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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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niederstrecken, denn ich will den Mann tot sehen! Ich brenne darauf. Ich werde ihn auspeitschen, ganz gleich, ob Sie mir Reue für meine Tat abgefordert haben, als er es wagte, um Madelyns Hand zu bitten. Damals wollte ich ihn auspeitschen, und jetzt will ich es auch. Ich … ich … ich will ihm die Leber aus dem Leib reißen und sie am Spieß braten! Und ich werde es tun, wenn es sein muss, vor den Augen seines Vaters. Hören Sie? Ich bin ein Sünder. Ich bin ein dreimal verdammter Sünder ! Das war ich, das bin ich, auch wenn Sie sagen, Gott wolle mich als besseren Menschen. Ganz gleich, was ich gelobt habe. Es ist mir inzwischen gleichgültig! “
    Minutenlang herrschte Stille im Salon. Der Earl ließ sich in einen Sessel sinken und barg den Kopf in den Händen. Empfand er Reue wegen seines Ausbruchs? Ein schlechtes Gewissen wegen seiner gewalttätigen Wünsche? Oder Erleichterung, weil er sich nach zwei langen gottesfürchtigen Jahren wieder dem Teufel zugewandt hatte, zu dem er sich wenigstens bedeutend stärker hingezogen fühlte.
    „Denn es steht geschrieben: ‚Mein ist die Rache, spricht der Herr‘“, erinnerte Flotley ihn schließlich sanft. Doch dann fügte er hinzu, vielleicht in der Erkenntnis, dass sein persönlicher Jünger womöglich eine Krise seines neu gefundenen Glaubens durchlebte und seinen geistlichen Berater letzten Endes mit leeren Taschen auf die Straße setzen könnte: „Doch ich glaube, dass auf diese Situation gewisse Passagen des Alten Testaments zutreffen. Ich werde sie für Sie heraussuchen.“

5. KAPITEL
    C helsea ließ den Kopf auf das kleine Kissen sinken, das die Zofe bereitgelegt hatte, und entspannte ihre schmerzenden Muskeln – hauptsächlich die eines Körperteils, den sie in vornehmer Gesellschaft niemals erwähnte – im herrlich warmen Wasser.
    Beaus Haus am Grosvenor Square war wunderbar modern ausgestattet. Die Badezuber in Brean oder am Portland Place waren nicht so groß wie dieser und auch nicht fest im Boden verankert, noch dazu in einem eigens dafür geschaffenen Raum. Diese Wanne wurde nicht ins Schlafzimmer getragen, vor dem Feuer aufgestellt und von einem kleinen Heer von Dienern aus Eimern mit heißem Wasser gefüllt, wobei sie es auf den Boden schwappen ließen und Chaos verbreiteten.
    Diese Wanne hatte Rohre an einem Ende und Hebel, und wenn man sie drehte, schoss das Wasser aus den Rohren in die Wanne. Das hatte Chelsea so verblüfft, dass sie immer und immer wieder die Hebel umgelegt hatte, sodass die Wanne jetzt überzulaufen drohte.
    Es war ihr egal; es war so himmlisch, bis zum Kinn im warmen Wasser zu liegen, während duftende Schaumbläschen ihre Nase kitzelten.
    Kaum zu glauben, dass sie erst vor wenigen Stunden der Verheiratung mit Francis Flotley ausgeliefert werden sollte. Entführt, verschleppt, eingesperrt als Teil der Versprechungen, die Thomas seinem Schöpfer gab.
    Sie fand, dass sie und Mr Robin Goodfellow Blackthorn einander besser verstanden, aber Mr Oliver Le Beau Blackthorn war derjenige, dem es am ehesten zustand, Thomas sozusagen in den Dreck zu stoßen.
    Es kam nicht darauf an, wen sie heiratete – Männer mit feuchten Lippen und solche, die Thomas gefielen, ausgeschlossen. Die Ehe war ein Gesellschaftstanz, und niemand scherte sich im Grunde darum, ob die Betroffenen einander wirklich mochten. Die Ehe war ein Tausch von Mitgift gegen Titel oder umgekehrt, eine Verpflichtung, Nachwuchs zu zeugen, um Landbesitz und Vermögen nicht in die Hände ungeliebter Verwandter fallen zu lassen. Gefühle hatten nichts damit zu tun.
    Das wusste sie, weil sie Geschichte studierte. Man frage Josephine, ob es wahre Liebe gewesen war, die ihren Bonaparte dazu bewegt hatte, sie wegen einer jüngeren Gebärfähigen abzuservieren. Angehörige der königlichen Familie traf es am schwersten; sie wurden für ein paar Morgen Land oder ein Militärbündnis verschachert oder einfach, weil der Prinz oder der König es angeordnet hatte. Und wenn diese Männer ihrer Frauen überdrüssig waren, war Kopfabhacken oftmals die gängige Methode, sich ihrer zu entledigen.
    Das zumindest würde ihr erspart bleiben!
    Sie konnte nur hoffen, dass dem Mann bewusst war, wie dankbar er ihr sein sollte, weil sie in erster Linie an ihn und seine spezielle Rache dachte.
    Doch das bezweifelte sie stark.
    „Männer können so unerträglich begriffsstutzig sein“, brummte sie, hob eine Handvoll Badeschaum hoch und blies hinein.
    „My Lady? Wünschen Sie etwas?“
    Chelsea

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