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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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Blackthorn, manchmal auf den Anwesen, die ich verwalte, manchmal am Grosvenor Square.“
    „Ach.“ Wie merkwürdig. „Dann sollte ich dich wohl fragen, wo du gern wohnen möchtest.“
    „Nun, das kann ich dir leicht beantworten. In deiner Tasche“, sagte er und grinste ziemlich frech. „Aber zunächst einmal sollten wir endlich das tun, weswegen wir den weiten Weg auf uns genommen haben, nämlich heiraten. Bist du bereit, einem Pfaffen in die Falle zu gehen oder zumindest einen Zeh unter seinen Amboss zu stecken?“
    „Beides klingt gleich schmerzhaft und für Frauen ziemlich beleidigend, finde ich, zumal ich gehört habe, dass die Ehe eine von Frauen erfundene Institution sein soll. Aber ich sehe keinen Wegweiser nach Gretna Green. Hast du dich wieder verirrt, Oliver?“
    Er wendete sein Pferd und nahm die Straße, die nach links ging und einen weiteren sanften Hügel hinunter führte, und Chelsea trieb ihre Stute an, ihm zu folgen. „Wir reiten nicht direkt nach Gretna Green, Chelsea. Sobald wir diese Brücke, die du in einiger Entfernung sehen kannst, überschritten haben, befinden wir uns in Schottland, in einem Ort namens Coldstream. Wie man mir sagte, stoßen wir am Ende der Brücke auf eine äußerst praktische Einrichtung. Dort können wir den Brückenzoll bezahlen und uns gleichzeitig trauen lassen.“
    Chelsea blinzelte und beugte sich auf ihrem Pferd vor, um die Brücke in etwa einer Meile Entfernung besser sehen zu können. Sie überspannte einen Fluss, der vermutlich eine natürliche Grenze zwischen England und Schottland bildete. „Aber … aber Puck wartet in Gretna Green auf uns. Oder?“
    „In der Nähe von Gretna Green. Er sondiert das Terrain und hält dabei sicheren Abstand zu deinem Bruder und deiner Schwester, und wir stoßen dort zu ihm, aber erst, wenn die Tat vollbracht ist. Ich wollte nicht, dass wir, wenn wir einander das Jawort geben, ständig über die Schulter zurückblicken müssen, aus Angst, sie könnten uns eingeholt haben.“
    „Wenn die Tat vollbracht ist“, wiederholte Chelsea. „Das klingt so … so kalt.“
    „Und genau das soll unsere Hochzeit nicht sein“, sagte Beau. Es hörte sich vernünftig an, zumindest in seinen eigenen Ohren.
    „Meinst du, dass Thomas, wenn er weiß, dass er zu spät kommt, dass die Tat vollbracht ist , einfach kehrtmacht und zurück nach London fährt?“
    „Glaubst du das?“
    Chelsea schüttelte den Kopf. „Nein. Du?“
    „Meine ehrliche Meinung? Nein, ich glaube es nicht. Allerdings weiß ich, dass er nicht einschreiten darf, bevor wir getraut worden sind. Wenn wir verheiratet sind, kann er dich nicht zum erstbesten Schmied zerren und dich zur Hochzeit mit dem Reverend zwingen.“
    „Du würdest nicht zulassen, dass Thomas das tut, wenn du …“ Ihre Hände begannen so heftig zu zittern, dass ihre Stute, die ihre Angst spürte, tänzelte, als wollte sie im nächsten Moment durchgehen.
    Beau beugte sich zu Chelsea hinüber, ergriff die Zügel der Stute und rückte näher an Chelsea heran. „Sieh mich an, Chelsea. Ob du nun Ehefrau oder Witwe bist, Thomas jedenfalls wird nicht mehr über dein Leben bestimmen, und Puck, dein Schwager und damit in meiner Abwesenheit dein Vormund, wird zur Stelle sein und es den schottischen Behörden klarmachen. Ich glaube nicht, dass dein Bruder so hirnverbrannt ist, mich niederzuschießen, schon gar nicht in Schottland, wo so etwas von Gesetz wegen nicht gern gesehen ist, da Mord an Brüdern und Vätern schlecht fürs Geschäft der Schmiede-Pfarrer sein dürfte. Ich glaube wirklich nicht, dass dein Bruder Gewalt anwenden wird. Nicht wenn ich Gelegenheit habe, meinen Teil zu sagen, aber ich musste mich so gut wie möglich vorbereiten, um dich beschützen zu können, ganz gleich, was heute noch passiert. Verstehst du?“
    „Nein, ich verstehe nicht. Wenn wir heiraten, ohne nach Gretna Green reiten zu müssen, warum wollen wir dann trotzdem noch dorthin? Warum können wir nicht einfach die Tat vollbringen und dann gleich zurück nach Blackthorn reiten?“
    „Wir müssen uns deinem Bruder früher oder später doch stellen“, erklärte er ihr sachlich. „Ich möchte es gern hinter mich bringen, statt ihm die Wahl von Zeit und Ort zu überlassen. Außerdem möchte ich lieber ihm gegenüberstehen als jemandem, den er womöglich angeheuert hat.“
    „Du glaubst tatsächlich, er könnte jemanden anheuern, um dir etwas anzutun? Der Gedanke ist mir nie gekommen. Du hast alles genau durchdacht, wie? Du

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