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Der Bernsteinring: Roman

Der Bernsteinring: Roman

Titel: Der Bernsteinring: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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nicht ab.
    Es war dämmerig geworden, und er zog die Decke über unsere verschwitzten Körper.
    »Erzählst du mir ein bisschen von dir, Anahita?« »Was willst du wissen, Valerius?«
    »Was hast du vorhin mit ›Spuren verwischen‹ gemeint?«
    »Ich bin einfach vorsichtig mit meinem Privatleben. Ein gebranntes Kind, weißt du.«
    »Gehörst du irgendwelchen prominenten Kreisen oder dem Geheimdienst an?«
    »Mein Vater war recht bekannt. Er wollte nie seine Familie ins Blitzlichtgewitter geraten lassen. Sagt dir der Name Caesar King etwas?«
    Valerius schwieg, und ich dachte schon, ihm erklären zu müssen, was es mit ihm auf sich hatte. Aber bevor ich etwas sagen konnte, meinte er: »Ich verstehe. Oh, ich verstehe sehr gut. Er starb letztes Jahr, nicht wahr?«
    »Ja, ein Autounfall.«
    »Und... Anahita, das Flugzeugunglück auf den Kanaren. Jetzt wird mir einiges klar. Mein Gott, was hast du durchgemacht.«
    »Sie haben die Bilder von Julian und mir durch die Gazetten geschleift. Aber auf den Fotos wirst du mich nicht erkannt haben. Ein Akt, den ich Marc nicht so schnell vergesse.«
    »Die blutüberströmte Frau zwischen den Flugzeugtrümmern.«
    »Immerhin hat er mich anschließend da herausgeholt. Nun ja, das Ganze hat noch eine weitere Facette bekommen, als Julians Nachlass bekannt wurde. Er hatte der Welt und auch meiner Mutter verschwiegen, dass er noch eine weitere Tochter gezeugt hat. Sie ist drei Tage vor mir geboren. Meine Schwester Rosewita. Uschi, meine Mutter, hat sich höllisch aufgeregt und will nichts von ihr wissen. Aber ich habe sie aufgesucht, und wir sind inzwischen enge Freundinnen geworden. Doch stell dir vor, was für ein Fressen das für die Presse wäre!«
    »Ja, das kann ich mir lebhaft vorstellen. 'Doppelleben des verstorbenen Stars!‹ 'Wer war die heimliche Geliebte?‹ und derartiger Stuss.«
    »Mir ist das noch halbwegs egal, aber meine Mutter leidet schrecklich darunter. Hoffen wir, die Bilder in der Zeitung vom Samstag fallen niemandem von der Journaille auf.«
    »Es ist jetzt wohl sowieso nichts mehr zu ändern. Sag mal, könntest du dich mit dem Gedanken anfreunden, etwas zu essen?«
    »Durchaus!«
    »Dann raus aus den Federn!«
    Als ich aus der Dusche kam, hörte ich das gedämpfte Trillern meines Telefons in der Handtasche. Ins Handtuch gewickelt holte ich es hervor, ein wenig alarmiert. Meine Handy-Nummer kannten nur sehr wenige Leute.
    Es war Cilly, die sich meldete. Vollkommen aufgelöst.
    »Anita, es ist etwas Furchtbares passiert!«
    »Was denn Cilly. Langsam!«
    Ich ging ins Wohnzimmer und lauschte.
    »Rose. Es geht ihr nicht gut!«
    »Was hat sie?«
    »Sie... sie liegt hier in ihrer Werkstatt. Ich krieg sie nicht wach. Und meine Eltern sind doch nicht da.« »Atmet sie?«
    »Ganz langsam. Anita, was soll ich nur machen?«, war ihr schluchzender Aufschrei. Valerius stand neben mir und legte mir die Hand auf die Schulter.
    »Etwas passiert?«
    Ich nickte.
    »Ruhig, Cilly. Ich bin gleich bei dir. Pass auf, du rufst jetzt gleich die 112 an, den Notruf. Du erklärst den Leuten, wo du bist und was du an Rose festgestellt hast. Bekommst du das hin?«
    »Ja, ja. Das kann ich schon. Wo bist du, Anita?« »Bei Valerius.«
    »Oh.«
    »Keine Angst, ich komme sofort. Du musst dableiben und dem Notarzt aufmachen. Und wenn sie Rose ins Krankenhaus bringen, bleibst du bitte, bitte in der Werkstatt.Ich komme zu dir. Lass dir aber sagen, wohin sie sie bringen.«
    »Ja, Anita.«
    »Leg jetzt auf und wähle die 112. Danach kannst du mich wieder anrufen!«
    Die Leitung wurde unterbrochen.
    »Was ist?«
    »Die kleine Schwester von Rose, Cilly. Sie hat Rose in ihrer Werkstatt gefunden, offensichtlich bewusstlos. Rufst du mir ein Taxi? Ich bin nicht mit dem Wagen hier.«
    »Ich fahre dich.«
    Mit fliegender Hast schlüpfte ich in meine Kleider, und kurz darauf saßen wir im Auto.
    »Wesseling. Darauf wäre ich nie im Leben gekommen. Ich habe dich auf der anderen Rheinseite gesucht«, bemerkte Valerius. Dann konzentrierte er sich auf das Fahren, und diesmal schätzte ich Rücksichtslosigkeit und Risikobereitschaft durchaus.
    Wir erreichten Roses Werkstatt, als der Rettungswagen mit Blaulicht und Sirene losfuhr.
    »O Gott!«
    »Du bist wichtig für die Kleine. Bleib ruhig, Ana. Wie alt ist das Mädchen?«
    »Vierzehn.«
    Wir liefen über den Parkplatz und betraten die Werkstatt, Cilly saß zusammengekauert in einer Ecke. Ich ging zu ihr und nahm sie in die Arme.
    »Schon gut, Mäuschen, schon

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