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Der Club der Lust

Der Club der Lust

Titel: Der Club der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Portia Da Costa
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KAPITEL 1
    Lange Krallen und rosa Taft
    «Und du meinst, sie wird kommen?»
    Die Stimme war kräftig und gleichzeitig weich wie Samt – und sie hatte Patti noch jedes einzelne Mal geil gemacht. Sie wusste, dass eine Antwort von ihr erwartet wurde, aber ihre Kehle war vor Angst und Lust, die sie zugleich empfand, wie zugeschnürt.
    «Patti, glaubst du, dass deine Schwester wirklich kommen wird, nur weil du sie darum gebeten hast?», fragte die wunderschöne Stimme erneut, ließ aber keinerlei Ungeduld oder Spannung erahnen. Wären die Rollen vertauscht gewesen – und dazu kam es manchmal   –, wäre Patti selbst sehr wohl sauer gewesen und hätte das deutlich gezeigt.
    «Ja, sie kommt schon. Da bin ich ganz sicher. Schließlich habe ich sie ja darum gebeten», stammelte Patti und spürte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss, als sie sich weiter über den Rand der uralten Spüle beugte und versuchte, in den Rissen der Emaille ein Muster zu entdecken. Was sie brauchte, war ein Überblicksplan, einen Ausweg aus dem Labyrinth. Irgendetwas, das ihr half, die Selbstkontrolle wiederzuerlangen, damit sie nicht jede erstbeste Verrücktheit von sich gab, die ihr in den Sinn kam. Etwas, das sie davor bewahrte, wahrscheinlich schon in der nächsten Minute zusammenzubrechen und nach dem Hauch einer Berührung zu betteln. Patti wusste sehr wohl, dass ihr Gegenüber es lieber mit einem kampflustigen Menschen zu tun hatte als mit irgendeinem Jasager – egal, ob Mann oder Frau.
    «Ich weiß ja, dass die weibliche Raffinesse bei dir sehr ausgeprägt ist, Patti, Liebes, aber glaubst du allen Ernstes, dass sie den weiten Weg auf sich nimmt und die Annehmlichkeiten Londons hinter sich lässt,
nur
weil ihre Schwester sie darum gebeten hat?»
    Die Stimme klang jetzt verschmitzter, und der burleske Unterton, den sie aus der Welt der Shows und Bühnenauftritte – jenseits dieser dreckigen Garderobe – kannte, kam hervor. Doch Patti wusste, dass die groß gewachsene Person, die da hinter ihr herumlief und ihre heiße, nackte Haut mit kühlen Luftzügen kitzelte, zu chamäleonhaften Wechseln ihrer Erscheinung fähig war. Schließlich hatte sie es hier mit einem ausgesprochenen Verwandlungskünstler zu tun. Ein lustvoller Peiniger von Muschis, Schwänzen und Wer-weiß-was-noch   … ein Mann, der so viele Masken trug, dass sein wahres Gesicht nur sehr selten zum Vorschein kam.
    «Ja doch, sie wird kommen. Schließlich hat sie mal hier gewohnt. Natürlich wird sie kommen.» Patti schnappte nach Luft, als ihr Körper durch die Berührung eines steifen, rauen Stoffes plötzlich zum Leben erweckt wurde. Er schien einen Flächenbrand auf der zarten Haut ihrer Pobacken zu entfachen. Ihr Peiniger stand jetzt ganz dicht hinter ihr. Er hatte sich mit solcher Geschicklichkeit genähert, dass kein Laut zu hören gewesen war – außer dem Klackern von unglaublich hohen Absätzen.
    «Ich bin beeindruckt. Du weißt ja, wie sehr ich Frauen bewundere, die andere Frauen zum Kommen bringen können!»
    Patti hätte es ahnen müssen, und dennoch traf sie das Wortspiel unvorbereitet. Sie war so verstrickt in das Spiel und ihre eigene kleine, aber ziemlich dumme Lüge, dass sie kicherte, ohne überhaupt nachzudenken.
    Ihr Lohn bestand aus einem schmerzhaften Schlag, der ihr den Atem stocken ließ.
    «Oh, Scheiße!», keuchte sie und grinste, obwohl ihre Pobacken brannten und ihre Ritze heiß, feucht und schmutzig in Flammen stand. Patti konnte jede Menge Schläge auf den Hintern vertragen, aber die Versagung eines Höhepunkts bedeutete die wahre Folter. Und das wusste Stella.
    Sie war so ein Miststück! Oder
er
, besser gesagt   …
    Ach was, dachte Patti und grinste trotz der Schmerzen. Mann oder Frau, was spielte das für eine Rolle? Schließlich schlugen beide Geschlechter gleich hart zu.
    «Wie bitte?»
    Die Stimme veränderte sich schon wieder, und die Person hinter der Fassade des Künstlers kam zum Vorschein. Die wahre Person. Das Innere eines Menschen, der genauso abhängig von diesen Machtspielen war wie seine Opfer.
    Erwischt, dachte Patti, murmelte aber nur: «Nichts.»
    «Aber du hast doch was gesagt», bohrte Stella mit fast normaler Stimmlage – wo immer die auch lag.
    «Ich sagte ‹Scheiße!›, weil du mir wehgetan hast», zischte Patti und veränderte trotzig ihre Position in der Hoffnung, dass ihr Hinterteil so weniger brennen würde. Oder auch, damit das heftige Verlangen in ihrer Möse endlich nachließ.
    Sie konnte sich sehr wohl

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