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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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gefiel es ihm. Er fand den Mut, Keos´ Zärtlichkeiten zu erwidern. Ihre Küsse waren voller Leidenschaft und entfachten ein Feuer der Emotionen. Sie bissen und saugten einander an den Lippen und leckten sich gegenseitig ab. Zum ersten Mal ließ sich Onyx so richtig gehen und genoss die Zuneigung, die ihm zuteilwurde. Er legte den Kopf in den Nacken und stöhnte erregt auf. Keos Hände schienen überall zu sein. Onyx war bereit, den nächsten Schritt zu gehen, doch dann brach der Vampir, mit der glasklaren Gesangsstimme, ihr stürmisches Vorspiel ab und entfernte sich einige Schritte von ihm. In Onyx Augen blitze die Wollust auf. Er wollte mehr. Doch da Keo seine Bestätigung hatte, sah er für den Moment, keinen weiteren Handlungsbedarf.
"Ich wusste es!", meinte er und schmunzelte zufrieden.
"Was wusstest du?", fragte der dunkelhaarige Schönling. Innerlich bebte er noch vor Verlangen. Es brachte ihn beinahe um den Verstand, dass ihn Keo unverrichteter Dinge zurück ließ und seine Bedürfnisse nicht befriedigt wurden.
"Etwas, was du schon längst weißt, es dir aber selbst nicht eingestehen konntest", erwiderte er in einem seligen Singsang, während er in die Dunkelheit des Korridors entschwand. Da ging Onyx ein Licht auf. Er wusste genau worauf er anspielte. Keo stellte seine Sexualität in Frage. Nur dazu diente der leidenschaftliche Überfall. Um sein wahres Ich hervorzulocken. So sehr er es auch versucht hatte, es zu leugnen, musste er sich nun eingestehen, dass der Chorknabe Recht hatte. Da er nun dringenden Gesprächsbedarf hatte, eilte er zu seiner besten Freundin, Luna, in den Kräutergarten. Während ihrer langjährigen Freundschaft, hatte sie schon oft ihren Verdacht geäußert, dass er wohl mehr auf Männer stünde, als auf Frauen. Jedoch war er erst jetzt dazu bereit, es zuzugeben. Onyx wusste, dass Luna eine treue Seele war und ihm immer zur Seite stand, egal um welche Belange es sich handelte.

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Niemand war zu sehen. Fast alle hatten sich auf ihren Zimmern verkrochen, wie Ratten in ihre Löcher.
Hatten sie etwa bereits aufgegeben?
Im gesamten Kloster herrschte Stagnation. Die Ältesten hatten es allen vorgemacht, und sich zurückgezogen, doch nur um einen Schlachtplan auszuarbeiten. Von den anderen Vampiren war Ardric jedoch enttäuscht, denn die saßen tatenlos herum und warteten auf ihren Tot. Er war ruhelos, denn die Zeit drängte. Da er schon immer ein Mann der Tat gewesen war, informierte er alle Vampire, die er kannte, über den bevorstehenden Untergang ihrer Art. Wer wollte, konnte sich ihm anschließen, um bis zu ihrem jämmerlichen Ende zu kämpfen. Die, die nicht kämpfen wollten, sollten darum beten, tatsächlich ins Gras zu beißen. Denn sollten sie widererwartend überleben, würde er jeden feigen Hund aufsuchen und ihm eigenhändig den Hals umdrehen.
Scheinbar waren alles feige Hunde, denn niemand meldete sich auf seine Nachricht.
"Feiges Pack! Schmarotzer! Elendige Blutsauger!". Ardric machte seinem Unmut Luft und schimpfte lautstark vor sich hin. Immer wieder kickte er mit der Schuhspitze Steine weg, bis er jemanden damit traf.
"Aua!", meckerte eine weibliche Stimme. Es war Luna, die im Kräutergarten Unkraut jätete. Ardric hatte sie nicht gesehen, da sie in der Hocke saß.
"Pass doch besser auf!", zeterte sie, als sie den Blonden entdeckte.
"Reg dich ab, es war ja keine Absicht." Ardric schob seine Hände in die Hosentaschen und wollte wieder kehrt machen. Ihm war nicht danach, mit ihr zu diskutieren. Er kannte die Streitsüchtige der Vampirin bereits gut genug, um zu wissen, dass sie die Konfrontation scheinbar liebte. Doch gerade als er gehen wollte, trafen sich ihre Blicke. Ihre fliederfarbenen Augen waren voller Kummer und Angst. Ardric breitete seine Arme aus. Luna neigte ihren Kopf zur Seite und sah ihn forschend an.
Sollte sie wirklich kleinbeigeben und Schwäche zeigen?
Doch genauso fühlte sie sich in diesem Moment. Schwach, klein und hilflos. Onyx kam in exakt diesem Moment um die Ecke gebogen und sah, wie Luna Harke und Kelle aus ihren Händen gleiten ließ und in die starken Arme von Ardric flüchtete. Gerne hätte er ihr das unter die Nase gerieben, doch als guter Freund, der er ihr nun mal war, wollte er ihr diesen intimen Moment nicht zerstören. Womöglich war sie endlich dazu bereit, Nähe zuzulassen.
Es war eine Zeit des Wandels. Onyx konnte sich endlich seine Homosexualität eingestehen und Luna war bereit, sich fallen zu lassen und das Ruder einem Mann in

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