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Der Clan der Wildkatzen

Der Clan der Wildkatzen

Titel: Der Clan der Wildkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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zustande. Über sich sah sie einen Großfuß, der Mara aufhob und das Kätzchen tröstete und aus dem Zimmer trug. Der andere Großfuß fummelte an der Tür herum, und Beraal kam gerade noch rechtzeitig auf die wackeligen Beine, um zu sehen, wie sie fest verschlossen wurde. Die Jägerin schob sich unter den Tisch, als der Großfuß an ihr vorbeiging, und blieb dort mit klopfendem Herzen einen Moment lang liegen. Mara hatte aufgehört zu senden, es gab keine weiteren Nachrichten– nichts, was Beraal davon ablenkte, dass sie nun in einem Haus gefangen und der Gnade zweier Großfüße ausgesetzt war. Und der eines Kätzchens, das sie hatte töten wollen und an dem sie gescheitert war.
    In der Küche herrschte Dunkelheit. Zwar konnte Beraal die Großfüße hören, die Stimmen waren jedoch gedämpft und kamen aus einiger Entfernung. Mit geschlossenen Augen blieb sie unter dem Tisch sitzen und wartete darauf, dass ihr Herz nicht mehr so heftig schlug. Das ganze Haus war von Maras Duft durchzogen. Obwohl es Beraal niemand gesagt hatte, wusste sie, dass das Kätzchen auf dem Boden herumlaufen durfte, aber nicht auf Tischen oder Regalen. Die Duftspuren auf dem Boden erzählten alles über die Wanderungen des Kätzchens. Der Geruch der Großfüße war stark und machte Beraal ein wenig Angst. Es war schon lange her, dass sie ihre Pfoten in ein Haus gesetzt hatte.
    Nachdem sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, wagte sie sich unter dem Tisch hervor und schlich lautlos zur Tür. Dann stieß sie heftig dagegen, jedoch mit dem einzigen Erfolg, dass ihre Nase wehtat. Schließlich sprang Beraal auf das Waschbecken, sorgsam darauf bedacht, kein Geräusch zu verursachen– doch auch das Fenster war fest verschlossen. Der einzige Weg aus dem Zimmer führte weiter ins Haus, und Beraal knurrte tief in der Brust– ein sehr leises, unterschwelliges Brummen–, als ihr klar wurde, was das bedeutete. Das Haus war nicht ihr Revier, sondern gehörte Mara, wie ihr der Geruch deutlich zu verstehen gab. Und bei dem Gedanken, von den Großfüßen erwischt zu werden, wurde ihr flau im Magen.
    Sie stand an der Tür und schaute sich um. Von der Küche gelangte man in einen viel größeren Raum, der mit Möbeln vollgestellt war. Da weder Großfüße noch Mara dort drin zu sein schienen, zögerte Beraal nur kurz und ging schließlich hinein. Ihre Krallen klackten laut auf dem Holzfußboden und Beraal erstarrte. Sie hielt eine ganze Weile still, bis sie sicher war, von niemandem gehört worden zu sein.
    Fast konnte sie die Furcht in ihrem Fell riechen, und als sie bemerkte, dass ihre Pfoten schweißnass waren, hockte sie sich hin und putzte sie sich erst einmal. Das leise Reiben ihrer Zunge beruhigte sie. Beraal schaute sich im Zimmer um und langsam wurde die Panik von Neugier abgelöst.
    In der Mitte des Zimmers befand sich ein großer Teppich und sie lief darauf zu. Zunächst setzte sie die Pfoten vorsichtig auf den Stoff, doch als sie bemerkte, dass es sich anfühlte wie Fell, fuhr sie die Krallen aus. Nachdenklich zog sie sie über den Teppich und genoss die Pfotenmassage, wenn die Krallen im Stoff hängen blieben und sich langsam befreiten. Dann sprang sie auf ein Sofa und hätte fast vor Schreck miaut, als ihre Pfoten tief im weichen Polster einsanken. Die Lehne des Sofas war viel stabiler und so ging Beraal darauf weiter. Überall im Zimmer standen Tische, und ihr Instinkt riet ihr, diese zu meiden. Sie schnupperte an einer Lampe und wich eilig zurück, als diese zu wackeln begann.
    Als sie sich die Wände genauer ansah, riss sie die großen grünen Augen auf. Da war der Himmel. Beraal vergaß alle Angst vor den Großfüßen und nahm Anlauf. Dann sprang sie auf das Fenster zu und landete mit einem Rums vor dem Glas. Verwundert drückte sie die Nase an die Scheibe, schnüffelte und begriff einfach nicht, wieso sie den Himmel sehen, aber nicht riechen oder fühlen konnte. Das Gleiche galt für die Zweige der Bäume, die sie so deutlich erkennen konnte. Das Glas war glatt und bot ihr nicht den geringsten Hinweis darauf, womit sie es zu tun hatte– keinerlei Gerüche außer denen von Mara und den Großfüßen, kein Geschmack oder irgendetwas anderes.
    Das Fell in ihrem Nacken sträubte sich, und instinktiv setzte sie sich in Bewegung, ehe ihr richtig klar geworden war, dass sie auf die Anwesenheit von Großfüßen reagierte. Sie fuhr herum, hob den Schwanz, sträubte das Fell und fletschte die Zähne, ehe sie unter einem kleinen Tisch

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