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Der Computer-Satelit

Der Computer-Satelit

Titel: Der Computer-Satelit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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zweihundert Personen auf. In Northport werden zwei Fähren mit voll ausgerüsteten Kampftruppen beladen. Die Fahren werden in Southport anlegen, um die Position dort zu verstär-
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    ken und einen Brückenkopf für einen Sturmangriff vorzubereiten. Die Schiffe werden Verletzte und Zivilpersonen nach Northport evakuieren, dort neue Truppen aufnehmen und zur Verstärkung der vorher gelandeten Verbände nach Southport zurückkehren. Dann werden wir an zwei Fronten zur gleichen Zeit einen Angriff starten, indem wir von beiden Enden durch die Spindel vorrücken. Spartakus wird durch den Hammer aus südlicher Richtung auf den Amboß aus Southport gedrängt werden. Das vorrangige Ziel für die Stoßtruppen wird es sein, bis zum Fusionskraftwerk vorzustoßen und es zu desaktivieren. Andere Einheiten haben den Befehl, diesen Hauptvorstoß zu unterstützen." Er warf Dyer einen herausfordernden Blick zu. „Findet das die Billigung des Herrn Doktor-Generals?"
    Dyer ignorierte den Sarkasmus und sah Krantz an.
    „Was hat das alles noch für einen Sinn? Wir haben jetzt schon unsere Antwort. Siebenundfünfzig Menschen, die nie mehr heimgehen werden, reichen aus, um mir zu sagen, was wir mit TITAN anzufangen haben. Soweit sollte es nie kommen. Warum sollen wir noch mehr Tote riskieren? Ich bin dafür, daß wir jetzt alle evakuieren und die ganze verdammte Anlage hier von der IRB mit einem großen Atomsprengkopf in die Luft jagen lassen."
    Krantz nahm eine nachdenkliche Haltung ein und brachte seine Fingerspitzen vor seinem Gesicht zusammen. Er starrte sie, wie es schien, eine lange Zeit an und schüttelte dann langsam den Kopf. Seine Antwort war ruhig, aber fest.
    „Ich denke, nein, Ray. Wie Sie schon sagten, haben wir nie erwartet, daß das Experiment einen so extremen Verlauf nimmt, aber so ist es nun mal geschehen. Wir befinden uns jetzt in einer kritischen Phase. Meiner Ansicht nach ist es psychologisch äußerst wichtig, daß wir es bis zu seinem Ende durchführen und als Sieger daraus hervorgehen. Wenn wir uns jetzt zurückziehen, was wird die Welt dann sehen? Sie wird sehen, daß wir — ein Symbol für die menschliche Rasse selbst — geschlagen worden sind und keine wirksame Lösung mehr wußten. Wie, glauben Sie, wird das unser Denken auf Jahre hinaus, vielleicht Dekaden, beeinflussen?" Er schüttelte noch einmal den Kopf. „Nein. Jetzt, da wir so weit gekommen sind, müssen wir beweisen, daß der Mensch vielleicht manchmal Fehler machen mag, sich aber zum Schluß immer über sie erheben wird. Wenn wir das schaffen können, werden die siebenundfünfzig Menschen nicht ganz umsonst gestorben sein."
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    Dyer lehnte sich zurück, zog die Schultern nach vorne, holte tief Luft und ließ sie mit einem plötzlichen Seufzer wieder entweichen. Krantz hatte recht.
    „Oder wie die Zahl zum Schluß auch aussehen mag, wenn alles vorbei ist", sagte er schwer.
    In der Kommandozentrale informierte Fred Hayes, der auf dem Podest Wache gehalten hatte, während sich Dyer, Krantz und Linsay zu ihrer Privatkonferenz zurückzogen, Dyer über die jüngsten Ereignisse. Zumindest im Vergleich mit den früheren Vorfällen war es ziemlich ruhig gewesen. Spartakus hatte versucht, seine letzten Truppen durch die Spindel in die Nabe vorrücken zu lassen, aber dieses Mal waren die Verteidiger gut vorbereitet gewesen und hatten den Angriff erwartet, so daß er schnell zusammengebrochen war. Eine ähnliche Auseinandersetzung hatte im Randgebiet von Southport mit ähnlichen Ergebnissen stattgefunden. Das war ungefähr alles.
    Etwas erleichtert und optimistischer ging Dyer zu Laura hinüber, die bei Chris, Ron und einer Gruppe von KIM-Wissenschaftlern stand. Sie sah ihn kommen, löste sich von der Gruppe und kam zu ihm.
    „Der Held ist heimgekehrt", sagte sie. „Du siehst aus, als hättest du dich gerade auf eine Schlägerei mit dem gesamten Marinekorps eingelassen." Dyer sah an sich herunter. Nach seiner Rückkehr von der Nabe war er direkt in die Kommandozentrale gegangen. Seine Kleider waren zerrissen und stellenweise mit Blut bespritzt, und wenn er im Gesicht die gleichen Farbstreifen trug wie auf seinem Arm, mußte er wie ein Zulukrieger in voller Kriegsbemalung aussehen.. „War es schlimm?" fragte sie.
    „Es war . . . schlimm."
    „Ich war krank vor Sorge. Jedesmal, wenn wir eine Liste von Spätankömmlingen von der Nabe bekommen haben und dein Name nicht dabei war, war ich einfach . . . Na ja, du hast es ja überstanden. Jetzt wird es wohl

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