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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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lächelte die Zofe an, die ein Scheit aufs Feuer im Kamin dieses hübschen Badezimmers gelegt hatte. „Nein, danke, Prudence. Ich habe mir nur ins Gedächtnis gerufen, dass Frauen hinsichtlich Intellekt und Auffassungsgabe den Männern haushoch überlegen sind. Findest du nicht auch?“
    „Wenn das bedeutet, dass mein Bruder Henry dumm wie Bohnenstroh ist, dann, ja, dann stimmt es, My Lady. Einmal hat er versucht, eine Kuh von hinten zu melken, unser Henry, deshalb hat er nur noch zwei Zähne, und deshalb sind wir nach London gezogen, um Mr Beaus Angebot anzunehmen und so weit wie möglich von Kühen entfernt zu arbeiten. Der arme Henry, es sind nicht mal Schneidezähne. Ich überlasse Sie Ihrem Bad, My Lady“, sagte Prudence, knickste und verließ das Zimmer, mit etwas Glück ohne zu bemerken, dass Chelseas Schultern vor unterdrücktem Lachen zuckten.
    Vielleicht war sie müde. Vielleicht hatte der Tag sie doch stärker mitgenommen, als ihr bewusst war. Der Streit mit Thomas, die Momente entsetzlicher Panik, der wilde Ritt zum Grosvenor Square. Oliver Le Beau Blackthorn zu überzeugen, dass er sich glücklich schätzen konnte; es sei denn, er ließ sich so lange Zeit mit seiner Entscheidung, dass Thomas und seine Schar stämmiger Diener und Reitknechte auftauchten und ihm den Hals umdrehten – woraufhin er sich nicht mehr glücklich schätzen konnte und zudem tot wäre. Drei Stunden zu Pferde, holterdipolter raus aus London. Auf dem Rückweg weitere drei Stunden im Sattel.
    Auf jeden Fall musste Chelsea bei dem Gedanken an Henry und seine zwei Zähne plötzlich kichern. Lachen. So heftig glucksen, dass ihr Schaumbläschen in die Nase gerieten, und dann lachte sie noch mehr.
    „Und ich habe Puck versichert, dass Sie nicht aus dem Irrenhaus ausgerissen sind. Oder kitzelt Sie der Badeschaum? Interessante Vorstellung, diese zweite Möglichkeit. Wo genau kitzelt es denn?“
    Chelsea schnappte mitten im Kichern nach Luft, wandte den Kopf und sah Beau keine zwei Meter von der Wanne entfernt stehen. Die hastige Bewegung im Zusammenspiel mit dem schlüpfrigen Wannenboden ließ sie hilflos untertauchen. Sie warf wild die Arme hoch, suchte Halt am Wannenrand und tauchte keuchend und hustend wieder auf, blinzelte gegen die Seife in ihren Augen und fühlte sich hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, den Mann umzubringen, und dem tiefinnerlichen Drang, wieder unter den Schaum abzutauchen.
    „Sie Unhold! Ziehen Sie sich zurück, Mr Blackthorn. Ich sitze in meiner Badewanne.“
    „Genau genommen sitzen Sie in meiner Badewanne“, stellte Beau richtig, und an diesem Punkt fiel ihr auf, dass er einen burgunderroten Morgenrock trug, der die Brust sowie seine Beine und Füße freiließ.
    Sie hatte Thomas ein- oder zweimal in derartig bekleidetem – oder vielmehr unbekleidetem – Zustand gesehen, als er sich von seiner Mumpserkrankung erholte. Albern hatte er ausgesehen mit seinen dünnen weißen Beinen und dem Speckbauch. Beau sah ganz anders aus als Thomas. Seine Beine waren braun – sie würde ihn fragen müssen, wie er das bewerkstelligt hatte – und seine Waden muskulös. Goldblonde Härchen kräuselten sich auf seiner Brust, und seine Taille unter der verknoteten Schärpe war bemerkenswert schmal, sein Bauch flach.
    Sie wusste nicht, ob all das irgendeine Wirkung auf sie hätte ausüben sollen, aber eine Wirkung war festzustellen. Sie wusste nur nicht recht, welche. Rasch wandte sie den Blick ab.
    „Ich habe veranlasst, Sie im Zimmer der Frau meines Vaters unterzubringen, das an seines angrenzt. Da weder mein Vater noch seine Frau in den letzten zehn Jahren in der Stadt waren, habe ich sein Zimmer übernommen, hauptsächlich wegen dieser Badewanne. Oder dachten Sie, wir hätten in jedem Zimmer eine solche Vorrichtung? Wollen Sie den ganzen Abend in der Wanne verbringen?“
    Darüber hatte sie noch gar nicht nachgedacht, was sie ihm nicht verraten würde. Prudence war vorangegangen, sie war gefolgt und fast im Gehen eingeschlafen und hatte sich nach einem ausgedehnten Bad gesehnt. „Ich bleibe so lange in der Wanne, bis Sie aus dem Zimmer sind, falls das Ihre Frage beantwortet. Gehen Sie!“
    Statt zu tun wie gebeten – wie befohlen –, zog der elende Kerl sich einen Stuhl heran und setzte sich, als wollte er länger bleiben.
    „Nein. Wie man so sagt: Ich habe Sie dort, wo ich Sie haben will, Chelsea.“
    „Tja, aber Sie sind nicht dort, wo ich Sie haben will“, sagte sie und angelte verstohlen mit einer Hand

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