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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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feindliches Feuer, werden Sie sich verteidigen und hierher zurückkehren, so rasch Ihre Generatoren aufgeladen werden können. Gibt es keinen Widerstand, werden Sie den Faltpunkt sichern und ein Schiff zur Meldung hierher zurückschicken. Wir werden dann Orbitalfestungen zur Verstärkung Ihrer Kampfgruppe entsenden. Unter keinen Umständen werden Sie irgendwelche Anstalten machen, die als Bedrohung des Planeten ausgelegt werden könnten. Irgendwelche Fragen?«
    »Ja, Sir«, sagte Vizeadmiral Aguerre, dessen Streitmacht aus Schiffen der Terranischen Marine im vergangenen Monat die Blockade des Faltpunktes verstärkt hatte. Sein Flaggschiff war die TSNS Michigan, ein Schlachtschiff älterer Bauart, und er sollte die Expedition in den Herrschaftsbereich der Ryall befehligen. »Was macht uns glauben, dass dieses Kapitulationsangebot ernst gemeint ist?«
    »Wir wissen nicht, was wir davon halten sollen, Admiral. Wir glauben, dass sie ihre Faltpunktverteidigungen entblößt haben, um die Streitmacht zusammenzubringen, die sie hier gegen uns in den Kampf geworfen haben. Die Anwesenheit von achtzehn Orbitalfestungen in der Angriffsformation macht es wahrscheinlich, dass wir ihre maximale Anstrengung gesehen haben. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass der Transit Sie in eine Falle führen wird, weshalb wir Wert darauf legen, dass Ihre Kampfgruppe stark genug ist, um sich zu behaupten, bis Sie hierher zurückkehren können.«
    »Wo ist die Vertreterin der Ryall jetzt, Sir?«, fragte Kapitän Anderson, ein blonder Mann mit einer Narbe auf der Wange.
    »Varlan ist an Bord der Conqueror II, wo sie von meiner Frau vernommen wird. Wir sollten eine Beurteilung ihrer Aussage haben, bevor Sie den Übergang machen.«
    Er blickte wieder in die Runde der versammelten Kommandeure. »Ich möchte betonen, dass es kein Draufgängertum geben wird. Ihr Auftrag ist es, hineinzugehen, sich umzusehen und Fersengeld zu geben, wenn Sie auf Widerstand stoßen. Angesichts des dezimierten Zustands unseres Gegners bestehen gute Aussichten, dass wir hier genug Schiffe versammeln können, um zu überwältigen, was sie noch besitzen. Bevor wir uns jedoch zu einem Angriff entschließen, brauchen wir nachrichtendienstliche Erkenntnisse. Das ist Ihr einziger Auftrag, meine Herren. Bewerten Sie die Situation und bringen Sie uns einen Lagebericht.
    Nun, wenn es keine weiteren Fragen gibt, können Sie an Bord Ihrer Schiffe zurückkehren. Ihnen allen viel Glück.«
    Bethany Drake saß auf der Kante des schmalen Feldbettes, das sie mit ihrem Mann teilte, neben einem kleinen Bündel von Habseligkeiten. Zu ihren Füßen war lag eine offene Reisetasche. Sie achtete weder auf das Bündel noch auf die Tasche und konzentrierte ihre Aufmerksamkeit ganz auf das kleine glitzernde Rechteck, das sie vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger hielt. Ein farbiges, dreidimensionales Bild schwebte wenige Zentimeter über dem glasähnlichen Polymer, ein Bild ihres Sohnes. Es war das Bild, das sie aufgenommen hatte, kurz bevor sie den kleinen Ritchie in der Obhut ihres Onkels zurückgelassen hatte. Es war das Bild, das sie immer bei sich trug und jeden Abend vor dem Schlafengehen betrachtete.
    Als sie in das nach oben blickende rosige Gesicht mit den lachenden blauen Augen und dem zahnlosen Lächeln blickte, erinnerte sie sich, welche Mühe es dem Holographen bereitet hatte, diesen Ausdruck aus ihm herauszulocken. Viel lieber hätte er sich in den Armen seiner besorgten Mutter verkrochen. Er neigte zu der dickköpfigen Art seines Vaters, und sie vermutete, dass er ihr deswegen in zehn oder zwölf Jahren viel zu schaffen machen würde. Trotzdem hätte sie ihn gegen kein anderes Kind im Universum tauschen wollen. Ungebetene Tränen traten ihr in die Augen. Sie wurden zur Flut, als sie daran dachte, wie sehr er gewachsen sein musste, seit sie ihm in Homeport den Abschiedskuss gegeben hatte. Schon immer hatte sie sich über ihre Neigung geärgert, in unpassenden Augenblicken zu weinen. Es war etwas, um das sie Männer beneidete – ihre Fähigkeit, sich in Augenblicken starker Emotion gleichmütig zu geben. Sie wünschte, sie wäre besser darin. Doch war der wässerige Schleier, durch den sie jetzt ihre Umgebung sah, nicht das Ergebnis von Kummer. Die Tränen, die ihre Augen füllten, waren Freudentränen. In weniger als vierundzwanzig Stunden würde sie die lange Heimreise antreten. Und in weiteren zwei Monaten, weniger, wenn sie mit ihren Verbindungen Glück hatte, würde sie

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