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Der Clan der Wölfe 2: Schattenkrieger (German Edition)

Der Clan der Wölfe 2: Schattenkrieger (German Edition)

Titel: Der Clan der Wölfe 2: Schattenkrieger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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Kleinen zu helfen. Also bin ich umgekehrt.“
    „Aber er schafft es?“
    „Ja, Faolan ist schnell. Ich hab ihn zurückkommen sehen und er wirkte ziemlich erschöpft. Aber heute Nacht habe ich den Schatten eines zweiten Wolfs bemerkt, als Faolan wegging.“
    „Jemand, den wir kennen?“
    „Weiß nicht. So genau konnte ich ihn nicht sehen. War ja nur ein Schatten. Aber deshalb mach ich mir noch mehr Sorgen als sonst. Wenn ein anderer Wolf ihn beobachtet hat und etwas weiß … Es gibt genug Wölfe, die nur darauf warten, dass er zu Fall kommt.“
    „Oder die ihn selbst zu Fall bringen möchten“, fügte Dearlea hinzu.

Faolan starrte erst auf den winzigen Rippenknochen und dann auf ein Stück des Kieferknochens. Er kauerte sich nieder, blinzelte ein paarmal und legte den Kopf von einer Seite auf die andere. Er betrachtete die Landschaft des Knochens, die durch die wütenden Bissspuren verstümmelt war. Jeder Knochen erzählte eine Geschichte, selbst der Knochen eines so winzigen Welpen. Aber hier konnte er nur eine einzige Geschichte ablesen – die von Mord und roher Gewalt. Der Knochen war teilweise zerquetscht worden. Das Mark war herausgesickert, sodass er hohl wie ein Eulenknochen war. Zuerst nahm Faolan einen der bröckeligen Ränder in Augenschein und ließ den Blick von dort aus zum festen Mittelteil des Knochens zurückwandern. Unter den wilden Zickzackspuren entdeckte er etwas, das ihm das Blut in den Adern stocken ließ. Es war das erste Wort der unvollendeten Geschichte – eine Zahnzacke. Nicht irgendeine, sondern die Zahnzacke! Der Abdruck, den Heeps kaputter Backenzahn hinterließ. Faolan hatte diesen Zahn genau gesehen, als Heep den Rachen aufgerissen hatte, um ihn vom Todessprint abzulenken. Noch immer hallte ihm das Geräusch in den Ohren.
    „Großer Lupus, wieso fällt mir das jetzt erst auf?“, knurrte er. Ihm kochte das Mark in den Knochen. Heep war der Mörder! Er hatte den Welpen zerfleischt.
    Wann immer Faolan zum Welpenkamm gekommen war, hatte er den Beweis vor Augen gehabt, ohne dass ihm ein Licht aufgegangen war. Jetzt drängten plötzlich Dutzende von Zackenspuren an die Oberfläche der Knochen, als wollten sie ihn für seine Blindheit verhöhnen.
    Faolan nahm so viele Welpen-Knöchelchen ins Maul, wie er nur tragen konnte. Im Angriffstempo rannte er zum Lager zurück. Die Wut beflügelte ihn, sodass er nicht einen Moment langsamer wurde. Hügel flogen an ihm vorbei und er sprang über Bäche, in denen er einst geschwommen war. Ein starker Westwind blies dicke Wolken vor sich her, doch im Vergleich zu Faolan, der wie ein Silberpfeil dahinflog, trieben sie wie träge Fettklöße über seinem Kopf. Sein Herz brannte vor Zorn und Liebe. Liebe zu dem kleinen Geschöpf, das nie groß werden durfte. Und Zorn auf Heep und seine abscheuliche Tat. Die Geschichte des Malcadh würde nun ein Ende finden.
    Als Faolan das Lager fast erreicht hatte, überraschte ihn das Heulen der Skrielin . „Knochennager Faolan ist im Anmarsch!“
    Es folgte ein hohes Schrillen von Dutzenden von Wölfen. Bald konnte er einzelne Worte ausmachen. „Dunkelwelt … Wyrrwolf … Dämonenwolf … Hexer … Mörder!“
    Ehe er wusste, wie ihm geschah, stürzten sich zwei Wölfe von beiden Seiten auf ihn. Der eine biss ihn mit aller Kraft in die Hüfte. Ein paar andere Wölfe zerrten den Angreifer weg, aber im nächsten Moment warfen sich neue Rüden auf ihn und drückten ihn auf den Boden, sodass er kein Wort herausbringen konnte.
    Das Gedränge vor ihm teilte sich, als wollten die Wölfe Platz machen. „Da kommt er. Da kommt er.“
    Wer kommt? , dachte Faolan. Was in aller Welt ist hier los? Ihm wurde fast die Luft aus dem Körper gepresst und er konnte den Blick nicht heben, um nachzusehen, wer oder was auf ihn zukam.
    „In aller Demut und Bescheidenheit bezeuge ich hiermit, dass dieser Wolf wirklich und wahrhaftig der Mörder des Malcadh ist. Den Beweis dafür werde ich, ein niedriger Knochennager, ein schwanzloser Wolf, mit der gebührenden Ehrerbietung dem Raghnaid vorlegen.“
    Raghnaid? Mörder? Beweis? Faolan lauschte mit wachsendem Entsetzen Heeps verlogenem Gerede. Was für ein Beweis? Er, Faolan, hatte doch die Beweisstücke mitgebracht. Erdrückende Beweisstücke. Nur leider waren ihm die Knochen aus dem Maul gefallen, als er zu Boden gedrückt worden war.
    Lord Adair trat vor und befahl den Wölfen, von Faolan abzulassen, damit er aufstehen konnte. „Faolan, du wirst unverzüglich in die

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