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Der blaue Stern

Der blaue Stern

Titel: Der blaue Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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drüber. Und laß uns hoffen, daß dahinter keine weitere Falle ist.«
    Sie sagte, daß sie einen kleinen Anlauf brauchte. Smhee griff, wild mit seiner Fackel fuchtelnd, die Spinnen an, und sie wichen zurück. Als sie ihm zurief, sie sei in Sicherheit, wandte er sich um, rannte und sprang ebenfalls. Ein haariges, vielbeiniges Ding schoß nach ihm durch den Durchgang. Masha schritt vor und wehrte es mit den Flammen ihrer Fackel ab. Es hielt inne. Hinter ihm wogte eine Masse dunkler Schatten.
    Smhee stürzte sich auf die vorderste Spinne und stieß ihr die lodernde Spitze der Fackel in den Kopf. Der Gestank verbrannten Fleisches drang ihnen in die Nase. Die Spinne rannte zurück, wurde aber von den nachfolgenden aufgehalten. Dann wichen auch diese zurück, und die Spinne mit den ausgebrannten Augen begann ziellos umherzurennen, bis sie schließlich in der Dunkelheit verschwand. Die anderen waren jetzt am Torbogen, Smhee warf seine Fackel hinein.
    »Das wird sie davon abhalten, hier durchzukommen«, stieß er schwer atmend hervor. »Ich hätte noch ein paar Fackeln mitnehmen sollen, aber selbst der größte Geist macht manchmal Fehler. Hast du bemerkt, daß die Spinnen die Falltür nicht zum Einsturz gebracht haben? Die Tür muß ein Mindestgewicht haben, das sie trägt. Du wiegst nur fünfundachtzig Pfund, vielleicht ... ?«
    »Vergiß es«, antwortete sie.
    »Du hast recht«, gab er grinsend zurück. »Aber weißt du, Masha, wenn man ein Meisterdieb ist, muß man an alles denken.«
    Sie hätte ihn an die vergessenen Extrafackeln erinnern können, tat es aber nicht. Sie gingen weiter durch eine gewaltige Höhle und kamen zu einem Tunnel. Aus seinem dunklen Schlund strömte ein Gestank wie aus einer frisch geöffneten Gruft. Dann hörten sie den halb grunzenden, halb rufenden Schrei.
    Smhee hielt inne. »Ich gehe nicht gerne in diesen Tunnel. Aber wir müssen. Du siehst nach oben, ob in der Decke Löcher sind. Und ich behalte alles weitere im Auge.«
    Der Fels machte jedoch einen soliden Eindruck. Als sie den Tunnel zur Hälfte hinter sich gelassen hatten, dröhnte ihnen ein gewaltiges Brüllen und Knurren entgegen.
    »Löwen?« fragte Masha.
    »Nein, Bären.«
    Am Ende des Tunnels standen zwei riesige Tiere. Ihre Augen glühten rot in dem Licht, und ihre Fänge schimmerten matt.
    Die beiden Eindringlinge schritten, nachdem sie auf den Angriff der Bären vergeblich gewartet hatten, weiter. Diese blieben brüllend und mit den Pranken schlagend am Torbogen stehen.
    »Es waren diese Bären, die den merkwürdigen Schrei ausstießen«, staunte Masha. »Auf den Basaren habe ich Tanzbären gesehen, aber noch nie gehört, daß sie so merkwürdige Geräusche von sich gegeben hätten. Sie waren auch nicht so groß.«
    »Sie sind am Hals angekettet«, stellte er fest. »Komm.«
    Als sie sich den Bestien bis auf ein paar Schritte genähert hatten, blieben sie stehen. Der Gestank war überwältigend und das Gebrüll der Tiere, in der Enge des Tunnels betäubend.
    Smhee wies Masha an, ihre Fackel ruhig zu halten. Er öffnete seinen Gürtel sack und zog zwei Bambusrohre heraus, die er zusammensteckte. Dann entnahm er vorsichtig aus einer hölzernen Schachtel einen gefiederten Pfeil. Er lud damit das Blasrohr und führte es an den Mund.
    »An der Pfeilspitze ist genug Gift, um ein Dutzend Männer zu töten«, erklärte er. »Ich bezweifle jedoch, daß es viel ausrichten wird, wenn es in dem dicken Fett stecken bleibt. Also .«
    Er setzte das Rohr nun ganz an seine Lippen und zielte. Dann blies er, und der Pfeil schoß heraus. Der Bär auf der rechten Seite brüllte noch lauter und grabschte nach dem Geschoß, das in sein linkes Auge gedrungen war. Die Bestie auf der linken Seite zerrte an den Ketten um ihren Hals. Smhees zweiter Pfeil fand sein Ziel in der Zunge des Tieres.
    Der erste Bär fiel, mit den Pranken um sich schlagend, zur Seite, und sein Brüllen verstummte. Der andere Bär kämpfte länger, aber schließlich schnarchten beide.
    »Hoffentlich sterben alle zwei«, sagte Smhee. »Ich bezweifle, daß wir auf dem Rückweg genug Zeit haben, noch mal zu schießen.«
    Masha sorgte sich vielmehr darum, daß das Brüllen der Tiere vielleicht die Wachen alarmiert haben könnte.
    Sie gingen durch eine große Höhle, auf deren Boden Menschen-, Rinder- und Ziegenskelette, sowie Bärenkot verstreut lagen. Bis sie den Ausgang erreichten, hielten sie sich die Nasen zu. Der Torweg führte zu einer Treppe. An ihrem oberen Ende befand sich

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