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Der Beschützer

Der Beschützer

Titel: Der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Graf
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gute.
    »Phaser sind ohne Energie«, entgegnete Tuvok. Erklang so etwas wie Kummer in seiner Stimme?
    »Wir setzen die letzten Photonentorpedos ein.« In Gedanken plante Chakotay bereits einen Kurs durchs Plasmasturmlabyrinth der Badlands. »Geben Sie mir anschließend auch die Energie der Torpedokatapulte.«
    »Bestätigung.« Tasten klickten unter Tuvoks Fingern. »Photonentorpedos werden abgefeuert.«
    Es donnerte dumpf, und jedes davonrasende Photonengeschoß sorgte für eine kurze Erschütterung. Die cardassianischen Schilde erwiesen sich auch in diesem Fall als undurchdringlich: Die Torpedos zerplatzten daran, ohne Schaden anzurichten.
    »Befinden sich Plasmastürme vor uns?« fragte Chakotay.
    »Einer«, erwiderte Tuvok. »Koordinaten eins sieben eins Komma vier drei.«
    Der Pilot nickte kurz. »Dorthin fliegen wir jetztc «
    Das Schiff reagierte mit der Schwerfälligkeit eines schläfrigen Mammuts. Wir müssen weg von hier, fuhr es Chakotay durch den Sinn. Seltsame Empfindungen erfaßten ihn – erst jetzt hatte er das Gefühl, daß die Zeit knapp wurde.
    Der kleine Raumer kippte nach Steuerbord, und Energie leckte wie beiläufig über den Rumpf. Die Alarmsirenen blieben stumm, was bedeutete, daß es sich nicht um einen cardassianischen Photonentorpedo handelte.
    »Intensität des Plasmasturms nimmt um vierzehn Prozent zu.« Tuvoks Blick klebte an den Anzeigen der Sensoren.
    »Zwanzig Prozentc fünfundzwanzigc «
    Auch ohne diese Hinweise spürte Chakotay das wachsende Brodeln der Raum-Zeit-Verzerrung. Genau so etwas hatte er sich erhofft. »Festhalten!« Der Plasmasturm verschlang das Schiff, und es krachte noch lauter als vorher bei den Treffern der Cardassianer. Aber diese Art von Gewalt war willkommen und hob die Bürde der Sorge von Chakotays Schultern. Elektromagnetische Entladungen tasteten wie mit feurigen Tentakeln über den Wandschirm, bohrten sich in die Schilde des Maquis-Raumers und schüttelten ihn – sie warnten vor dem gnadenlosen Chaos, das im Zentrum des Sturms lauerte. Der Pilot kannte jene Energien und respektierte sie. Vorsichtig steuerte er das Schiff an den energetischen Ranken vorbei und zählte dabei die Sekunden, seit denen die Cardassianer nicht mehr schossen. Ein zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen.
    Tuvok schien Chakotays Gedanken zu erraten. »Die Cardassianer geben ihre offensiven Absichten nicht auf und folgen uns.«
    Das Schiff glitt durch eine schmale Lücke im Plasmavorhang des Sturms. »Offenbar ist Gul Evek heute besonders kühn.«
    Der Vulkanier projizierte die Videodaten der Sensoren in einen kleinen Bereich am Rand des Wandschirms, so daß Chakotay den Gegner sehen konnte, ohne die Navigation zu vernachlässigen. Der Pilot freute sich über die Gelegenheit zu beobachten, wie das wesentlich größere Raumschiff zwischen den Plasmaentladungen trudelte. Das Flugmuster erkannte er auf den ersten Blick: Die Cardassianer versuchten, im
    ›Kielwasser‹ des Maquis-Raumers durch den energetischen Mahlstrom zu fliegen. Bin gespannt, was passiert, wenn sie uns durch die kleine Lücke von vorhin folgen wollen, dachte Chakotay.
    Eveks Schiff neigte sich abrupt zur Seite – um dem feurigen Maul zu entgehen, das am Bauch des Kolosses nagte, vermutete Chakotay. Nur eine Sekunde später verschwand die nach ›oben‹ gerichtete Triebwerksgondel in einem hungrigen Wabern, das sie mit einer blendend hellen Entladung zerfetzte.
    Das Kriegsschiff drehte sich um die eigene Achse, und glühende Trümmer blieben hinter ihm zurück, als es aus dem Projektionsfeld verschwand.
    »Die Cardassianer senden einen Notruf auf allen Frequenzen«, berichtete Tuvok.
    Was bedeutete, daß noch einige von ihnen lebten. Schade.
    Torres schnaufte und schlug mit der Faust auf die Konsole.
    »Wie dumm von Evek, ein so großes Schiff in die Badlands zu steuern!«
    »Jeder ist ein Narr, der sich in diesen Raumbereich wagt«, erwiderte Chakotay. B’Elanna vollführte eine zustimmende Geste und belohnte die Bemerkung mit einem Lächeln, das spitze Zähne zeigte.
    Der Blick des Piloten glitt zum Vulkanier. »Können Sie einen Kurs durch die Plasmafelder berechnen, Mr. Tuvok?« Es wäre sicher angenehm, endlich einmal aufs Improvisieren zu verzichten und den Flug des Schiffes statt dessen von konkreten Daten bestimmen zu lassen. In dem Fall konnte der Computer einen Teil der Arbeit erledigen.
    »Die Aktivität des Plasmasturms beeinflußt eine ausgedehnte stellare Region.« Tuvok schwieg, als er mit den

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