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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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feststellen, weil …
    Â»Heilige Muttergottes!«
    Nun sah es auch Anders. Der Tote hatte keine Nase mehr. Die Mitte seines Gesichts war weggefressen. Das hässliche Loch war schwarz von gerinnendem Blut, das blasig schäumend austrat, als lebe der Körper noch. Als fresse ihn etwas von innen heraus auf.
    Was genau zutrifft , dachte Lindros, der gegen Brechreiz ankämpfen musste.
    Â»Was zum Teufel kann so etwas bewirken?«, fragte Anders heiser. »Gewebegift? Virus?«
    Lindros wandte sich an Brick. »Haben Sie ihn angefasst? Ich will wissen, ob Sie ihn angefasst haben!«
    Â»Nein, ich …« Brick war sichtlich eingeschüchtert. »Bin ich kontaminiert?« Er wartete die Antwort jedoch nicht ab. »Deputy Director, bitte um Entschuldigung, Sir, aber wo haben Sie uns hier reingeritten, verdammt noch mal? Wir sind’s gewöhnt, bei ›schwarzen‹ Einsätzen im Ungewissen gehalten
zu werden, aber dies hat die Grenze des Zumutbaren überschritten.«
    Neben dem Toten kniend schraubte Lindros einen kleinen Metallbehälter auf und schob mit dem behandschuhten Zeigefinger etwas Gesteinsstaub aus der Umgebung der Leiche hinein. Nachdem er den Behälter wieder fest verschlossen hatte, stand er auf.
    Â»Wir müssen schleunigst fort von hier.« Er sah Anders direkt ins Gesicht.
    Â»Deputy Director …«
    Â»Keine Sorge, Brick. Ihnen ist nichts passiert«, sagte er nachdrücklich. »Kein Wort mehr darüber. Wir müssen weiter.«
    Als sie den Höhlenausgang und die gleißend helle blutrote Felswüste erreichten, sagte Lindros in sein Mikrofon: »Anders, ab sofort dürfen Sie und Ihre Männer diese Höhle nicht mehr betreten! Nicht mal zum Pinkeln. Kapiert?«
    Der Kommandeur zögerte einen Augenblick. Verärgerung und die Sorge um seine Männer standen ihm ins Gesicht geschrieben. Als ob er mental mit den Schultern zucke, sagte er knapp: »Ja, Sir.«
    Lindros verbrachte zehn Minuten damit, das Plateau mit Strahlendetektor und Geigerzähler abzusuchen. Ihn interessierte vor allem, wie die Kontamination hierhergelangt war – auf welchem Weg waren die Männer, die sie transportierten, heraufgekommen? Wohin sie weitergezogen waren, ließ sich unmöglich feststellen. Die Tatsache, dass der Mann ohne Nase erschossen worden war, bewies ihm, dass die Mitglieder der Gruppe auf schrecklichste Weise entdeckt hatten, dass sie durch austretende Strahlung gefährdet waren. Bestimmt hatten sie das Leck abgedichtet, bevor sie weitergezogen waren. Aber jetzt hatte er kein Glück mehr. Im weiteren Umkreis der Höhle ließ sich keine Alpha- oder Gammastrahlung mehr
feststellen. Nicht die geringsten radioaktiven Spuren, aus denen er den Aufstiegsweg hätte rekonstruieren können, waren noch messbar.
    Schließlich kehrte er an der Peripherie um.
    Â»Lassen Sie das Gelände räumen, Kommandeur.«
    Â»Ihr habt gehört, was der Boss gesagt hat«, rief Anders, als er zu dem wartenden Hubschrauber trabte. »Aufsatteln, Jungs!«
    Â 
    Â»Wa’i« , sagte Fadi. Er weiß es.
    Â»Bestimmt nicht.« Abbud ibn Aziz bewegte sich in seiner Position neben Fadi. Die beiden Männer, die hinter der Felsbarriere dreihundert Meter über dem Plateau kauerten, bildeten die Vorhut eines Kaders aus ungefähr zwanzig bewaffneten Männern, die etwas abgesetzt auf dem felsigen Boden hinter ihnen in Deckung lagen.
    Â»Mit diesem Glas kann ich alles sehen. Es hat ein Leck gegeben.«
    Â»Wieso ist uns das nicht gemeldet worden?«
    Aziz bekam keine Antwort. Sie wäre überflüssig gewesen. Die Meldung war aus nackter Angst unterblieben. Hätte Fadi davon erfahren, hätte er sie alle umgebracht – jeden Einzelnen der äthiopischen Träger. Das gehörte zu seinem System absoluter Einschüchterung.
    Fadi schwenkte sein starkes russisches 12 × 50-Militärfernglas etwas nach rechts, um Martin Lindros nicht aus den Augen zu verlieren. Das 12 × 50 hatte ein fast schwindelerregendes kleines Blickfeld, aber dieser Nachteil wurde durch hohe Auflösung und Bildschärfe mehr als wettgemacht. Er hatte beobachtet, wie der Anführer der Gruppe – der Deputy Director der CI – einen Strahlendetektor und einen Geigerzähler benutzte. Dieser Amerikaner verstand seine Sache.
    Fadi, eine große, breitschultrige Erscheinung, hatte ein charismatisches
Auftreten.

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