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Der Attentaeter von Brooklyn

Der Attentaeter von Brooklyn

Titel: Der Attentaeter von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Beynon Rees
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er habe es irgendwie geschafft. Er war es. Als er noch ein PLO-Attentäter war, hat er Nisars Vater ermordet, und Nisar weiß das. Deshalb war er einverstanden, mit mir zu kommen, nachdem ich ihn im Grand Central aufgetrieben habe – um den Mann zu treffen, der seinen Vater erschossen hat. Jetzt wird er versuchen, ihn umzubringen. Was, wenn Nisar in Alas Wohnung geht, wie Hamsa vermutet hat? Er wird dort meinen Freund antreffen, und er wird ihn töten.
    Omar Jussuf lief zu seinem Platz, an dem er seinen Mantel liegen gelassen hatte. Wasser lief ihm über die Hand. Er trank schnell den Rest aus, stellte das Glas auf den Stuhl und nahm seinen Mantel. Er eilte zum Ausgang.
    Er stolperte die First Avenue entlang und suchte im fließenden Verkehr nach einem freien Taxi. Er musste Chamis Sejdan warnen. Für die U-Bahn blieb keine Zeit mehr. Ein Taxi hielt an, und Omar Jussuf stieg ein. Der Fahrer, ein Sikh mit schwarzem Turban, drehte sich für das Fahrziel zur Trennscheibe um. »Brooklyn, Bay Ridge«, sagte Omar Jussuf.
    Das Taxi raste über den FDR Drive zur Manhattan Bridge. Omar Jussuf blinzelte in die Dunkelheit, während der Fahrer zwischen Bremslichtern von Spur zu Spur wechselte.
    Sie verließen die Brücke in Brooklyn und bogen auf die Interstate ein, die am Ufer entlangführte. Jenseits der Bucht neigte die Freiheitsstatue unter den dunklen Wolken, die von New Jersey hereinzogen, den Kopf. Es wird gleich regnen, dachte Omar Jussuf. Das ist gut. Endlich gefällt mir dieses kalte Wetter. Es erinnert mich daran, dass mein Körper warm und lebendig ist.
    Als er Bay Ridge erreichte, regnete es heftig in dicken Tropfen wie Blut aus einem für den Eid geschächteten Schaf. Es war sechs Uhr. Der Tag, der nie hell gewesen war, war dunkel und vorbei.

Kapitel
32
    Omar Jussuf eilte in den Schutz des Eingangs, der zur Wohnung seines Sohnes führte. Regentropfen klatschten auf den menschenleeren Gehweg und trommelten auf die Markise des Café al-Quds . Die Wolkenkratzer, die schluchtartigen Avenuen und die Brücken der großen Stadt New York reduzierten sich in seiner Vorstellung auf diese eine Straße in Brooklyn, in der die Araber wohnten. Auf der Suche nach Nisar starrte er in die Dunkelheit. Es war, als strömte die ganze Metropole wie der Regen auf diesen Häuserblock hinab, ein wimmelndes, verwirrendes Chaos aus Lärm und Gestank, flimmernden Lichtern und Videobildschirmen. Er versuchte, sich die Stadt aus dem Kopf zu schlagen, und stellte sich vor, sie zu verlassen und aus dem Fenster eines Flugzeugs heraus kleiner werden zu sehen. Er ging rückwärts durch die Tür, als wollte er sich vergewissern, dass weder Nisar noch die Stadt New York ihm über die Treppe folgten.
    Auf sein Klopfen öffnete Ala die Tür und küsste ihm dreimal die Wangen. Der Junge hatte geweint, und sein Schnurrbart war feucht. Mit verschränkten Armen, den breiten Mund zu einem Schmollen verzogen, stand Rania in der Küchentür.
    Omar Jussuf sah sie überrascht und abschätzig an. Sie blickte zu Boden.
    Ala ergriff die Hände seines Vaters. »Ich habe Rania gebeten zu kommen, damit wir uns verabschieden können. Abu Adel ist im Schlafzimmer.« Er deutete auf den Raum, in dem Omar Jussuf die Leiche entdeckt hatte.
    »Da es die hiesige Polizei offenbar nicht sonderlich genau genommen hat, suche ich nach Beweisen, die ihr vielleicht entgangen sind. Vielleicht etwas über die Islamische Dschihad-Zelle«, rief Chamis Sejdan. Er stöhnte, und Omar Jussuf hörte ein Schürfen, als ob der Polizeichef unters Bett gekrochen sei.
    Omar Jussuf stieß einen langen, zittrigen Seufzer aus. Ihm wurde klar, dass er befürchtet hatte, Chamis Sejdan ermordet vorzufinden. Er schaute aus dem Fenster. Das blaue Glimmen einer Armbanduhr erleuchtete flüchtig das Innere eines Autos vor dem Gemeinderat. Hamsa auf Beobachtungsposten, dachte er.
    Ein einzelner Mann ging schnell den gegenüberliegenden Gehweg entlang. Die Kapuze seines Mantels hatte er über den Kopf gezogen, und seine Schultern hingen herab. Er überquerte die Straße und ging unter die Markise des Cafés.
    Das Modell des Felsendoms stand auf dem niedrigen Tisch neben der Tür. Omar Jussuf berührte mit der Fingerspitze den braunen Blutfleck auf dem gelben Dom. »Das willst du doch wohl nicht mitnehmen, Ala?«, sagte er.
    »Nein, ich glaube nicht. Wo ich hingehe, haben wir etwas Ähnliches, weißt du.« Ala lächelte, und Omar Jussuf drohte ihm nickend mit dem Finger.
    Hinter Omar Jussuf wurde die Tür

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