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Der Coach

Titel: Der Coach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Spartans halten den Ball in Bewegung, aber sie verschwenden eine Menge Zeit. Noch kein einziger Pass in dieser zweiten Halbzeit, und nur noch sechs Minuten zu spielen. Curry nach links in Motion, da ist der Snap, Option rechts, Pitch zu Mabry, und der läuft an der Seitenlinie entlang bis zur Dreißig! Bis zur Fünfundzwanzig! Die ganze Strecke bis zur Achtzehn der East Pikes! Jetzt sind die Spartans ganz nah dran!
    Neely: »Nach jedem Spielzug kam Mabry ins Huddle zurück und sagte: ›Gib mir den Ball, Mann, gib mir einfach nur den Ball.‹ Also haben wir das so gemacht.«
    Paul: »Und nach jeder Spielzugansage von Neely hat Silo gesagt: ›Wer fumbelt, dem brech ich den Hals.‹«
    Silo: »Das hab ich auch ziemlich ernst gemeint.«
    Blanchard: »Hattet ihr denn die Zeit im Blick?«
    Neely: »Schon, aber das war egal. Wir wussten, wir würden gewinnen.«
    Mabry war in der zweiten Halbzeit bisher zwölfmal Ballträger, hat insgesamt achtundsiebzig Yards erlaufen. Und jetzt ein schneller Snap, wieder nach rechts, denn da kommt kaum Gegenwehr. Die Spartans machen der linken Seite der East-Pike-Defense wirklich schwer zu schaffen. Mabry läuft einfach nur hinter Durston und Vatrano, und Silo Mooney ist natürlich immer dort, wo sich der Haufen bildet.
    Silo: »Ich mochte Buck Coffey schon immer.«
    Neely: »Warst du nicht mal mit seiner jüngsten Tochter zusammen?«
    Silo: »Zusammen ist übertrieben. Auf jeden Fall wusste Buck nichts davon.«
    Zweiter und acht, von der Sechzehn, und wieder Mabry über rechts, er kommt auf drei, vielleicht auch vier Yards. Ein Gemetzel ist das da unten mittlerweile, man kommt sich vor wie auf dem Schlachtfeld.
    Silo: »Ach, Buck, man kommt sich immer vor wie auf dem Schlachtfeld.«
    Im Halbdunkel hatte sich die Bruderschaft unmerklich stetig vergrößert. Andere Spieler waren nähergerückt oder ein paar Reihen weiter nach unten gekommen, um den Spielbericht besser hören zu können.
    Dritter und vier, Curry außen, drei Runningbacks hinten, Option rechts. Crenshaw behält den Ball, wird erwischt und fällt etwa zwei Yards nach vorn. Devon Bond hat ihn hart erwischt.
    Neely: »Von Devon Bond hab ich so viele Hits bekommen, dass ich mir vorkam wie ein Sandsack.«
    Silo: »Das war der einzige Spieler, an den ich nicht rangekommen bin. Ich schieße aus den Startlöchern, visiere ihn genau an, und er löst sich einfach in Luft auf. Oder er verpasst mir eine mit dem Unterarm ans Kinn, dass mir die Kauleiste klappert. Ziemlich übler Geselle.«
    Donnie: »Hat er später nicht bei einer Profimannschaft gespielt?«
    Paul: »Er war ein paar Jahre bei den Steelers, dann ist er wegen irgendeiner Verletzung zurück zu East Pike.«
    Ein unglaublicher Vierter und zwei ist das, liebe Zuhörer. Und die Spartans müssen jetzt unbedingt punkten, schließlich haben sie noch eine ganze Menge aufzuholen. Die Zeit läuft gegen sie. Noch drei Minuten und vierzig Sekunden. Sie kommen raus mit fünf Receivern, Chenault nach links in Motion, ein langer Count von Crenshaw. Da springen sie! Und East Pike springt ins Offside! Das ist ein Erster und Goal für die Spartans an der Fünf-YardLinie! Crenshaw hat sie mit dem guten alten Head Fake in die Irre geführt und ist tatsächlich damit durchgekommen.
    Silo: »Von wegen Head Fake.«
    Paul: »Das war einfach nur ein langer Count.«
    Blanchard: »Ich weiß noch, dass der East-Pike-Coach völlig ausgeflippt ist. Er ist aufs Spielfeld gerannt.«
    Neely: »Dafür gab’s eine Flag. Und die Distanz zur Endzone wurde halbiert.«
    Silo: »Der reinste Psychopath. Je mehr Punkte wir gemacht haben, desto lauter hat er gebrüllt.«
    Erster und Goal von der Zweieinhalb. Option links, und da ist der Pitch, Marcus Mabry wird angegriffen, aber er schiebt weiter an und landet in der Endzone! Touchdown für die Spartans! Touchdown!
    In der abendlichen Stille klang Bucks Stimme noch lauter. So hörte ihn schließlich auch Rabbit und schlich sich im Schutz der Dunkelheit die Tartanbahn entlang, um zu sehen, wo der Lärm herkam. Er sah Männer, die, halb sitzend, halb liegend, auf der Tribüne herumlümmelten. Er sah die Bierflaschen, roch den Zigarrenrauch. In längst vergangener Zeit hätte er ein Machtwort gesprochen und ihnen befohlen, das Rake Field sofort zu verlassen. Aber das da oben waren Rakes Jungs, das waren die Auserwählten. Sie warteten darauf, dass die Lichter ausgehen würden.
    Wäre er näher herangekommen, hätte er jeden Einzelnen beim Namen nennen können, hätte

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