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Der blaue Stern

Der blaue Stern

Titel: Der blaue Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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wieder darin verschwand. Um mehr zu erkennen, war ich zu weit weg, aber ich vermutete, riesige Spinnen oder vielleicht Krabben.«
    »Und?«
    Seine Hand umfaßte ihr Handgelenk.
    »Warte!«
    Die Zeit schien sich dahin zu schleppen. Mücken summten, Vögel schrien auf der anderen Seite des Flusses, und einmal meinte sie, sie höre dieses halb grunzende, halb schreiende Geräusch. Dann platschte etwas im Fluß. Sie hoffte, daß es nur ein Fisch war.
    Schließlich sagte Smhee leise: »Ah!«
    Er wies auf den Tümpel. In der Mitte erblickte sie eine kleine Erhebung, die sich auf den Rand des Gewässers zubewegte, dann verließ sie das Wasser. Sie klackte und schoß auf den Fluß zu. Bald darauf kam ein weiteres solches Wesen, und noch eines. Mindestens zwanzig krabbelten über den felsigen Grund.
    Schließlich erklärte Smhee der vor Neugierde fast platzenden Masha, was hier vor sich ging.
    »Sie sehen aus wie die BengTkrabben aus Sharranpip. Sie leben in Höhlen, aber sie müssen sich im Fluß Fische fangen.«
    »Ist das für uns wichtig?«
    »Ich glaube, der Tümpel ist ein Eingang zu einer oder mehreren Höhlen. Die Krabben sind Kiemenatmer.«
    »Sind sie gefährlich?«
    »Nur im Wasser. An Land laufen sie entweder weg, oder sie verteidigen sich, wenn sie in die Enge getrieben werden. Sie sind nicht giftig, aber sie haben kräftige Zangen.«
    Er war einen Augenblick lang still. »Der Magier muß sie hier ausgesetzt haben, um den Eingang zu einer Höhle zu bewachen, dessen bin ich sicher. Aber ein Eingang ist auch ein Ausgang. Für ihn genauso wie für die Krabben. Der Tümpel ist gewiß einer seiner geheimen unterirdischen Fluchtwege.«
    Masha dachte: O nein! und verdrehte die Augen. Hoffte dieser fette Narr tatsächlich, durch den Tümpel ins Innere zu gelangen?
    »Wie soll denn der Magier auf diesem Weg herauskommen, wenn ihn die Krabben angreifen würden?«
    »Er gäbe ihnen vergiftetes Fleisch. Sicher hat er aber auch noch andere Möglichkeiten. Wichtig ist nur, daß er sich bestimmt nicht die Mühe gemacht hätte, die Krabbeneier von Sharranpip mitzubringen, wenn er keine Verwendung dafür gehabt hätte. Auch wären sie nicht hier, wenn er sie nicht als Wächter für diesen Tümpel brauchte. Ihr Fleisch ist für alle Lebewesen außer dem Ghoondahfisch giftig.«
    Er kicherte. »Aber der Magier war zu schlau. Wenn ich die Bengil nicht gesehen hätte, wäre ich nicht darauf gekommen, daß der Tümpel ein Eingang ist.«
    Während er flüsterte, hatte eine weitere Gruppe den Tümpel in Richtung Fluß verlassen. Er zählte dreißig Stück.
    »Jetzt ist es Zeit, reinzugehen«, meinte er. »Sie fressen jetzt alle. Die erste Krabbe war der Kundschafter. Sie fand einen guten Fischplatz, sah, daß kein Feind in der Nähe war, und kehrte mit den guten Neuigkeiten zurück. Ihr Verhalten ähnelt dem der Ameisen. Glücklicherweise sind ihre Höhlen nicht so dicht besiedelt wie Ameisenhaufen.«
    Er schlug vor, noch ein wenig zu warten, bis alle die Höhle verlassen hatten. »Mit allen meine ich fast alle. Ein paar bleiben immer zurück, um die Eier zu bewachen.«
    »Smhee, wir werden ertrinken!«
    »Wenn andere durch den Tümpel herauskönnen, kommen wir auch hinein.«
    »Du weißt nicht sicher, daß der Tümpel ein Fluchtweg ist. Was ist, wenn der Magier die Krabben aus einem anderen Grund hier ausgesetzt hat?«
    »Was ist, wenn! Was ist, wenn! Ich habe dir gesagt, daß es sehr gefährlich werden kann. Aber die Belohnung ist das Risiko wert.«
    Sie erstarrte. Der seltsame Schrei ertönte wieder, und er klang diesmal weitaus näher.
    »Es könnte hinter uns her sein«, murmelte Smhee. »Vielleicht hat es das Blut des Affen gerochen.«
    »Was ist es?« fragte sie und versuchte, nicht mit den Zähnen zu klappern.
    »Ich weiß es nicht. Aber es hört sich an, als wäre es bald da. Gut! Das wird uns das Rückgrat stärken. Laß uns jetzt gehen!«
    Er fürchtete sich also auch. Das gab ihr ein wenig Auftrieb.
    Sie streckten die Beine ins Wasser, fanden aber keinen Grund. Smhee eilte auf die andere Seite des Tümpels, bückte sich und tastete mit den Händen. »Der Fels fällt etwa einen Fuß senkrecht ab und macht dann eine Biegung nach innen«, erklärte er. »Ich schätze, daß das einmal eine Mulde war. Als Kemren kam, ließ er wahrscheinlich Tunnel zur Höhle graben und dann mit Flußwasser anfüllen.«
    Er stand auf. Der tiefe Schrei erklang erneut, diesmal deutlich näher. Masha vermeinte, einen riesigen dunklen Schatten im

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