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Der Blutengel

Der Blutengel

Titel: Der Blutengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihn nicht. Mit beiden Rädern rumpelte er darüber hinweg und geriet auf ein Feld, auf dem die Reifen den echten Kontakt verloren.
    Der Wagen rutschte nach vorn. Er schwankte dabei. Mitchell sah, dass das Licht der Scheinwerfer hin und her glitt. Es wurde zu einem zuckenden Wirbel, in dem plötzlich etwas Schwarzes auftauchte.
    Dave Mitchell besaß nicht mehr die Kraft, seinen Wagen zur Seite zu lenken. Er war völlig matt. Er selbst schien sich in eine Marionette verwandelt zu haben, und eine solche konnte aus eigenem Antrieb nicht handeln.
    So war das Unglück vorprogrammiert.
    Der Schatten erwies sich als krummer Baum. Davor wuchs noch Buschwerk, das den Aufprall etwas dämpfte.
    Trotzdem prallte der Wagen frontal gegen das Hindernis. Schreckliche Geräusche drangen an Dave’s Ohren, als sich das Metall verbog. Unzählige Stimmen schrien um ihn herum wie Geister, die ihre Welt verlassen hatten.
    Er selbst flog nach vorn. Der Luftsack blähte sich auf, der dem Aufprall die Wucht nahm. Trotzdem war es schlimm für Dave Mitchell. Am Knie spürte er die Schmerzen. In den Oberschenkeln ebenfalls, und dann kippte er zur linken Seite. Augen und Mund standen weit offen.
    Was in den folgenden Minuten geschah, bekam er nicht mit, weil sich etwas anderes in sein Blickfeld hineinschob, das es eigentlich gar nicht geben durfte.
    Er sah deutlich das viele Blut, das schon fast einen See bildete, und er sah dieses fliegende Wesen, das den Mund weit aufgerissen hatte. Es besaß einen Körper, es besaß Flügel, es hielt den Mund weit offen, und es schrie auch, obwohl er keinen Schrei hörte.
    Aber es war da und drang in ihn ein.
    Oder stimmte das alles nicht?
    Er war nicht bewusstlos geworden. Er hörte die Stimmen, er sah die Lichter, die vor der Scheibe seines Fahrzeugs zuckten. Die Tür wurde aufgerissen.
    »Er lebt noch! Los, alarmiert die Rettung!«
    Was noch alles gesagt wurde, verstand er nicht, denn er verlor das Bewusstsein...
    ***
    Als Iris King sich zur Seite drehte, schaute sie auf etwas Graues. Es hing von der Decke herab und erreichte auch den Boden. Im ersten Moment wusste sie. nicht, um was es sich handelte, ihr fiel nur auf, dass sie in einem Bett lag und nicht von einer tiefen Dunkelheit umgeben war. Durch den Vorhang war sie an der einen Seite abgeschirmt worden und durch die Wand an der anderen.
    Und das Bett?
    Es war nicht ihr eigenes. Sie lag in einem fremden, und sie lag in einem Bett, das sie mehr aus dem Fernsehen als aus dem eigenen Erleben kannte.
    Es war das typische Bett eines Krankenhauses!
    Im ersten Moment erschrak Iris. Dieses Erschrecken sorgte für einen Schweißausbruch auf ihrer Stirn. Hinter dem Vorhang vernahm sie plötzlich leise Stimmen und ein etwas lauteres Stöhnen.
    Sie war also nicht allein in dem Zimmer, aber was auf der anderen Seite gesprochen wurde, verstand sie nicht. Sie wollte es auch nicht hören und sich nur mit sich selbst beschäftigen.
    Die Erinnerung kehrte zurück. Die Stunden in der Disco, der plötzliche Anfall von Schwäche, der sie überkommen hatte und dem sie nichts hatte entgegensetzen können.
    Jetzt lag sie in einem fremden Krankenhausbett und wartete. Doch auf was? Oder auf wen?
    Wer wusste schon, dass sie hier lag? Man hätte ihren Eltern Bescheid geben können, aber die befanden sich in Urlaub und waren zu den Olympischen Spielen nach Athen gefahren. Mit 22 Jahren konnte Iris gut allein zu Hause bleiben.
    Bestimmt würde bald ein Arzt erscheinen und mit ihr sprechen. Man konnte sie nicht einfach so liegen lassen. Man brauchte Daten, und vielleicht würde sie auch erfahren, was mit ihr war. Dieser Schwächeanfall war nicht grundlos erfolgt und auch nicht zum ersten Mal. Seit Wochen fühlte sie sich so schwach und lethargisch.
    Und dann dieses Bild!
    Das Blut und der Engel!
    Noch jetzt schauderte sie zusammen, als sie daran dachte. Es war ein schrecklicher Eindruck gewesen, und sie hatte ihn nicht zum ersten Mal erlebt.
    Etwas passierte mit ihr. Sie bekam Besuch von einem Wesen, das sie schwach machte.
    War es ein Geist? War es ein Engel?
    Iris erinnerte sich daran, Flügel gesehen zu haben.
    Über den Schultern, rechts und links des Kopfes, in dem das Gesicht so verzerrt und der Mund weit aufgerissen gewesen war.
    Es waren alles Dinge, die sie nicht begreifen konnte, die aber unmittelbar mit ihr persönlich zu tun hatten.
    Jenseits des Vorhangs war es heller. Und dort bewegten sich einige Schatten. Iris hörte die Stimme eines Mannes, der einen guten Morgen

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