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Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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erschien Mat Solinskys Gesicht auf dem Schirm von Chris’ Gerät. Einen Moment lang runzelte er die Stirn, und dann verzog sich das Gesicht unter dem Lockenkopf zu einem erkennenden Lächeln.
    »Hallo, wie geht es denn? Sie und Ron habe ich jetzt schon zwei Wochen lang nicht mehr gesehen. Wann lasst ihr euch denn wieder einmal in diesem Teil der Nabe sehen?«
    »Vielleicht schon sehr bald«, antwortete Chris. »Wir haben hier ein kleines Problem.«
    »Das ist schlecht. Kann ich euch irgendwie helfen?«
    »Vielleicht. Das ist eigentlich der Grund für meinen Anruf. Erinnern Sie sich noch an diese überschüssigen Patronen, die Sie uns beim letzten Mal überlassen haben – die KFD und die KFGs?«
    »Die wolltet ihr doch für das Tisch-Scanner-Mikroskop haben, das ihr bauen wolltet. Klar erinnere ich mich daran. Was ist damit?« Ron, der von dem Schirm nicht erfasst wurde, zwinkerte Kim fröhlich zu. Kim schüttelte den Kopf und warf einen kurzen verzweifelten Blick an die Decke.
    »Nun«, antwortete Chris, »wir brauchen dafür noch irgendeine Verstärkungseinheit, die ist für einen Teil davon notwendig, und irgendjemand hat uns gesagt, dass eine K56-Einheit genau das richtige für uns wäre. Wir haben uns auch eine besorgen können, aber die scheint nicht zu funktionieren. Glauben Sie, dass man sich vielleicht irgendwo noch eine besorgen könnte?«
    »Mmmm. K56er also.« Solinsky schien sich nicht sicher zu sein. »Das könnte meiner Ansicht nach schwierig werden. Beschränkte Ausgabe. Lassen Sie mir eine Sekunde Zeit, das muss ich überprüfen.« Das Gesicht verschwand und gab damit den Blick auf den inneren Teil eines Dienstraums in der 17D-Sektion der Nabe frei.
    »Ich wusste schon immer, dass ihr beiden ein Gaunerpaar seid«, sagte Kim zu ihnen.
    Chris dachte darüber nach. »Es gibt in der Welt nur zwei Arten von Gaunern«, sagte er schließlich. »Diejenigen, die es nicht zugeben wollen und wir anderen. Äußerst traurig.«
    »Das hängt alles mit der Evolution zusammen«, erklärte Ron. »Heutzutage gibt es deshalb nur noch Gauner-Gene, weil die guten Menschen nie allzu viel für den Fortbestand der Spezies geleistet haben … Sie wissen schon, was ich meine.« Kim gab es auf.
    In diesem Augenblick erschien Solinsky wieder auf dem Schirm. »Vielleicht habt ihr Glück«, sagte er. »Der Typ, der den Laden nebenan geschmissen hat, ist vor ein paar Tagen krank geworden und hat alles in einem völligen Durcheinander zurückgelassen. Da liegt alles mögliche Zeug herum, viel mehr, als nach den Bestandslisten überhaupt da sein sollte, und unter anderem auch zwei K56er. Soll ich den einmal überprüfen, den ihr habt?«
    »Ja, wenn Sie das tun könnten«, antwortete Chris. »Was soll ich machen, ihn einfach hinzuschalten?«
    »Klar. Die Diagnose kann ich auch von hier aus erledigen.«
    Chris trennte die Einheit von ihren Anschlüssen, stöpselte ein anderes kurzes Kabel in das hintere Ende des Mikrokonnektors und schloß sein anderes Ende an dem Ausgang auf der Rückseite des Schirms an. Ungefähr zwanzig Minuten vergingen, während Solinsky am anderen Ende Operationen vornahm, die unsichtbar blieben, weil sie von dem Schirm nicht erfasst wurden.
    »Das Ding ist hinüber«, bestätigte er schließlich. »Sieht aus, als hätte jemand den Komparator beschädigt. Ich schicke euch eine andere Einheit über die Rohrpost. Welche Adresse habt ihr?«
    »Wir holen sie ab«, flüsterte Ron. »Ich könnte einen Szenenwechsel von einer Stunde gebrauchen.«
    »Das geht schon in Ordnung, Mat«, sagte Chris. »Im Kristallkugel-Raum ist alles ruhig, und wir haben einen Nachmittag freibekommen. Wir machen einen Ausflug nach dort oben und holen sie ab.«
    »Hervorragend! Tut das. Wir sehen uns dann in, na … sagen wir mal einer halben Stunde oder so?«
    »So ungefähr.«
    »Gut. Na ja, Sie wissen ja, wo Sie mich finden. Bis gleich.«
    Chris schaltete den Schirm ab und steckte ihn wieder in seine Tasche. Sie bauten das Sichtgerät wieder in sein Gehäuse ein und verstauten es hinten in einem Schrank in dem Apartment.
    »Wie wär’s, wenn Sie uns auf unserem Ausflug in die Nabe hinauf begleiten würden?« sagte Ron zu Kim, als sie fertig waren. »Machen Sie einmal eine Pause, und sehen Sie sich etwas anderes an. Am Schwimmbecken machen wir Rast, und wir kaufen Ihnen ein Eis. Außerdem gibt es von Mats Arbeitsplatz aus eine hervorragende Aussicht auf die Spindel.«
    Kim zuckte die Achseln und breitete ihre Hände aus.
    »Warum nicht?

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