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Der Bernsteinring: Roman

Der Bernsteinring: Roman

Titel: Der Bernsteinring: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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nicht.«
    »Hast du eigentlich mit ihm selbst gesprochen?«
    »Nein, nur mit diesem süß klingenden Vögelchen mit dem charmanten chinesischen Namen Schmitz. Begutachte sie mal für mich. Wenn sie so hübsch ist, wie sie spricht, dann werde ich wirklich mal eine Fotoserie über antike Möbel machen.«
    »Mit Ming-Vasen als Dekoration.«
    »Von authentischen Händen gehalten.«
    »Welche Kriterien führen zur völligen Ablehnung?« »Eingebundene Füße und schwarz gefärbte Zähne. Alles andere ist mir ziemlich egal.«
    »Du bist wahllos in deinen Frauenbeziehungen.« »Findest du? Eventuell suche ich ja noch nach der einzigartigen.«
    »Und ich dachte, du verzehrst dich in unerwiderter Liebe zu mir.«
    »Eben, unerwidert. Also muss ich doch weitersuchen.« »Das kann sich in«, ich sah auf die Uhr, »in fünfzehn Minuten alles geändert haben.«
    »Herr im Himmel, bist du eine Pessimistin. Anita, wenn ein so schönes Weib wie du mich auf offener Straße anspricht und erklärt, wir würden uns schon lange kennen, dann...«
    »...würdest du sie auch für leicht irre halten!« »... und sich willig in meine Arme stürzt, ...« »...würdest du dich zwar nicht wehren, ...«
    »...und dann urplötzlich wieder aus meinem Leben verschwindet...«
    »...sie aber als leicht bekloppte Nymphomanin abtun.«
    »...würde ich alles daran setzen, sie wieder zu sehen, um herauszufinden, ob ich wirklich eine solch überwältigende Wirkung auf schöne Frauen habe.«
    »Du meinst also, wenigstens seinem Ego werde ich damit schmeicheln, dass ich ihm nachlaufe.«
    »Das ist das Mindeste. Welcher Mann lässt sich das nicht gerne gefallen?«
    »Ein Punkt für dich.«
    »Gelegentlich solltest du dich mal daran erinnern, wenn du es mit mir zu tun hast.«
    »Und ich brauche mich nicht zu fürchten, jemals zu dick auftragen zu können?«
    »Niemals. So, hier haben wir einen passenden Parkplatz. Siehst du, da drüben ist R&C. Du gehst jetzt da hinein und sagst, du hättest den Termin von mir übernommen.«
    Ich hatte Magenschmerzen, trockene Lippen und eisige Hände.
    »Beweg dich, Herzchen. Du siehst hübsch aus. Jedes Haar an seinem Platz und das Make-up perfekt in Ordnung.«
    »Ja. Ich gehe ja schon.«
    Aber ich blieb sitzen. Marc stieg aus und öffnete die Beifahrertür.
    »Raus!«
    Ich stieg aus, aber meine Beine fühlten sich an, als wären sie aus Holz.
    »Da rüber. Wenn die Ampel grün ist!«
    Das Verkehrslicht sprang um, und die letzte Chance zur Verzögerung war vorüber. Ich überquerte die Straße und betrat das Antiquitätengeschäft. Die Hyäne war beschäftigt, aber eine andere, ältere Frau kam auf mich zu.
    »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich...« Meine Stimme war heiser, und ich musstemich räuspern, um überhaupt verständlich sprechen zu können. »Ich habe um sechzehn Uhr einen Termin bei Herrn Corvin.«
    »Ah ja, Augenblick. Ihren Namen bitte?«
    Sie griff zum Telefon.
    Die letzte Rüstung die mir blieb, war mein Titel. »Dr. Kaiser. Ich vertrete Herrn Britten.«
    Sie sprach kurz mit jemandem und bat mich dann durch den hinteren Teil des Geschäftes zum Aufzug.
    »Vierter Stock, Frau Dr. Kaiser. Frau Schmitz erwartet Sie.«
    Cosy Schmitz würde Marc gefallen, war mein erster Eindruck. Sehr gefallen. Sie war klein, zierlich, überaus anmutig und sah aus wie ein Püppchen. Sie lächelte mich warmherzig an. Ihre Zähne waren selbstverständlich strahlend weiß.
    »Herr Britten ist verhindert? Das tut mir Leid. Werden Sie die Fotos machen?«
    »Ich werde erst einmal ein wenig Hintergrundwissen benötigen.«
    »Herr Corvin telefoniert gerade noch, nehmen Sie Platz, Frau Dr. Kaiser. Darf ich Ihnen einen Kaffee anbieten?«
    »Nein. Nein danke.«
    Meine Finger krampften sich um die Handtasche. Sie sah mich plötzlich mitfühlend an.
    »Sie sind aufgeregt, nicht wahr? Ihr erster Auftrag?« Wortlos nickte ich.
    »Keine Angst, er beißt nicht. Er ist ein außerordentlich umgänglicher Mensch.«
    »Ist er das?«
    »Ruhig und zumeist sogar sehr herzlich. Ich arbeite gerne bei ihm. Ah, er hat aufgelegt.«
    Sie drehte sich um und klopfte an der Tür zum Büro.
    »Val, dein Termin mit dem Fotografen. Er ist verhindert, aber er hat Frau Dr. Kaiser geschickt, die sich mit dir unterhalten möchte.«
    Sie drehte sich zu mir um und nickte.
    Ich stand auf und holte tief Luft. Noch fünf oder sechs Schritte trennten mich von ihm. Ich stand in der Tür, sah in den Raum. Valerius war hinter seinem Schreibtisch aufgestanden und wollte wohl

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