Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Zauber des Dunkels
Vom Netzwerk:
sie sich aufsetzen und miteinander reden konnten. Obwohl ihnen die
Kleider in Fetzen von ihren dreckigen Körpern hingen, die
überall von dem zeugten, was sie durchgemacht hatten,
konnten Caramon und Sturm auf die Kraftreserven der Jugend zurückgreifen. Sie erholten sich erstaunlich schnell.
»Nach dem, was ich mitbekommen konnte, und aufgrund des Aussehens unserer Wärter, glaube ich, daß wir
auf der Insel Mithas sind«, sagte Sturm zu Caramon, als die
beiden sich an jenem Abend mit leiser Stimme unterhielten.
»Irgendwie sind wir mit der Venora über Tausende von
Meilen von der Straße von Schallsee an den äußeren Rand
des Blutmeers getrieben. Und der, der diese unglaubliche
Tat vollbracht hat, hat aus irgendeinem Grund Tolpan gefangengenommen und uns über Bord geworfen, damit wir
umkommen.« Sturm schwieg, denn er dachte an die Tage,
in denen sie durch das aufgewühlte, tückische Blutmeer
getrieben waren. »Was uns auch hier erwarten mag, wir
können von Glück sagen, daß wir noch am Leben sind. Das
Blutmeer gibt nicht viele Schiffbrüchige wieder her.«
»Und was meinst du«, fragte Caramon langsam, »was
aus Tolpan geworden ist?«
Sturm schüttelte traurig den Kopf.
An ihrem dritten Morgen in der Zelle kamen zwei viehisch aussehende Minotauren und starrten sie an. Einer
von ihnen trug Abzeichen, die o ff iziell wirkten, und hörte
zu, wie der andere leise grollend sprach, der dabei abwechselnd auf Caramon und Sturm deutete.
»Sieh nur, wie schnell sie sich von ihren Wunden erholt
haben. Sie sind sehr starke Kämpfer. Wenn wir ihnen Zeit
lassen, zu gesunden und wieder zu Kräften zu kommen,
können sie uns bei den Spielen u nterhalten. Wenn sie nicht
zu Gladiatoren taugen, können wir sie immer noch in die
Sklavengruben werfen.«
Caramon starrte sie teilnahmslos an. Er fühlte sich
schwach und zerschlagen und konnte sich sowieso nicht
zusammenreimen, wovon die Rede war. Was machte es
schon, was aus ihm werden würde, Minotaurensklave oder
ein zum Untergang verurteilter Gladiator, hier, Tausende
von Meilen von Solace entfernt?
Sturm stand auf und steckte sein Gesicht zwischen die
Gitterstäbe. Er funkelte die beiden Minotauren an. »Gern
würde ich auf der Stelle gegen einen von euch antreten«,
sagte der junge Solamnier zornig, »wenn ihr mich auch nur
einen Moment hier rauslassen würdet! Ich werde nie ein
Sklave, und was eure Gladiatorenkämpfe angeht – pah!« Er
spuckte in ihre Richtung.
Einen Augenblick später hatte der Minotaurus mit den Insignien auch schon ausgeholt und Sturm mitten ins Gesicht geschlagen, bevor der Solamnier sich sicher hinter die
Stäbe zurückziehen konnte. Mit blutender Lippe taumelte
er zurück.
»Der da ist ziemlich dumm«, polterte der hochrangige
Minotaurus, »aber wir werden ihm seine Dummheit schon
austreiben.« Mit seiner riesigen, behaarten Hand rieb er
sich das Kinn und betrachtete dabei die zwei Gefährten.
»Laß den da«, der Minotaurus zeigte auf Caramon,
»beim Füttern und Eimerleeren helfen. Als Belohnung«,
sagte er höhnisch grinsend, »weil er seinen Mund gehalten
hat. Im Gegensatz zu seinem Freund soll er Gelegenheit
haben, sich zu strecken und seine Muskeln aufzubauen,
und wenn die Zeit kommt, daß er um sein Leben kämpfen
muß, lebt er vielleicht etwas länger.«Am nächsten Morgen
wurden die Gefährten unsanft von den Minotaurenwachen
geweckt. Eine Wache hielt Sturm ein Schwert an die Kehle,
während die andere Caramon aus der Zelle heraus winkte.
Man reichte Caramon zwei riesige Eimer mit Fleisch und
Wasser und wies ihn an, jedem der Ge fa ngenen in den Zellen eine Portion davon zu geben. Die dunklen, feuchten
Gänge gingen in alle vier Himmelsrichtungen auseinander.
Als Caramon unte r dem Gewicht der Eimer schwankte,
merkte er, wie sehr ihn sein Abenteuer im Meer geschwächt hatte. Die Minotaurenwachen lachten über Caramon, als er sich abmühte, die Eimer anzuheben und dann
den vorgegebenen Weg entlangstolperte. Eine der Wachen
kehrte an ihren Posten zurück, während die andere mit
gezücktem Schwert hinter Caramon her trottete, um sicherzugehen, daß der lächerliche Mensch das tat, was man ihm
befohlen hatte.
Drei Stunden lang wanderte Caramon durch die Kellergänge und füllte die Tröge, die vor den Gefängniszellen
standen. Von innen konnten die Gefangenen ihre Hände
ausstrecken und Nahrung und Wasser schöpfen.
Es waren sowohl minotaurische als auch menschliche
Gefangene, wie der Zwilling

Weitere Kostenlose Bücher