Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der blaue Stern

Der blaue Stern

Titel: Der blaue Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
Norden zu sehen.
    »O Igil!« stieß sie hervor. »Ich muß mal!«
    »Mach es im Wasser. An Land kann es deinen Urin riechen. Vielleicht ruft es dann weitere, oder alarmiert die Raggah.«
    Er glitt ins Wasser und hielt sich am felsigen Rand des Tümpels fest.
    »Komm rein! Es ist kalt, aber nicht so kalt wie der Tod.«
    An seiner Seite glitt sie ins Wasser. Sie biß sich auf die Lippen, um nicht vor Kälte lautstark nach Luft zu schnappen.
    Er gab ihr schnell ein paar Anweisungen, dann murmelte er: »Möge Weda Krizhtawn uns beschützen!«
    Dann war er verschwunden.
    Masha atmete tief durch und überlegte, ob sie nicht lieber aus dem Tümpel steigen und so schnell sie nur konnte zum Fluß laufen sollte, um ans andere Ufer zu schwimmen. Statt dessen aber tauchte sie und schwamm, wie Smhee sie angewiesen hatte, am Fels entlang. Selbst mit geöffneten Augen konnte sie nichts erkennen, und obwohl sie die meiste Zeit ans Ertrinken dachte, hatte sie noch genug Zeit, sich vor den Krabben zu fürchten.
    Gerade als ihre Lungen zu platzen drohten, ihr Kopf dröhnte und sie meinte, sie müßte auf der Stelle nach Luft schnappen, ergriff etwas ihre suchende Hand. Im nächsten Augenblick wurde sie an die Luft gezogen.
    Es war dunkel. Ihr schwerer Atem mischte sich mit dem Smhees.
    Er sagte keuchend: »Hier ist genug Luft zwischen der Wasseroberfläche und der Decke. Ich bin noch einmal hinunter und so schnell ich konnte aufgetaucht, aber die Decke war nicht zu erreichen.«
    Als sie wieder zu Atem gekommen waren, sagte er: »Tritt Wasser bis ich zurückkomme. Ich will erkunden wie groß diese Höhle ist.«
    Sie mußte nicht lange warten. Als sie ihn schwimmen hörte, hoffte sie, daß er es war und nicht irgend etwas anderes. Leise rief sie ihn, als er nahe genug heran war. Er hielt an und flüsterte: »Es ist genug Luft vorhanden, bis zu der Stelle, an der die Höhle am Tümpel endet. Dann muß man unter einem nach unten ins Wasser ragenden Felsvorsprung durchtauchen. Natürlich bin ich draußen nicht mehr aufgetaucht, wegen dieser Kreatur, aber ich bin sicher, daß ich die Entfernung richtig eingeschätzt habe.«
    Er schwamm voraus in die Dunkelheit. Nach einer Weile sagte er: »Hier geht es wieder runter.«
    Sie betastete mit den Händen die Stelle, die er ihr zeigte. Der Fels tauchte etwa zwei Handbreit ins Wasser.
    »Behindern dich deine Stiefel oder das Seil?« fragte er. »Wenn sie dir zu schwer werden, sieh zu, daß du sie los wirst.«
    »Das ist schon in Ordnung.«
    »Gut, ich bin gleich zurück, wenn alles so ist, wie ich es mir vorstelle.«
    Sie rief ihm nach, er solle auf sie warten, aber er war schon untergetaucht. Mit den Fingerspitzen klammerte sie sich an den rauhen Felsen und trat ab und zu Wasser. Die Stille bedrückte sie, sie hallte in ihren Ohren. Als etwas ihren Oberschenkel berührte, schnappte sie erschreckt nach Luft.
    Die Stiefel zogen sie tatsächlich ein wenig nach unten, und sie dachte daran, sich wenigstens von dem Seil zu befreien, als ihr etwas in den Magen stieß. Mit einer Hand griff sie danach, damit es sie nicht beißen konnte, und mit der anderen zog sie ihren Dolch. Gerade als sie unterging, stellte sie mit Erleichterung fest, daß sie nicht angegriffen wurde. Smhee, der zurückkam, war gegen sie gestoßen.
    Ihre Köpfe tauchten wieder auf, und Smhee lachte.
    »Hattest du auch so viel Angst wie ich? Ich glaubte schon, ein Bengil hätte mich erwischt.«
    Keuchend sagte sie: »War nicht so schlimm. Was ist dort drüben?«
    »Dasselbe wie hier. Ein weiterer Luftraum, etwa drei Schritte lang. Dann wieder eine Felswand.«
    Er hielt sich einen Augenblick lang am Felsen fest. Dann sagte er: »Hast du bemerkt, wie frisch die Luft ist? Man kann sogar einen leichten Hauch spüren.«
    Sie hatte es wohl bemerkt, sich aber keine Gedanken darüber gemacht. Das war ihre erste Erfahrung mit Unterwasserhöhlen.
    »Jede dieser Höhlen ist gewiß mit einer Öffnung verbunden, die von oben frische Luft bringt«, sagte er. »Der Magier hätte sich bestimmt nicht so viel Mühe gemacht, wenn das kein Fluchtweg wäre.«
    Sie hörte Smhee tief einatmen, dann spritzte Wasser auf. »Ich zog mich am Felsen hoch und tastete ihn ab«, erklärte er. »Da oben ist ein Loch, um Luft von der nächsten Höhle in diese zu lassen. Ich schätze, daß dort eine Öffnung in der Decke ist. Es scheint jedoch nicht gerade nach oben zu gehen, sonst würde Licht hereindringen. Vielleicht hätten wir jedoch Licht hier, wenn es draußen Tag

Weitere Kostenlose Bücher