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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Ich kann es nicht darauf ankommen lassen.«
    Darrath rieb sich das Kinn. »Das ist in einem halben Jahr.«
    »Mikhail und ich fangen mit den Flüchtlingen an. Wenn wir ein paar Gruppen von ihnen vorbereiten, können wir sicherstellen, dass Jared nicht noch mehr Soldaten über die Grenze schickt. Die Söldner können dann hinter uns aufräumen. Der Schnee ist ein Problem, aber das sollte nicht mehr so schlimm sein, wenn wir erst einmal weiter im Süden in Richtung Margolan gekommen sind. Und wir gehen in kleinen Gruppen, nicht als eine ganze Armee«, meinte Soterius. »Wir brauchen Zeit, um dem Rest von euch das Klettern beizubringen. Wir werden mehr als zwei Monate von hier bis zum Palast in Margolan brauchen, wenn wir nicht die Hauptstraßen benutzen.«
    »Es wird ebenso Zeit brauchen, die Söldner anzuwerben«, fügte Harrtuck hinzu. »Sie überwintern hier und wollen sich nicht verdingen. Sie werden verproviantiert werden müssen.«
    Es würde also dauern, Zeit, so wusste Tris, in der er selbst wenigstens einen Bruchteil seines Trainings durchmachen und lernen musste, die gewaltige Macht zu beherrschen, die er gerade erst mühsam unter Kontrolle brachte. In der Bibliothek von Westmark hatte Tris erfahren, dass seine Großmutter, die große Geistmagierin Bava K’aa, ihm so viel Ausbildung hatte angedeihen lassen, wie sie hatte wagen können und dann die Erinnerungen daran tief in seinem Gedächtnis vergraben hatte, um ihn zu schützen. Mit der Hilfe der Schwesternschaft, des Obersten Bibliothekars Royster und der anderen Wächter hatte Tris diese Erinnerungen wieder an die Oberfläche geholt und soviel Training hinzugefügt, wie die Zeit erlaubt hatte.
    Obwohl er erst einen vollen Tag in Fahnlehen-Stadt war, war bereits eine Nachricht von der Schwesternschaft gekommen, dieses schattenhaften Rats von Hohen Magierinnen, denen Bava K’aa einst vorgestanden hatte. Die Botschaft besagte, dass Tris und Carina die Zitadelle der Schwesternschaft in der Stadt aufsuchen sollten, um dort die Ausbildung fortzusetzen.
    Diese Aufforderung und die Annahme, dass seine Ausbildung die Dienste einer professionellen Heilerin – Carinas – benötigte, lasteten schwer auf Tris’ Seele. In der kurzen Zeit bis zum Hagedornmond, so wusste Tris, musste er bewältigen, was die Schwesternschaft ihm noch beibringen musste. Und in diesen wenigen Monaten mussten Kiara und Vahanian sich die Fähigkeiten von Bergsteigern aneignen, die glatte Felswände erklimmen konnten. Soterius musste die Flüchtlinge und margolanische Deserteure finden und kontaktieren und er selbst musste auch noch seine Kampfkünste so aufstocken, dass er sich selbst halten konnte. Das alles würde Zeit brauchen, befürchtete Tris, Zeit, die sie nicht hatten, aber ohne die sie nicht auskamen.
    Hant nickte. »Wir können es schaffen.«
    Darrath nickte zustimmend. »Gut.« Er legte die Hände auf den Tisch, als er aufstand. »Hant und ich werden euch alles, was ihr an Waffen und Ausrüstung benötigt, zur Verfügung stellen. Eure Pferde werden die besten in Fahnlehen sein. Und ihr werdet Gold genug für die Söldner haben«, nickte er Harrtuck zu. »Genug, um sie aus ihrem Winterschlaf zu wecken, denke ich.«
    »Ich danke Euch«, sagte Tris.
    Darrath erwiderte seinen Blick freimütig. »Versteht mich nicht falsch, Prinz Drayke. Ich unterstütze Euch nicht, weil mir Margolan am Herzen läge. Aber was Ihr sagt, ist wahr. Damit Fahnlehen seinen Frieden bewahren kann, müssen wir das Böse in Margolan besiegen – oder alles verlieren.« Er machte eine kurze Pause. »Ich bezweifle nicht, dass Jared, gelänge es ihm, Margolan zu sichern und in Isencroft einzumarschieren, nicht auch höchstwahrscheinlich einen begehrlichen Blick auf die Minen von Fahnlehen werfen würde, um seine Schatzkammer aufzufüllen.«
    Hant nickte. »Ich stimme Euch zu. Jetzt ist Margolans Sache auch die unsere.«
    »Dann ist es beschlossen«, sagte Staden aus dem Stuhl, aus dem er die Debatte seit über einem Kerzenabschnitt verfolgt hatte, seine kräftigen Arme über seiner Brust verschränkt. »Bis dahin seid Ihr und Eure Gefährten in meinem Haus willkommen.«
    Tris neigte den Kopf. »Wir stehen in Eurer Schuld.«
    Staden wedelte missbilligend mit seinen Händen. »Fangt nicht wieder damit an, oder Ihr werdet mir danken und ich muss mich wiederum bei Euch bedanken und wir werden die ganze Nacht hier verbringen. Die Entscheidungen sind gefallen – wer möchte mit mir ein Glas Portwein

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