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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Seefahrer sahen sie in der Bucht von Ambalor auf die Jagd nach großen Meerestieren gehen. Nur selten kamen sie den Schiffen zu nahe, denn in ihrer Gier gingen sie nun, da Ghools Wille sie nicht mehr lenkte, den Weg des geringsten Widerstandes.
    In der Schlucht zwischen dem Berg Tablanor und dem weiter südlich gelegenen Gebirge wurde noch immer gekämpft. Aber die Schlacht war jetzt entschieden. Die Reihen von Ghools Kriegern lösten sich mehr und mehr auf. Die vom Schicksalsverderber gerufenen Orks, Wolfsmenschen und Dämonenkrieger wechselten nun endgültig die Seite oder bekämpften sich gegenseitig. Die thuvasischen Söldner flohen größtenteils in die Berge und ließen dabei sämtliche Kriegsmaschinen zurück, von denen die meisten ohnehin nicht mehr funktionsfähig waren. Die Zugechsen dienten später den Ogern als Fleischvorrat.
    Die wenigen Dunkelalben, die an der Schlacht teilgenommen hatten, wurden nicht mehr gesehen. Ob sie sich schon frühzeitig mithilfe ihrer magischen Fähigkeiten abgesetzt hatten, blieb ein Gerücht. Aber noch Jahre später schadete dies dem Ruf ihrer Unüberwindlichkeit und Stärke.
    Raben und Geier begannen schließlich über dem Schlachtfeld zu kreisen, nachdem sie nicht mehr befürchten mussten, von Drachenfeuer versengt zu werden. Und der Geruch des Todes hing schwer über diesem Ort, der vor vielen Zeitaltern schon einmal mit Blut getränkt worden war.
    Whuons Leichnam wurde aufrecht sitzend in der Halle der Ersten Götter zurückgelassen. Neldos Schwert in der Brust des Söldners ließ sich allerdings nicht lösen– schon deshalb nicht, weil die durchdrungene Brustplatte noch immer sehr stark mit Magie aufgeladen war. Lirandil sprach einige Formeln, aber als er anschließend das Heft der Waffe berührte, bekam er einen so starken magischen Schlag, dass er mehrere Schritte zurückgeschleudert wurde.
    Der Fährtensucher erhob sich wieder und sagte: » Zumindest wird kein Aasfresser sich an ihn heranwagen. «
    » An welche Mächte mag er geglaubt haben? « , fragte Arvan.
    » In erster Linie wohl an die Stärke seiner Arme und die Wachheit seines Geistes– aber auch an die Kraft der Magie, die ihn jetzt sogar noch über den Tod hinaus erfüllt. «
    Lirandil schloss dem Söldner die Augen.
    Und Neldo stand dabei und weinte.
    Arvan legte dem Halbling eine Hand auf die Schulter. Ein Gefährte ist gegangen, empfing er einen Gedanken von Lirandil. Aber ein anderer ist offenbar zu sich selbst zurückgekehrt.

Epilog
    Monate waren vergangen. In den Wäldern am Langen See herrschte Hochsommer, als ein rothaariger Halbling mit einem gewagten Sprung sicher auf seinen großen Füßen landete und sich mit den Armen ausbalancierte. In der Rechten trug er einen Bogen, auf dem Rücken einen Köcher und an der Seite eine typische Jagdtasche, sodass eigentlich niemand Zweifel darüber hegen konnte, weswegen er gerade unterwegs war.
    Er war ziemlich genau vor drei Wanderern gelandet, die sich in diesen Teil des Halblingwalds gewagt und ihm das Wild verjagt hatten. Die Wanderer waren ein Elb, ein Halbling und ein Mensch.
    » Arvan! Neldo! Lirandil! « , rief der Rothaarige erfreut. » Na endlich! Man hat sich hier schon gefragt, ob man euch drei überhaupt je wieder zu Gesicht bekommen würde! «
    » Borro! « , stießen Neldo und Arvan beinahe gleichzeitig hervor.
    » Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue, euch gesund und munter zu sehen. « Borro deutete vor Arvan eine Verbeugung an. » Und natürlich ist es auch eine Ehre, dem einzig wahren Hochkönig von Athranor gegenüberzustehen! Majestät! « Ein klein wenig Spott klang durchaus in Borros Worten mit. Aber es war ein wohlwollender Spott. » Die Ereignisse der zweiten Schlacht am Berg Tablanor haben sich im vergangenen halben Jahr überall herumgesprochen. Meine Güte! Ich hätte gedacht, dass du jetzt in einem Palast thronst und alle Völker von Athranor sich vor dir verneigen oder so etwas. «
    » Einen Hochkönig erhebt man nur in den Zeiten der Gefahr, Borro. Und die ist vorüber, denn Ghool ist vernichtet. «
    » Vollkommen und restlos oder… «
    » Wie beim letzten Mal? « , schmunzelte Arvan. » Nein, diesmal denke ich, ist er endgültig besiegt. «
    » Ich kann es bezeugen, denn ich war dabei « , erklärte Neldo. » Und ehrlich gesagt hatte ich erst danach das Gefühl, wirklich aus Ghools Gefangenschaft befreit zu sein. «
    » Soweit ich gehört habe, bist du aber nach der Schlacht ganz offiziell von den an der

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