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Der aufziehende Sturm

Der aufziehende Sturm

Titel: Der aufziehende Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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großen Heuballen im hinteren Teil der stickigen Scheune hinter sich brachte.
    Gawyn schritt in Katze auf heißem Sand, während Marlesh es mit Kolibri küsst die Honigrose versuchte. Kolibri war nicht die richtige Figur für so einen Angriff, sie nutzte nur selten etwas gegen einen defensiv kämpfenden Mann, aber Marlesh hatte es offensichtlich satt, immer nur abgewehrt zu werden. Er wurde ungeduldig. Gawyn konnte das benutzen. Und das würde er auch tun.
    Sleete rückte wieder vor. Gawyn brachte das Schwert wieder in Abwehrstellung, als die beiden Behüter gemeinsam vorrückten. Er ging sofort zu Apfelblüten im Wind über. Seine Klinge blitzte dreimal auf, drängte den ungläubig schauenden Marlesh zurück. Marlesh fluchte, warf sich nach vorn, aber Gawyn führte das Schwert aus der vergangenen Figur und glitt anmutig in Tau vom Ast schütteln hinein. Er trat vor und führte eine Reihe von sechs kurzen Hieben aus, warf Marlesh zurück und zu Boden - der Mann war viel zu schnell wieder in den Kampf getreten -, und zwang Sleetes Schwert zwei Mal zur Seite und endete damit, dem Mann die Klinge an den Hals zu halten.
    Die beiden Behüter blickten Gawyn fassungslos an. Als er sie das letzte Mal besiegt hatte, hatten sie ähnlich geblickt, und bei dem Mal davor auch. Sleete trug eine Klinge mit dem Reiherzeichen und war in der Weißen Burg beinahe eine Legende für sein Können. Es hieß, er hätte sogar Lan Mandragoran zweimal bei sieben Durchgängen besiegt, damals, als dieser noch mit den anderen Behütern Übungskämpfe absolviert hatte. Marlesh war nicht so angesehen wie sein Gefährte, aber er war trotzdem ein fähiger und gut ausgebildeter Behüter, kein leichter Gegner.
    Aber Gawyn hatte gewonnen. Schon wieder. Wenn er übte, erschienen die Dinge so einfach. Die Welt zog sich zu etwas Kleinerem zusammen, das man leichter aus der Nähe betrachten konnte. Er hatte nie etwas anderes gewollt, als Elayne zu beschützen. Er wollte Andor verteidigen. Vielleicht lernen, etwas mehr wie Galad zu sein.
    Warum konnte das Leben nicht so einfach wie ein Schwertkampf sein? Klare Gegner, die ordentlich aufgereiht vor einem standen. Der Gewinn offensichtlich: Überleben. Wenn Männer miteinander kämpften, erschufen sie auch eine Verbindung. Man wurde zu Brüdern, während man Hiebe austauschte.
    Gawyn hob die Klinge und trat zurück, schob das Schwert in die Scheide. Er hielt Marlesh die Hand hin, der sie ergriff und kopfschüttelnd aufstand. »Ihr seid bemerkenswert, Gawyn Trakand. Wenn Ihr Euch bewegt, seid Ihr wie ein Geschöpf aus Licht, Farbe und Schatten. Wenn ich Euch gegenübertrete, komme ich mir vor wie ein Knabe mit einem Stock der Hand.«
    Sleete steckte sein Schwert schweigend weg, aber er nickte Gawyn respektvoll zu - genau wie die letzten beiden Male, als sie miteinander gekämpft hatten. Er war ein Mann weniger Worte. Gawyn wusste das zu schätzen.
    In der Scheunenecke stand ein zur Hälfte gefülltes Wasserfass, und die Männer gingen dorthin. Corbet, einer der Jünglinge, tauchte eilig eine Schöpfkelle hinein und reichte sie Gawyn. Gawyn gab sie an Sleete weiter. Der ältere Mann nickte wieder und trank, während Marlesh einen Becher von der staubigen Fensterbank nahm und sich selbst etwas zu trinken holte. »Trakand«, fuhr er fort, »wir müssen für Euch eine Reiherklinge finden. Niemand sollte Euch gegenübertreten müssen, ohne vorher zu wissen, worauf er sich einlässt!«
    »Ich bin kein Schwertmeister«, entgegnete Gawyn leise, nahm von Sleete die Kelle entgegen und trank. Das Wasser war warm, was sich gut anfühlte. Natürlicher.
    »Ihr habt Hammar getötet, richtig?«, fragte Marlesh.
    Gawyn zögerte. Das Gefühl von Klarheit, das er während des Kampfes verspürt hatte, bröckelte bereits. »Ja.«
    »Nun, dann seid Ihr ein Schwertmeister«, sagte Marlesh. »Ihr hättet sein Schwert nehmen sollen.«
    »Das wäre nicht respektvoll gewesen«, erwiderte Gawyn. »Davon abgesehen hatte ich keine Zeit, Beute zu machen.«
    Marlesh lachte, als wäre das ein Witz gewesen, aber Gawyn hatte es ernst gemeint. Er warf einen Blick zu Sleete hinüber, der ihn neugierig musterte.
    Stoffgeraschel kündigte Vashas Näherkommen an. Die Grüne hatte langes schwarzes Haar und bemerkenswerte grüne Augen, die manchmal beinahe katzengleich zu funkeln schienen. »Hast du genug gespielt, Marlesh?«, fragte sie. Ihr Domani-Akzent war kaum hörbar.
    Marlesh kicherte. »Du solltet glücklich sein, mir beim Spielen zusehen zu

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