Der Automatische Detektiv
sagte Lucia.
»Ja. Ich wäre ein wundervoller Kindermädchen-Auto.«
Lucia lehnte an der Balkonbrüstung. Ich stand neben ihr. Wir genossen für fünfundzwanzig Sekunden die Aussicht.
»Und, bist du meine Freundin?«, fragte ich.
»Ich weiß nicht. Bin ich das?«
Sie lachte, verriet mir aber nicht, warum.
Ich zog die Datenröhre aus meiner Tasche. Die mit all den Antworten. Die Fragen waren mir nicht wichtig. Sie waren es nie gewesen. Ich zerquetschte die Röhre mit einem Druck meiner Finger und ließ die Brösel von Schaltkreisen und Plastik im Wind davonwehen.
»Was war das?«, fragte sie.
»Nichts Wichtiges.«
»Also, Mack, du hast die Lage gerettet, bist zum Bürger geworden.« Sie legte ihre zierliche Hand in meine übergroße Handfläche. »Was kommt als Nächstes?«
»Ich denke darüber nach, ein Detektivbüro zu eröffnen. Hab sogar schon einen Partner.« Ich warf einen Blick auf Jung, der immer noch ins Gespräch mit meiner Seelenklempnerin vertieft war. Ich hoffte, er erzählte ihr keine Geschichten.
»Ich habe ein altes Büro, das du benutzen kannst«, sagte sie.
»Phantastisch. Du musst es mir irgendwann mal zeigen.«
Sie lachte wieder, und ich gewann den Eindruck, es gäbe da einen Witz, den ich nicht verstand.
»Ernsthaft, Lucia. Ich weiß nicht, ob ich mich daran erinnern sollte. Bist du meine Freundin?«
Sie antwortete nicht, und ich beschloss, dass es eigentlich nicht wichtig war. Ich würde es früher oder später selbst herausfinden.
Lucia trat näher und legte ihren Arm um mich. Gemeinsam sahen wir auf die funkelnden Lichter der trüben, grauen Stadt hinab.
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