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Robin bekommt eine Schwester

Robin bekommt eine Schwester

Titel: Robin bekommt eine Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sjoerd Kuyper
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Schaukel

    Robin hat ein Pferd. Mama hat es gemacht. Der Kopf ist aus einer grauen Socke von Papa. Mama hat alles mögliche in die Socke gestopft. Es ist ein toller Kopf. Mit Augen und einem Mund. Aus dem Mund kommen Schnüre. Die nennt man Zügel, und damit kann man das Pferd führen. Auf dem Kopf sind viele Haare, schwarz und dick. Man kann die Haare aber nicht gut kämmen. Der Rest vom Pferd ist ein Stock.
    Das Pferd liegt auf der Treppe. Es ruht sich aus. Das Pferd ist müde. Sie sind schnell und lange geritten, Robin und sein Pferd. Robin war ein Ritter. Sein Pferd war das Pferd des Ritters.
    Knor sitzt neben dem Pferd auf der Treppe. Knor ist Robins Schweinchen. Es hat kleine Augen und weiche Ohren und einen Schwanz, der sich richtig kringelt. Es ist rosa. Knor ist Robins Freund und Schweinchen. Aber wenn Robin ein Ritter ist, dann ist Knor auch ein Ritter. Dann reiten sie zusammen auf dem Pferd.
    Knor ist genauso müde wie das Pferd, und Robin ruht sich auch ein bißchen aus. Auf der Schaukel. Die Schaukel hängt neben der Treppe im Flur. Robin schaukelt ganz langsam hin und her. Mit seinen Füßen kann er den Boden berühren. Ohne sich dabei anzustrengen. Aber jetzt läßt er sie baumeln. Ganz ruhig. Hin und her.

    Die Haustür geht auf. Papa kommt herein. Papa ist naß. Seine Jacke ist naß. Sein Kopf ist naß. Seine Haare sind naß. Alles ist naß. Klatschnaß.
    „Meine Güte!“ ruft Papa. „Es regnet wie verrückt. Da tut einem ja die Birne weh!“
    „Du darfst nicht Birne sagen“, sagt Robin.
    „Wer sagt das?“ fragt Papa.
    „Fräulein Tineke“, sagt Robin. „Du mußt Kopf sagen.“
    „Fräulein Tineke hat recht“, sagt Papa.
    „Ein Pferd hat auch einen Kopf“, sagt Robin, „und du darfst auch nicht scheißen sagen...“
    „Ich geh mal meine Haare trockenrubbeln“, sagt Papa und geht in die Küche.
    „Du mußt drücken sagen!“ ruft Robin ihm hinterher.
    Er stellt seine Füße auf den Boden. Er stößt sich ab. Die Schaukel schwingt hin und her. Robin hält sich gut an den Seilen fest und singt:
    „Validon und Bommerkraut, Validon und Bommerkraut, Validon und Bommerkraut, ihr Pferd ist müde.“
    Die Schaukel schwingt immer höher. Papa streckt den Kopf durch die Küchentür. Mit einem Handtuch rubbelt er durch seine nassen Haare.
    „Wer sind Validon und Bommerkraut?“ fragt Papa. „Ich bin Validon“, ruft Robin. „Und Knor ist Bommerkraut. Wir sind zwei Ritter, und wir dürfen alles.“
    „Dürfen Validon und Bommerkraut auch scheißen sagen?“ fragt Papa.
    „Ritter dürfen das schon“, sagt Robin.
    „Zum Glück“, sagt Papa. „Ich finde drücken ein blödes Wort. Drücken tut man auf einen Klingelknopf.“
    Darüber muß Robin lachen.
    „Schaukelst du nicht etwas zu hoch?“ fragt Papa. Sein Kopf verschwindet wieder in der Küche. „Validon und Bommerkraut“, singt Robin. „Validon und Bommerkraut, Validon und Bommerkraut, die gingen zusammen scheißen .“
    Die Schaukel schwingt immer höher.
    „Validon und Bommerkraut, Validon und Bommerkraut, Validon und Bommerkraut, die gingen zusammen scheißen .“
    Es ist eine gute Schaukel. Papa hat große glänzende Haken in die Decke gedreht. An den Haken hängen die Seile, und an den Seilen hängt die Schaukel. Papa hat zuerst selbst geschaukelt. Es ging gut. Die Schaukel ist nicht runtergekracht. Dann erst durfte Robin schaukeln.
    „Validon und Bommerkraut, Validon und Bommerkraut, Validon und Bommerkraut, die gingen zusammen scheißen.“
    Im Sommer kommt die Schaukel nach draußen. Dann wird sie am dicken Ast des Kletterbaumes aufgehängt.
    „Validon und Bommerkraut“, singt Robin, „Validon und Bommerkraut, Validon und Bommerkraut, die schissen in die Luft...“
    Die Schaukel schwingt noch höher. Ritter dürfen alles.

Ball

    „Papa“, sagt Robin, „sollen wir Fußball spielen?“
    „Schau doch mal nach draußen“, sagt Papa.
    Robin schaut nach draußen. Es sieht aus, als würden lauter Riesen Eimer voll Wasser gegen die Fenster schütten — so stark regnet es. Im Garten haben sich bereits riesige Pfützen gebildet. Man könnte vielleicht schwimmen, aber ganz sicher nicht Fußball spielen.
    „Es regnet wie verrückt“, sagt Robin.
    „Und der Wind weht wie verrückt“, sagt Mama. Mama sitzt im Sessel neben dem Sofa. Sie strickt. Sie strickt etwas sehr Kleines.
    „Aber ich möchte so gerne Fußball spielen“, sagt Robin.
    „Tja“, sagt Papa. „So ein richtig schönes Fußballspiel. Darauf hätte ich

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