Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Aufstieg des Hotel Dumort

Der Aufstieg des Hotel Dumort

Titel: Der Aufstieg des Hotel Dumort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Köbele
Vom Netzwerk:
von allen nur erdenklichen Essensdünsten und dem scharfen Geruch von Gas.
    Er ging zu einem der Ausgänge, wo bereits ein munteres Grüppchen von Gästen lachend zusammenstand und sich darüber unterhielt, was gerade geschehen war. In dieser Gruppe befanden sich einige seiner Lieblingsstammgäste, darunter auch der gut aussehende Alfie.
    »Na los!«, rief Magnus. »Ich denke, das sollten wir bei mir zu Hause fortsetzen. Was meint ihr?«
    Ein Dutzend Leute stimmte zu, dass dies eine ausgezeichnete Idee war. Magnus winkte ein Taxi heran und einige andere taten es ihm nach. Schnell hatte sich eine hübsche kleine Taxischlange gebildet, zur Abfahrt bereit. Gerade als sich noch jemand zu Magnus auf den Rücksitz quetschte, beugte sich Dolly durchs Fenster in den Wagen und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    »Hey, Magnus!«, sagte sie. »Denken Sie dran: Behalten Sie das Geld im Auge!«
    Magnus bedachte sie mit einem höflich-beiläufigen Nicken, das in etwa so viel besagte wie: Ja ja, schon gut, und sie kicherte und trippelte davon. Sie war so winzig. Wirklich ausgesprochen hübsch. Und ausgesprochen betrunken. Wahrscheinlich machte sie sich jetzt auf den Weg zur Bowery, um sich an den weniger begünstigten Bewohnern dieser Stadt satt zu essen.
    Dann setzte sich der Taxizug in Bewegung und die versammelte Partygesellschaft (die sich, wie der Blick durch die Heckscheibe vermuten ließ, um ein weiteres Dutzend Leute vergrößert zu haben schien) machte sich auf den Weg zum Hotel Plaza.
    Als Magnus am nächsten Morgen erwachte, war das Erste, was ihm auffiel, die Tatsache, dass es viel, viel, viel zu hell war. Irgendwer musste wirklich sofort diese Sonne abstellen.
    Schnell kam er zu der Erkenntnis, dass dieses Übermaß an Helligkeit darauf zurückzuführen war, dass anscheinend sämtliche Vorhänge im Schlafzimmer seiner Suite verschwunden waren. Als Nächstes bemerkte er die vier vollständig bekleideten (seufz) Leute, die um ihn herum im Bett lagen und schliefen, ohne sich um das Sonnenlicht zu scheren – vom Rest der Welt ganz zu schweigen.
    Das Dritte, was ihm auffiel – und wohl das größte Rätsel aufgab –, war der Stapel Autoreifen am Fußende des Bettes.
    Magnus brauchte eine Weile, bis er es mithilfe einer ganzen Reihe seltsamer Verrenkungen geschafft hatte, über die Schlafenden hinweg aus seinem Bett zu steigen. Im Wohnzimmer lagen noch einmal rund zwanzig Leute in verschiedenen Stadien der Bewusstlosigkeit herum. Auch in diesem Raum fehlten sämtliche Vorhänge, aber jetzt konnte er sehen, wohin sie alle verschwunden waren: Die Leute nutzten sie als Decken und improvisierte Betten. Allein Alfie war bereits wach, saß auf dem Sofa und starrte trübsinnig in den sonnigen Tag hinaus.
    »Magnus«, stöhnte er. »Sei so gut und bring mich um, ja?«
    »Aber das ist doch illegal«, erwiderte Magnus. »Und du weißt ja, wie ich zu Gesetzesübertretungen stehe. Wer sind überhaupt all diese Leute? Als ich eingeschlafen bin, waren es noch nicht so viele.«
    Alfie zuckte mit den Schultern, wie um zu sagen, dass das Universum voller Rätsel war und man niemals alles verstehen könne.
    »Ich meine es ernst«, sagte er. »Wenn du nicht dein komisches Voodoozeug anwenden willst, dann zieh mir einfach eins über den Schädel. Aber bitte bring mich um.«
    »Ich besorg dir erst einmal eine kleine Stärkung«, antwortete Magnus. »Eiskalten Tomatensaft mit Tabasco, Grapefruits und einen Teller Rührei – das brauchen wir jetzt. Ich werde den Zimmerservice bitten, uns je zwei Dutzend davon hochzubringen.«
    Er stolperte über einige Gäste hinweg zum Telefon, nur um festzustellen, dass er stattdessen nach einem großen, dekorativen Zigarettenspender gegriffen hatte. Möglicherweise war auch er noch nicht ganz auf der Höhe.
    »Und Kaffee«, ergänzte er, stellte mit größtmöglicher Würde den Spender zurück und nahm den Telefonhörer ab. »Den werde ich wohl auch noch bestellen.«
    Magnus gab seine Bestellung an den Zimmerservice durch, der schon vor einer ganzen Weile aufgehört hatte, die ungewöhnlichen Wünsche Mr Banes zu hinterfragen, wie beispielsweise vierundzwanzig Teller Rührei und »so viel Kaffee, dass man damit eine Ihrer größeren Badewannen füllen könnte«. Dann gesellte er sich zu Alfie aufs Sofa und sah zu, wie einige seiner neuen Gäste sich im Schlaf herumwälzten und stöhnten.
    »Das muss ein Ende haben«, sagte Alfie. »Ich kann so nicht weitermachen.«
    Alfie gehörte ganz offensichtlich zu der

Weitere Kostenlose Bücher