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Der Coach

Titel: Der Coach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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und rauchten auch nicht.
    »Ihr glaubt nicht, was ich gefunden habe«, sagte Nat.
    »Eine Freundin?«, fragte Silo.
    »Halt die Klappe, Silo.« Nat öffnete die Tasche und holte einen großen Kassettenrekorder heraus, einen richtigen Ghettoblaster.
    »Toll, Musik, genau das Richtige jetzt«, bemerkte Silo. Nat hielt eine Kassette in die Höhe und verkündete:
    »Das ist die Radioübertragung des Endspiels von 1987, mit Buck Coffey als Kommentator.«
    »Ist nicht wahr!«, rief Paul.
    »O doch. Ich hab’s mir gestern Abend angehört, zum ersten Mal seit Jahren.«
    »Ich hab das noch nie gehört«, sagte Paul.
    »Und ich hab gar nicht gewusst, dass die Spiele überhaupt aufgezeichnet wurden«, ergänzte Silo.
    »Du weißt vieles nicht, Silo«, bemerkte Nat. Er legte die Kassette ein und drehte an ein paar Knöpfen. »Ich dachte mir, wir überspringen die erste Halbzeit, wenn ihr nichts dagegen habt.«
    Darüber musste sogar Neely lachen. In der ersten Halbzeit hatte er vier Interceptions geworfen und einmal sogar den Ball fallen lassen. Die Spartans lagen zur Pause mit 0:31 gegen ein wirklich großartiges Team aus East Pike zurück.
    Die Kassette lief, und Buck Coffeys bedächtige, heisere Stimme durchschnitt die Stille auf der Tribüne.
    Meine Damen und Herren, Sie hören Buck Coffey zur Halbzeit hier vom A&M-Campus, wo wir heute ein ausgeglichenes Spiel zwischen zwei bisher ungeschlagenen Teams erwartet haben. Doch das ist nicht der Fall. East Pike hat in allen Bereichen die Nase vorn, außer bei Strafen und Ballverlusten. Es steht 31:0. Seit zweiundzwanzig Jahren kommentiere ich die Spiele der Messina Spartans, und ich kann mich nicht erinnern, dass sie jemals so hoch zurückgelegen hätten.
    »Was ist aus Buck geworden?«, fragte Neely. »Er hat aufgehört, als Rake entlassen wurde«, erwiderte Paul.
    Nat stellte lauter, sodass Bucks Stimme noch weiter trug. Auf die Spieler der anderen Teams wirkte sie wie ein Magnet. Randy Jaeger kam mit zwei Mitspielern aus dem Team von 1992 herüber. Auch der Anwalt Jon Couch und der Optiker Blanchard Teague fanden sich ein – wieder in ihren teuren Laufschuhen –, und mit ihnen kamen vier andere aus der Ära der Großen Serie. Ein gutes Dutzend weitere Spieler rückte näher heran.
    Die Teams sind wieder auf dem Spielfeld. Wir machen eine kleine Werbepause.
    »Die Werbung hab ich rausgeschnitten«, warf Nat ein. »Sehr gut«, lobte Paul.
    »So ein kluger Junge«, sagte Silo.
    Ich schaue zur Seitenlinie des Messina-Teams, aber ich kann Coach Rake nicht sehen. Es ist auch keiner der anderen Trainer auf dem Feld. Die Teams nehmen Aufstellung zum Kickoff, und weit und breit kein SpartanTrainer. Das ist ziemlich eigenartig, und das ist noch sanft ausgedrückt.
    »Wo waren die?«, fragte jemand.
    Silo hob die Schultern und gab keine Antwort.
    Das war tatsächlich die große Frage, die man sich in Messina seit fünfzehn Jahren stellte und die ebenso lange unbeantwortet geblieben war. Ganz offensichtlich hatten die Trainer die zweite Halbzeit boykottiert – aber warum?
    East Pike hat Kickoff in Richtung südliche Endzone. Und da kommt der Kick, ein kurzer Ball, Marcus Mabry nimmt ihn an der Achtzehn auf, er schlägt Haken nach links und rechts, sprintet nach vorn in den freien Raum. Er wird an der Dreißig-Yard-Linie getackelt, wo die Spartans jetzt zum ersten Mal am heutigen Abend eine Art Offense aufbauen.
    Neely Crenshaw hat in der ersten Hälfte fünfzehn Pässe geworfen, und nur drei sind angekommen. East Pike hat mehr seiner Pässe gefangen als die Spartans.
    »Arschloch«, kommentierte jemand.
    »Ich dachte, der ist auf unserer Seite.«
    »Klar, aber wir waren ihm eben lieber, wenn wir gewonnen haben.«
    »Abwarten«, sagte Nat.
    Noch immer sind Eddie Rake und die anderen Trainer nicht zu sehen. Das ist schon äußerst merkwürdig. Die Spartans lösen jetzt das Huddle auf, und Crenshaw bringt seine Offense in Stellung. Curry ganz rechts außen, Mabry als I-Back. East Pike hat acht Spieler in der Box, die darauf warten, dass Crenshaw endlich wirft. Und da ist der Snap, Option rechts, Crenshaw täuscht den Pitch an, ein weiteres Täuschungsmanöver nach vorn, er hat ein bisschen Luft. Dann ein harter Hit, er dreht sich weg, kommt frei, kommt an die Vierzig, die Fünfundvierzig, die Fünfzig, und er ist im Aus an der Einundfünfzig von East Pike. Ein Raumgewinn von neunundzwanzig Yards! Das war bisher der beste Spielzug der Spartan-Offense im ganzen Spiel. Jetzt scheinen sie

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