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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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nicht. Kennst du ihn?“
    Der Earl stieß sich vom Kaminsims ab. Der Herr strafte, der Herr stellte auf die Probe … und manchmal belohnte der Herr. Thomas hätte den Namen in seiner Nachricht erwähnen können, doch er wollte Madelyns Reaktion mit eigenen Augen sehen. Für diese kleine Sünde würde er später Buße tun, die Sünde selbst jedoch genießen. „Der Bastard ist Beau Blackthorn. Wie es aussieht, hat unsere Schwester sich mit unserem alten Feind verbündet.“
    Der Spiegel zersplitterte auf dem Marmorboden, als Madelyn aufsprang. „Dieses Miststück ! Und du stehst hier herum und unternimmst nichts ?“
    „Weit gefehlt. Ich habe in alle Himmelsrichtungen Reiter ausgeschickt, denn sie können noch nicht weit gekommen sein. Doch noch hat sich keiner bei mir zurückgemeldet. Jetzt beabsichtige ich, persönlich den Marquess aufzusuchen und zu verlangen, dass er Chelsea herausgibt, falls sie bei ihm ist, oder mir sagt, wohin sein Sohn, der Bastard, sie gebracht hat.“
    „Wohin er sie gebracht hat, steht außer Frage, Thomas. Sie sind natürlich auf dem Weg nach Gretna Green. Wie kann sie uns das antun? Wir sind der Lächerlichkeit preisgegeben!“
    Reverend Flotley, der schließlich doch geblieben war, ging mit erhobenen Händen auf sie zu, als wollte er sie beschwichtigen. „Aber, aber, Madam, wir müssen die Ruhe bewahren. Das Recht ist auf unserer Seite, und das Recht wird siegen.“
    „Wenn das Recht siegen sollte, Sie frommer Hanswurst, dann wäre ich Herzogin.“ Dann schoss sie einen Blick auf ihn ab, der ihm den Wunsch austrieb, ihre Hände zu ergreifen und sie aufzufordern, mit ihm zu beten. Er wich einen Schritt zurück. „Aber du hast recht, Thomas. Blackthorn wird wie ein niederes Tier zuerst in seine Höhle flüchten und sich in Sicherheit wähnen, um dann von dort aus nach Schottland weiterzureisen. Allerdings frage ich mich, warum du hier bleibst.“
    „Ich habe auf eine rasche Ergreifung und Rückkehr gehofft“, erklärte er, und seine rosigen Wangen färbten sich tiefrot. „Aber wir müssen sie jetzt finden, bevor es zu weit geht. Dafür brauche ich dich, Madelyn. Wenn wir sie haben, wird sie weibliche Begleitung brauchen, für den Fall, dass wir gesehen werden. Bist du jetzt, da du den Ernst unserer Situation begreifst, bereit, uns zu begleiten?“
    „Uns? Die schwarze Krähe kommt auch mit? In meiner Kutsche?“
    „In meiner Kutsche, und wir sollten binnen einer Stunde aufbrechen. Francis ist Chelseas Verlobter, Madelyn“, erinnerte der Earl sie. „Wir finden sie, ergreifen sie, bringen dich auf der Stelle zurück nach London und reisen dann direkt nach Brean, wo sie verheiratet werden. Aber wir müssen unterwegs mindestens einmal übernachten. Ein kleiner Koffer, Madelyn, und binnen einer Stunde – ich meine es ernst. Mehr Zeit haben wir nicht.“
    Madelyn überlegte kurz und stimmte zu. Unter einer Bedingung. „Aber es wird nicht gebetet. Ich will keine Gebete hören!“
    „Ich werde still mit dem Herrn kommunizieren, Ma’am“, sagte Flotley. „Und für Ihre unsterbliche Seele beten.“
    „Beten Sie für Blackthorns unsterbliche Seele, Reverend“, legte Madelyn ihm nahe. „Sie glauben, meinen Bruder zu kennen, Sie glauben, er sei jetzt ein Mann Gottes? Umso dümmer sind Sie. Ich kenne ihn länger und besser. Thomas? Du wirst Beau Blackthorn umbringen, nicht wahr? Ihn niederschießen wie den räudigen Köter, der er ist. Du hast jedes Recht dazu, denn er ist mit deiner Schwester durchgebrannt, hat sie entführt ! Das will ich beschwören. Thomas ! Antworte mir!“
    Der Earl sah seinen geistliche Berater an; die geröteten Wangen nahmen nun eine hässliche puterrote Farbe an. „Francis sagt, ich muss die andere Wange hinhalten, zwar nicht die Sünde, aber dem Sünder vergeben.“
    „Francis ist ein Esel . Und du, Thomas, hast dich in einen erbärmlichen Feigling verwandelt, der sich hinter seiner Religion versteckt“, sagte Madelyn, schon auf dem Weg ins Foyer. „Schön, bringt mich nur zu ihm. Ich werde tun, wozu du nicht Manns genug bist und was du schon vor sieben Jahren hättest tun müssen!“
    Sie fegte zur Tür hinaus, und ihre Zofe folgte ihr im Trab, um Schritt halten zu können.
    Der Earl packte eine kleine Statue und zerschmetterte sie am Marmorkamin. Dann wandte er sich zu Flotley um, schwer atmend, die Hände zu harten Fäusten geballt.
    „Bei Gott und allem, was heilig ist, Francis, ich bin der schlimmste aller Sünder. Und Gott möge mich

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