass es sich um Kriegsschiffe handeln müsse, die zur Verfolgung der Queen Julia aufgeboten wurden. Diesen Gedanken verwarf er allerdings sogleich wieder. Zum einen gab es genug Ryallschiffe um den Faltpunkt, um eine Kriegsflotte am Durchbruch zu hindern, so dass ein einzelnes unbewaffnetes Schiff mit Leichtigkeit ausgeschaltet werden konnte. Zum anderen waren es zu viele, um etwas anderes als die Mobilisierung einer ganzen Flotte von vielleicht dreihundert Kriegsschiffen zu sein.
    »Was halten Sie davon?«, hatte Drake den in der Befehlszentrale Dienst tuenden Offizier gefragt. Zusätzlich zu der höchst willkommenen Erkenntnis über die Bewegung der feindlichen Flotte lenkte die Beobachtung die allgemeine Aufmerksamkeit von der drückenden Last zu hoher Beschleunigung ab.
    »Wir wissen nicht, was wir davon halten sollen, Admiral. Sie scheinen sich zu einem weiteren Versuch, die Blockade zu durchbrechen, zu versammeln, aber wenn es so ist, warum erlauben Sie uns, ihre Vorbereitungen zu beobachten?«
    »Eine gute Frage«, meinte er. »Hat jemand eine Antwort?«
    Wie sich herausstellte, waren Antworten an diesem Tag knapp gewesen, und dabei war es geblieben.
    »Dreißig Sekunden bis null g. Alles bereit für Schwerelosigkeit. Festhalten. Zehn Sekunden. Fünf... vier ... drei ... zwei ... eins ... Beschleunigung aus!«
    Wie so oft in seiner Laufbahn erlebte Drake ein unangenehmes Rebellieren seines Magens, das sich wieder legte, als er in seinen Haltegurten aufwärts schwebte. Er öffnete die Gurte, und als er frei gekommen war, blickte er zu Bethany, die sich ebenso eifrig wie er aus ihren Gurten zu befreien suchte. Varlan, in der Mitte zwischen ihnen, brauchte länger. Auch sie hatte unter der hohen Beschleunigung gelitten.
    Richard nahm Verbindung mit der Brücke auf. Ein hager und abgezehrt aussehender Phillip Walkirk erschien im Bild.
    »Commander Walkirk, Sie sehen mitgenommen aus! Ich dachte, zukünftige Könige sollten zu allen Zeiten vorzeigbar sein.«
    »Darf ich vorschlagen, dass der Admiral in den Spiegel schaut, bevor er Bemerkungen über andere macht?«
    »Nicht nötig«, sagte Drake. »Ich fühle mich so erschöpft, wie ich aussehe. Zu dumm, dass wir keine Zeit haben, uns für ein paar Stunden niederzulegen und die Schwerelosigkeit zu genießen. Wie lange noch zum Faltpunkt?«
    »Wir werden die Grenze in zwanzig Minuten erreichen. Bisher scheint niemand Einwände gegen unsere Rückkehr zu haben, aber wir müssen die Daumen drücken.«
    »Was ist mit diesem Ryall-Kreuzer?«
    Phillip blickte zur Seite, dann wieder zu Drake. »Ferns ucher manövriert gerade in eine Position nahebei. Das Hangartor hat sich soeben geöffnet, und ich würde sagen, dass sie im Begriff sind, ein Boot zu starten. Varlan sollte schon zum Hangar hinunter, damit keine unnötigen Wartezeiten entstehen.«
    Zehn Minuten später versammelte sich eine schweigsame Gruppe in dem Nebenabteil des Hangars. Wieder glitt ein Beiboot der Ryall langsam herein, um zwischen Queen Julias Raumtransportern aufzusetzen. Richard, Bethany und Varlan verfolgten das Manöver durch die Fenster.
    »Ich werde dich vermissen«, sagte Bethany zu ihrer Freundin.
    Varlan wandte den Kopf und blickte mit dem rechten Auge in Bethanys.
    »Auch ich werde dich vermissen. Wie ich dir schon sagte, hast du mich viele neue und wundersame Dinge gelehrt. Ich hoffe, dass ich etwas damit anfangen kann, wenn ich sie weiter studiere.«
    »Und du kannst uns noch immer nicht sagen, was Diejenigen Die Herrschen entschieden haben?«
    »Nein. Damit würde ich einen Eid brechen, den ich meiner Art und meiner Sippe geleistet habe. Alles wird mit der Zeit klar werden.«
    »Gut klar oder schlecht klar?«
    »Das hängt von der Perspektive ab, nicht wahr?«
    Bethany lächelte, und Richard nickte. »Eine passende Antwort. Nun, wir werden dich nicht länger plagen. Auch ich werde dich vermissen.«
    »Danke, Richard.«
    Bethany versuchte Varlan zu umarmen, was in Anbetracht der Unterschiede ihrer Gestalt nicht einfach war. Richard bemerkte, dass Varlan die Umarmung erwiderte. Gelernte Reaktion oder echtes Gefühl? Es war unmöglich zu sagen, welche Gedanken hinter diesen Obsidianaugen vorgingen. Ihr Abschied wurde unterbrochen vom Geräusch einströmender Luft in den Hangar. Bethany half Varlan zur Luftschleuse und wartete, bis die Kontrolleuchte von Bernsteingelb auf Grün schaltete.
    »Eine letzte Frage«, sagte Bethany zu ihrer Freundin.
    »Was möchtest du

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