Der Bund der Drachenlanze - 08 Michael Williams
und Grab,
wo erstmals sein Schwert
die letzten, grausamen Schwünge der Kindheit
beschrieb,
und er erkannte den endlosen Rückzug
der Lande,
wie ein Leuchtfeuer strahlte er,
stets vom gleitenden Flug
des Eisvogels beschirmt…« Einer nach dem anderen stimmten die Ritter mit ein, und das Lied erhob sich wie immer,
doch diesmal mehr als Musik denn als Sprechgesang,
diesmal mit dem Segen und der Führung einer Melodie,
die nicht aus dem Orden kam, einer Weise jenseits von Eid
und Maßstab.
Nur wenige Ritter blickten zu Humas Stuhl, aber drei
Pagen, die ehrfürchtig auf den heiligen leeren Platz starrten, sahen einen geisterhaften Helm und Brustharnisch, ein
rot-silbernes Schimmern am Ehrenplatz sitzen, als ob die
zwei Monde sich vereinigt hätten, um die Geschichte fortzuschreiben.
Keiner der älteren Ritter sah die Erscheinung.
Auch nicht Vertumnus selbst, dessen Gedanken nicht
einmal Gunthar kannte. Gedanken, die den Turm umwoben, seine Schießscharten und Zinnen, durch Vergangenheit, Gegenwart und eine Zukunft, die den Jungen aus Solace zurückbringen würde, mitgerissen von Truppen, denen er sich angeschlossen hatte – Truppen, die ihn in sechs
Jahren auf die Zinnen steigen lassen würden, wenn der
Turm unter Belagerung stehen und der Krieg der Lanze um
ihn herum toben würde.
Du kannst wählen, Sturm Feuerklinge, dachte Vertumnus, der zum letzten Mal im großen Ratssaal die Flöte absetzte, in dem Moment, bevor er in seine Welt aus Blättern
und Licht verschwand. Blätter und Licht und Bäume verschwanden mit ihm, so daß der Raum leer im Schatten lag.
Schließlich und endlich kannst du wählen.
Eine einzelne, grüne Rose zierte in wilder Vollkommenheit Humas Platz.
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