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Der blaue Stern

Der blaue Stern

Titel: Der blaue Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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kann nichts sehen. Er muß sich um die Ecke befinden. Aber ich sehe Netze.«
    Masha holte tief Luft.
    »Wenn es echte Spinnen sind, wird das Licht sie ab schrecken«:, sagte er. »Es sei denn, der Magier hat sie abgerichtet, das Licht nicht zu scheuen, oder er benutzt Magie, damit sie ihre natürliche Furcht vor dem Licht überwinden. Die künstlichen Spinnen werden den Flammen keine Beachtung schenken.«
    Sie war der Meinung, daß das alles sehr vage war, sagte aber nichts.
    Er bückte sich und besah sich den Steinboden direkt unter dem Torbogen. Dann drehte er sich um. »Deine jungen Augen sind besser als meine alten. Kannst du einen Faden oder etwas Ähnliches erkennen, das über den Boden direkt unter dem Bogen gespannt ist?«
    Sie sagte: »Nein, ich sehe nichts.«
    »Warte.«
    Er warf seine Fackel durch den Torbogen. Seinen Anweisungen folgend, legte sie sich ganz flach auf den Boden, und blickte angestrengt in die Flammen.
    Dann stand sie auf und sagte: »Ich kann eine sehr dünne Linie ganz knapp über dem Boden erkennen, es könnte ein Faden sein.«
    »Wie ich's mir dachte. Ein alter Sharranpip-Trick.«
    Er ging ein paar Schritte zurück, und nachdem er sie gebeten hatte, aus dem Weg zu gehen, sprang er durch den Torbogen und landete hinter der Schnur. Sie folgte ihm. Als sie ihre Fackeln aufgehoben hatten, erklärte er ihr: »Dort sind die Mechanismen. Einer dient der Zeitverzögerung, der andere bedient die Tür, so daß sie hinter dem ersten, der durchläuft, zufällt. Jeden Folgenden wird die Felsplatte erschlagen.«
    Nachdem er sie gemahnt hatte, den Rest des Raumes im Auge zu behalten, untersuchte er die Anordnung der Räder, Zahnräder und Gegengewichte, sowie die Schnur, die von der Vorrichtung durch ein Loch in der Decke führte.
    »Die Schnur ist wahrscheinlich mit einem Alarmsystem dort oben verbunden«, meinte er. »Sehr gut. Ich weiß, wie man beides in Gang setzt. Falls du, durch irgendeinen unglücklichen Zufall, alleine zurückkommen solltest, mußt du nur hier durchspringen und dann eine Fackel oder etwas anderes auf die Schnur werfen. Die Tür wird dann heruntersausen und deinen Verfolgern den Weg versperren. Sieh aber zu, daß du so schnell wie möglich hinauskommst, wegen ...«
    Masha fiel ihm ins Wort: »Ich weiß warum.«
    »Sehr gut. Jetzt zu den Spinnen.«
    Die Wesen, die aus den Netzen kamen, waren im Fackelschein deutlich zu erkennen. Masha hatte erwartet, daß sich das Licht rot in ihren Augen widerspiegeln würde, aber das war nicht der Fall. Ihre vielen Augen waren groß, purpurn und kalt. Sie trippelten vorwärts, ihr vorderstes Beinpaar schwenkten sie in der Luft. Als Smhee seine Fackel auf sie richtete, wichen sie zurück. Masha ging seitlich von ihm, halb nach hinten gewandt, um mit der Fackel einen möglichen Angriff von dort abwehren zu können.
    Plötzlich sprang etwas aus der Dunkelheit und schwebte auf sie zu. Sie stieß mit der Fackel danach. Aber die Kreatur schien durch die Fackel hindurchzugleiten.
    Es landete auf ihrem Arm und packte ihre Hand, die die Fackel hielt. Masha hatte die Zähne zusammengepreßt, um nicht aufzuschreien, falls so etwas geschehen sollte. Aber sie dachte nicht einmal daran, ihre Angst hinauszubrüllen. Sie schloß ihre Hand um den Körper des Wesens, um es zu erdrücken, doch ihre Finger fühlten nichts.
    Im nächsten Augenblick war die Spinne verschwunden.
    Sie erzählte Smhee, was geschehen war.
    »Gedankt sei Klooshna!« stieß er hervor. »Du bist immun gegen sie. Wäre dem nicht so, würdest du jetzt anschwellen.«
    »Was wäre geschehen, wenn sie echt gewesen wäre?« fragte sie und schwenkte ihre Fackel gegen die Monster, die sie nun umkreisten. »Ehe meine Hand sie umschloß, wußte ich nicht, daß sie nicht echt war.«
    »Dann würdest du jetzt sterben. Allein, daß sie das Feuer nicht mied, zeigte dir, daß sie nicht echt war. Du erkanntest es, auch wenn es dir nicht bewußt war.«
    Sie kamen an einen weiteren Torbogen. Sie warf ihre Fackel hindurch und legte sich auf die Erde, um nach einem weiteren Faden zu sehen, während Smhee die Spinnen in Schach hielt.
    »Es scheint keiner da zu sein«, sagte sie.
    »Scheinen ist nicht genug«, erwiderte er. »Hah, zurück, ihr Kreaturen der Finsternis! Sieh genau hin! Erkennst du vielleicht feine Linien am Boden selbst? Feine Sprünge?«
    Nach einigen Herzschlägen sagte sie: »Ja. Sie bilden ein Viereck.«
    »Eine Falltür, die uns in eine Grube stürzen lassen soll«, meinte er. »Spring

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