Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Automatische Detektiv

Der Automatische Detektiv

Titel: Der Automatische Detektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
Vom Netzwerk:
kannst du mich Lucia nennen. Oder Miss Napier, wenn dir das lieber ist.«
    »Ich denke, Lucia ist mir lieber«, sagte ich.
    Sie nickte. »Mir auch.«
    »Du bist aus dem Gefängnis raus.«
    »Kein Grund, mich länger festzuhalten. Die Anklagen wurden fallen gelassen. Die ganze unschöne Angelegenheit wurde unter den Teppich gekehrt. Als sei es nie passiert.« Lucia schob eine Trittleiter zu mir herüber und stieg darauf, um meine Krawatte zurechtzurücken. »Tu mir einen Gefallen und heb die rechte Hand, Mack.«
    Das tat ich.
    »Das ist die linke.«
    »Hoppla.« Ich kehrte die Richtungsdefinitionen um und versuchte es noch einmal. Diesmal machte ich es richtig.
    »Geh mal einen Schritt rückwärts«, sagte sie.
    Ich bewegte mich und stieß sie von ihrem Hocker. Sie war darauf vorbereitet und sprang rechtzeitig zur Seite. »Nein, das ist vorwärts.«
    Ich korrigierte auch das.
    »Vielleicht ist er noch nicht so weit, Boss?«, meldete sich ein sprechender Metallpfosten zu Wort. Ein Butlerauto, wie meiner Unterscheidungssoftware bewusst wurde. Die Namenserkennung ließ mich auch diesmal im Stich.
    »Blödsinn, Humbolt.« (Ich speicherte das.) »Er muss irgendwann da raus. Jedenfalls hat mir der Doktor versichert, dass er, wenn er anfängt, alltäglich zu funktionieren, in einer oder zwei Wochen wieder tipptopp in Ordnung sein kann.«
    »Bitte zurücktreten.« Ich führte eine Reihe von Testmanövern durch, kontrollierte grundlegende Leitungsrelais und Servoreaktionen. Meine mechanischen Grundfunktionen waren in Gang gekommen. Mit möglichen Programm-Glitches würde ich mich auseinandersetzen, wenn sie auftraten. »Mir geht's gut.«
    Lucia wies Humbolt an, den Gästen zu sagen, dass wir in Kürze oben sein würden. Ich fragte mich, wer dort auf uns wartete und ob ich mich an alle erinnern würde.
    »Was ist mit den Bleakers?«, fragte ich. »Julie? April? Holt?«
    »An sie erinnerst du dich also.« Sie zog eine Augenbraue hoch. »Da kann man schon Komplexe bekommen, weißt du?«
    »Lucia …«
    »Oh, es geht ihnen gut. Holt war ein bisschen unterernährt, aber sonst unverletzt.«
    »Und die Pilger?«, fragte ich, wobei mir klar wurde, dass eines der Dinge, die ich verloren hatte, Greys nervtötender kleiner Wurm war, der mich davon abhielt, gewisse Themen anzusprechen.
    Alfredo Sanchez war die Treppe heruntergekommen. »Wir versuchen, nicht über sie zu sprechen, Mack. Streng geheim.« Er trug eine schwarze Freizeithose, Budapester und ein Hawaiihemd mit Palmen darauf. Es war das erste Mal, dass ich ihn nicht im Anzug sah. Zumindest das erste Mal, an das sich meine Speichermatrix erinnern konnte.
    »Wie geht's ihm?«, fragte er Lucia.
    »Er wird in null Komma nichts wieder wie neu sein. Ich lasse euch Jungs mal ein paar Dinge klären. Kommt nach oben, wenn ihr so weit seid.« Sie schob die Trittleiter wieder heran und benutzte sie, um hoch genug zu reichen und mir einen Kuss auf die Gesichtsplatte zu drücken. »Aber lasst uns nicht zu lange warten. Übrigens, Detective, in meinem Labor wird nicht geraucht.«
    Sie tänzelte die Treppe hinauf, sah über die Schulter und zwinkerte, bevor sie durch die Tür ging.
    »Gutes Aussehen, Persönlichkeit, Köpfchen, Geld.« Sanchez pfiff, während er eine Zigarette in ihre Schachtel zurücksteckte. »Wie bist du an so ein Mädchen gekommen?«
    Ich hätte fast gesagt, sie sei nicht mein Mädchen, aber andererseits war sie es vielleicht doch. Wenn ja, war ich ein glücklicher Robo. Oder zumindest nahm ich das an.
    »Wusstest du Bescheid, Sanchez? Über die Pilger?«
    »Nicht so richtig. Ich meine, ich hatte eine Ahnung davon. Wusste, dass etwas vor sich ging, dass jemand außer den Big Brains und dem Gelehrten Rat Fäden in Empire zog. Fällt schwer, meinen Job zu machen und das nicht zu bemerken. Aber ich kenne immer noch nicht alle Details. Top Secret, Schweigen ist Gold, du weißt ja, wie's läuft.
    Okay, Mack«, sagte er. »Wir müssen jetzt noch ein paar Einzelheiten durchgehen. Ich mach es kurz. Dieses Chaos im Nukleus hat ein paar Dinge verändert, solange du offline warst. Hat die Pilger gezwungen, sich zu outen. Wir halten sie immer noch vor der breiten Öffentlichkeit geheim, aber inzwischen haben sie die Gespräche mit dem Gelehrten Rat eröffnet. Gehen jetzt ehrlich mit allem um. Hoffentlich hilft das, in Zukunft Ärger mit übereifrigen Aliens zu vermeiden.«
    Ich dachte über die Veränderung nach. Die Pilger, einst zufrieden damit, Empire City aus den Schatten heraus

Weitere Kostenlose Bücher