Der Club der Lust
schien ihre Libido empfindlich zu stören.
Ach, Männer. Entweder wussten sie zu viel, oder, wie in diesem Fall, zu wenig. Wann würde sie wohl endlich jemanden finden, der einfach der Richtige war? Natalies Geduld war am Ende. Sie legte die Hand um seinen Hals und zog sein Gesicht zu sich.
«Ich bin Steven …», keuchte er in der Sekunde, in der sie Luft holte, um ihn zu küssen.
Und ich bin Natalie. Freut mich, dich kennen zu lernen, dachte sie brüsk, als sein Mund sich ihrer Zunge öffnete. Seine eigene Zunge lag ruhig, warm und geschmeidig da. Doch als Natalie sie mit der ihren neckte und bedrängte, spürte sie, wie seine Hände erst ihren Po umfassten und sie dann durch den Jerseystoff ihres Tops an sich drückten.
Also doch nicht so prüde …
Stevens Griff verstärkte sich, und Natalies Lebensgeister wurden wieder wacher. Endlich setzte er auch seine Zunge zur Gegenwehr ein, und als sie ihren Körper an den seinen presste, fühlte sie wieder seine ungewöhnliche Erektion, die sie schon im Zugabteil gespürt hatte. Diesmal schien sie sogar noch eindrucksvoller zu sein. Der Lehrer zog seine Jacke aus, und plötzlich hatte sie die Vorstellung vor Augen, wie er mit ihr vor den Altar trat, ohne seine verräterische Beule in der Hose verbergen zu können. Natalie grub ihre Finger in sein dickes, weiches, lockiges Haar und presste ihre Lippen auf seinen Mund in vollem Wissen, dass sie ihrer beider Gesichter über und über mit «Skandalrot» beschmierte.
«Bitte … Ich … Was willst du?», keuchte er, als ihre Umarmung sich löste. Der grelle Lippenstift war wie ein Brandsaum der Sünde um seinen Mund herum verteilt.
«Ich will dich ficken», antwortete Natalie. Verschwunden waren die Filter, die ihre Sprache normalerweise beherrschten. Diesem Mann konnte sie absolut alles sagen, konnte alles mit ihm tun. Sie zog drängend an seinem Hemd, riss dabei Knöpfe ab, um seine Brust zu erkunden, und kniff ihm mit Zeigefinger und Daumen in die Brustwarzen. Natalie hatte das Gefühl, als wäre sie der Mann und die Rollen wären durch seine roten Lippen vertauscht worden.
Steven stöhnte. Sein Becken zuckte nach vorne, und er warf seinen Kopf mit geschlossenen Augen zurück. Es schien, als würde er blind zum Himmel starren – wie ein Märtyrer, der gefoltert wird.
So eine Scheiße! Tu mir das nicht an, du Mistkerl! Natalies Fotze erzitterte beim Anblick der sich plötzlich auftuenden Schönheit dieses merkwürdigen, schüchternen Mannes. Sie wollte ihn dominieren und sich ohne Gedanken an seine Bedürfnisse das nehmen, was sie wollte. Wie besessen und voller Gier auf einen Fick stürzte Natalie sich erneut auf ihn, zerrte an Krawatte und Kragen und küsste Hals und Brust so feucht und planlos, wie sie es schon mit seinem Mund und seinem Gesicht getan hatte. Sie verspürte ein unbändiges Bedürfnis, ihn zu beißen. Zunächst saugte sie nur an seinem Fleisch, schloss dann aber die Zähne und zwickte ihn.
Steven stöhnte nur erneut laut auf, schoss dann aber nach vorne und presste sein Becken in quälenden, kreisförmigen Bewegungen gegen ihren Körper.
O nein, das wirst du schön bleiben lassen, dachte Natalie, zog sich gnadenlos zurück und packte den Lehrer so bei der Krawatte, dass er sie ansehen musste. Sie konnte gar nicht glauben, was sie da tat – und doch tat sie es. Unter gar keinen Umständen würde sie ihn ohne Erlaubnis kommen lassen. Er gehörte
ihr
. Er war
ihr
Objekt. Er war zu
ihrer
Befriedigung da.
«Hol ihn raus!», befahl sie ihm. Sie war sich bewusst, dass ihreStimme zischend klang und dass Stevens Augen heftig blinzelten. Ihr Partner war ganz offensichtlich desorientiert, und die Freude darüber war so groß, dass es Natalie fast selbst kam. Sie konnte wirklich alles mit ihm tun! Alles, was sie nur wollte!
«Was? Was rausholen?», stammelte er.
«Deinen Schwanz, Kleiner … Hol deinen Schwanz raus. Ich will ihn sehen.»
Natalie wusste, dass ihre Worte absurd waren. Steven war ein großer, erwachsener Mann, der mindestens zehn Jahre älter war als sie – wenn nicht sogar mehr. Nach ihren bisherigen Beobachtungen war er wahrscheinlich ein Lehrer oder sonst eine Respektsperson. Doch in ihrem Kopf schickte sie ihn sofort zurück in die hilflosen Jahre seiner Pubertät.
Scheinbar nicht nur in ihrem Kopf.
Er gehorchte ihr sofort und öffnete mit überraschender Geschicklichkeit seinen Gürtel und den Reißverschluss. Natalie fragte sich plötzlich, ob er ihr vielleicht die
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