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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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Kinderzimmer anbringen lassen“, sagte er jetzt gedehnt, schritt zu den Fenstertüren und warf den Blumenstrauß mir nichts, dir nichts hinaus in den Garten.
    Lady Chelsea lachte über seine augenscheinliche Dummheit, ob sie sich nun auf seine Bemerkung oder die Blumen bezog, wusste er nicht so genau. Doch das erklärte sie ihm dann, das verflixte Kind.
    „Ich würde schon einen Weg nach draußen finden. Ich habe keine Mutter, verstehen Sie, da muss man Nachsicht mit mir üben. Zu jung, um zu debütieren, zu sehr zu Unfug aufgelegt, um mich auf dem Lande meiner Gouvernante zu überlassen, während Madelyn verschachert wird. Vermutlich wünschen Sie, dass ich jetzt den Raum verlasse, bevor Madelyn ihren großen Auftritt hat und Sie sie mit schmachtenden Blicken in Entzücken versetzen. Oh weh, sehen Sie nur, die Blütenstängel haben einen nassen Fleck auf Ihrer abscheulich schlichten Weste hinterlassen. Ich fürchte, das könnte Ihrem bedeutungsvollen Gestus in die Quere kommen.“
    Beau wischte hastig über seine Weste, bevor sein Verstand seinem Stolz verriet, dass das vermaledeite Mädchen sich über ihn lustig machte. Hatte er sie tatsächlich nur ins Kinderzimmer verbannen wollen? Viel lieber wäre ihm, wenn das freche Kind vom Kontinent, vielleicht sogar aus dem Universum verschwinden würde, doch er versagte sich eine dahingehende ehrliche Äußerung. „Ja, ich würde gern unter vier Augen mit Lady Madelyn reden.“
    „Ach, na schön, wenn Sie es so förmlich halten wollen.“ Lady Chelsea erhob sich und strich ihr Kleid glatt. Sie war ein ziemlich hübsches Kind. In ein paar Jahren würde sie vermutlich Dutzende von Herzen brechen. Doch ihrer Schwester mit den eisblauen Augen und dem beinahe weißblonden Haar, dem rosa Schmollmund und der sahnigen, makellosen Haut im tiefen Ausschnitt ihrer Kleider konnte sie nicht das Wasser reichen.
    Beau schob einen Finger in seinen Kragen und versuchte, ihn zu lockern, weil er plötzlich Schluckbeschwerden hatte. Schlucken erwies sich dann jedoch als völlig unmöglich, denn das Objekt seiner Zuneigung betrat das Zimmer.
    „Mr Blackthorn, welch hübsche Überraschung. Ich hatte nicht erwartet, Sie so bald nach unserem Tanz auf Lady Cowpers Ball wieder zu sehen. Wie ungezogen, ohne Einladung dort aufzutauchen. Eigentlich sogar schockierend. Und nur, um mit mir zu tanzen und dann gleich wieder zu gehen? Das war ziemlich romantisch und verwegen.“ Lady Madelyn neigte den Kopf zur Seite, als suchte ihr Blick etwas hinter seinem Rücken Verborgenes. „Haben Sie mir etwas mitgebracht? Ich liebe Geschenke.“
    Beau verneigte sich vor der Liebe seines Lebens und entschuldigte sich für sein bedauerlich schlechtes Benehmen.
    Lady Madelyn wirkte zunächst leicht geknickt, doch schon hellte ihre Miene sich wieder auf. „Na gut, Entschuldigung angenommen. Beim nächsten Mal könnten Sie mir vielleicht Blumen mitbringen. Ich liebe Blumen.“
    Ein Kichern aus der Zimmerecke verriet Beau, dass die Göre sich wieder mal an einem kleinen Spaß auf seine Kosten freute, doch er sah sie nicht an und ignorierte den Treffer. „Ich werde Ihnen ein ganzes Treibhaus voller Blumen schenken“, versprach er Lady Madelyn mit ernster Miene und verneigte sich erneut. „Und wenn ich jetzt ein paar Worte mit Ihnen unter vier Augen wechseln dürfte? Ich möchte Ihnen eine Frage von großer persönlicher Bedeutung stellen. Vermutlich wissen Sie aufgrund der gestrigen Ereignisse, welche.“
    Sie rührte sich nicht, zuckte nicht mit der Wimper, und doch ging eine Veränderung in Lady Madelyns eisblauen Augen vor sich. Ihr Lächeln gefror, und ihr sahneweißer Teint schien noch mehr zu verblassen, sah aus wie Porzellan und genauso kalt und hart.
    „Aber, Mr Blackthorn, Sie wissen, dass das völlig ausgeschlossen ist. Keine Dame von Stand ist jemals ohne Anstandsdame mit einem Herrn zusammen, wie wir beide wissen. Und falls ich Ihre Andeutung richtige verstehe, glaube ich, dass Sie bei meinem abwesenden Vater vorstellig werden müssten, nicht bei mir“, schimpfte sie mit reichlich erstickter Stimme. „Chelsea, bist du so lieb und bittest unseren Bruder kurz herein? Mrs Wickham ist noch mit Ankleiden beschäftigt, fürchte ich.“
    „Aber ich habe sie eben auf der Treppe gesehen, und sie war völlig …“
    Lady Madelyn fuhr herum und funkelte ihre Schwester an. „Tu, was ich dir sage!“
    „Du bist dermaßen versnobt“, sagte Chelsea und stürmte aus dem Zimmer.
    Oliver Le Beau Blackthorn war

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