Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)
Lebens, zwischen denen durch deine Abwesenheiten große Löcher klaffen, und trotzdem behältst du jederzeit den Überblick.
Talent, bloßes Talent. Ich bleibe eine Weile hier und versuche mein Bestes. Danach spreche ich mit den anderen darüber, ob ich einen oder zwei Tage bei dir bleiben kann. Papa ist hier, und wenn er kämpft, ist es immer etwas ruhiger für uns. Ich wünschte, du könntest ihn sehen, Arrant. Er jagt den Bestien der Verheerung Angst ein.
Arrant lächelte. Er macht mir manchmal auch Angst.
Statt sich durch seine Blindheit einschränken zu lassen, hat er seine anderen Sinne geschärft und sie mit seinen Magorfähigkeiten verschmolzen, um einen Krieger zu erschaffen, der uns alle inspiriert. Aber Arrant, wir machen uns Sorgen. Er nimmt zu viele Risiken für uns auf sich. Eines Tages – eines Tages wird er einen Schritt zu viel machen.
Arrant schluckte die Gefühle hinunter, die in ihm aufsteigen wollten. Das ist … das ist er, so, wie er eben ist, Tarran.
» Das ist großartig«, sagte Perradin, der gerade rechtzeitig zurückkam, um zu sehen, wie das Gold langsam Arrants Schwert füllte, als dieser seine linke Hand an den Griff legte. » Wenn Lesgath das sieht, wird er es sich anders überlegen. Und Vevi wird mit ihm sprechen. Sie glaubt zwar nicht, dass es viel nützen wird, aber sie versucht es.« Er nickte in Richtung Schwert. » Wirst du diesen Zustand beibehalten können?«
» Ich hoffe es. Das Problem ist, ich habe nur wenig Erfahrung im Umgang mit einem funktionierenden Magorschwert. Ich mache mir Sorgen, dass ich auch so alles versaue. Ich muss besonders vorsichtig sein, dass ich niemanden aus Versehen verletze.«
» Und wie alt warst du, als du das beim letzten Mal getan hast?«, fragte Perradin. Er kannte die Antwort. Arrant hatte ihm einmal erzählt, was passiert war und warum.
» Perry, damals hatte ich kein Magorschwert. Ich habe jetzt sogar noch mehr Potenzial, alles zu versauen.«
Denk nicht darüber nach, Sleczhirn.
Perradin wirkte überrascht. » Das stimmt. Du musst das alles mit deinem Cabochon getan haben. Ich habe nie darüber nachgedacht. Bei den Himmeln, Arrant, du musst der stärkste Magor sein, der je geboren wurde.«
» Ja, sicher. Einmal alle zehn Jahre, wenn ich es gerade gar nicht darauf ankommen lassen will.« An Tarran gewandt fügte er hinzu: Versuche, mich zu warnen, wenn du weggehen musst, ja? Ich will diesmal nicht alle in kleinen Stücken nach Acheron schicken.
Ich tue mein Bestes. Die Dinge scheinen hier im Moment ruhig zu sein. Wir werden dich zusammen durch diese Prüfung bringen. Sie ist wichtig, ja? Könnte vor deinem sechzehnten Geburtstag und deiner Bestätigung als Illusionisten-Erbe die letzte in der Magor-Kampfkunst sein.
» Du bist so ruhig«, sagte Perradin und starrte ihn an. » Alles in Ordnung?«
» Es geht mir gut. Ich denke nur nach. Mach dir keine Sorgen.« Wenn es jemals eine Bestätigung gibt. Die Kordens versuchen immer noch, das zu verhindern.
» Es gibt Momente, da scheinst du in einem Tal tausend Meilen weit weg zu sein.«
» Tut mir leid. So ist es bei mir, wenn ich nachdenke.«
» Ja, das habe ich bemerkt.«
Perradins Stimme war so trocken, dass Tarran bemerkte: Ich glaube, er weiß, dass du mit mir sprichst.
Wahrscheinlich. Er ist nicht dumm.
» Arrant«, sprach Perradin weiter, » selbst, wenn du so verträumt bist und dein Cabochon so unvorhersehbar ist wie der Wüstenwind, hoffe ich, dass du Illusionisten-Erbe bleiben wirst, denn mir würde es gar nicht gefallen, Firgan an deiner Stelle zu sehen.«
Worte, die oberflächlich betrachtet nicht allzu viel zu bedeuten schienen, aber Perradin ließ seine Emotionen frei, und Arrant konnte sie– ausnahmsweise– lesen. Bewunderung, Besorgnis, Loyalität: Es war alles da. Sogar eine Art Liebe– zurückhaltend, beschämt, aber echt. Er blinzelte überrascht. » Danke, Perradin«, sagte er und gab sich Mühe, seinem Freund seine Anerkennung zu zeigen.
Er konnte nicht sehr erfolgreich gewesen sein, denn Perradin grinste und boxte ihn gegen den Arm. » Idiot«, sagte er.
Tarran lachte. Ich denke, du hast es übertrieben. Wenn Perradin dich nicht so gut kennen würde, müsste er denken, du hättest versucht, dich an ihn ranzumachen.
Arrant unterdrückte ein Stöhnen. Er hatte einfach nie genug Übung in lockerem emotionalem Geplauder gehabt.
In den zusammengelegten Unterrichtsklassen im Magorschwertkampf achteten Yetemith und Firgan strenger darauf, wer sich mit wem
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