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Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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hier wegzukommen. Es macht mir Angst.« Dyer lächelte leicht und lehnte sich zurück, um während ihres Aufstiegs die Leine straff zu halten.
    Der Aufstieg von 17D war mühsam und nervenaufreibend gewesen, aber ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen. Mit Hilfe der Narben, die von den Schlachten zurückgeblieben waren, oder, wo sich keine passenden Löcher fanden, von Bolzen, die Dyer in mit einem Sprungfederdorn aus dem Werkzeugkasten gestanzte Löcher rammte, hatten sie sich über die gigantische, geschwungene Kurve der Nabe und das Dach der Spindel bis zur Kupplung vorgearbeitet. Sie waren einzeln vorgerückt. Einer von beiden hatte sich immer an der Konstruktion verankert, während der andere am vorderen Ende der Leine weiterkletterte.
    An einem Punkt, als sie die Spindel fast erreicht hatten, hatten sie beobachtet, dass ein großer Teil des durch Spartakus kontrollierten Verkehrs sich nach außen bewegte und auf dem Radkranz Endstation hatte. Nicht lange danach hatte sich der Schild plötzlich zerlegt und mit einem spektakulären Regen von Metall und Staub im Weltraum verteilt, was sie von ihrem einzigartigen Aussichtspunkt aus voll miterlebten. Davon abgesehen war alles ziemlich ruhig geblieben. Zahlreiche Geräte hingen noch immer unter ihnen in der Dunkelheit zwischen der Nabe und Detroit, und andere waren in die eine oder andere Richtung hin und her gekrochen, aber keines von ihnen hatte sich um die beiden winzigen Flecke gekümmert, die sich durch die tintenschwarzen Schatten, die die Südseite der Nabe umhüllten, mühsam nach oben kämpften.
    »Ich bin jetzt bei dem Bolzen, von dem die Drahtschlinge herunterhängt«, sagte Lauras Stimme. »Wie geht es jetzt weiter?«
    »Stehst du auf der Schlinge?«
    »Ja. Einen Fuß habe ich zwischen die beiden langen Bolzen geklemmt.«
    »Zieh deinen Fuß da heraus. Schwing die Schleife wie ein Pendel und streck dich nach vorn, wenn du auf der anderen Seite hochkommst. Da ist eine Fuge, in die du deine Faust klemmen kannst. Dann lass die Schlinge los und versuche, dich mit dem Fuß hineinzuarbeiten. Wenn du erst einmal soweit bist, hast du nur noch ungefähr drei Meter vor dir.«
    Einige Minuten später war sie bei ihm und sah in den Abgrund hinauf, den die Kobold in die Kupplung gerissen hatte. Strenggenommen sahen sie nur in die Hälfte des Abgrunds, denn das unregelmäßige Loch hörte abrupt an der glatten Wand auf, die von der südlichen Hälfte des Auskupplungssystems gebildet wurde. Der andere Teil des Lochs war an einer anderen Stelle, weil es stillstand, während sie mit dem nördlichen Teil von Janus herumgetragen wurden. Bei jeder Umdrehung trafen sich die beiden Hälften des Lochs einmal und gaben ihm die Form, die es direkt nach dem Aufschlag der Kobold gehabt hatte.
    Über ihnen schien die Konstruktion des äußeren Rings schwer beschädigt zu sein, aber dahinter konnten sie die riesigen Wicklungen und Magnetpole erkennen, die den inneren Ring umgaben, und an einer Seite des Lochs glitt die intakte Wand der südlichen Kupplungshälfte endlos an ihnen vorbei. Es drang Laura zum ersten Mal ins Bewusstsein, dass die gesamte Konstruktion um sie herum pausenlos von Stößen pulsierte, die direkt vom Herzen der Spindel ausgingen, als bemühte sich eine unvorstellbare Kraft, aus der Umklammerung einer titanischen Gegenkraft auszubrechen, die sie mühsam festhielt.
    »Das vor uns ist ein Teil des magnetischen Gleichgewichtssystems«, sagte Dyer. »Die beiden Hälften von Janus sind über die Lücke zwischen den beiden Scheiben der Kupplung durch ein System von komplexen Magnetfeldern verbunden. Die Feldstärken werden dynamisch verändert, um Kräfte auszugleichen, die das Gleichgewicht stören. Sie ergeben sich aus der Umverteilung von Massen auf Janus, wenn sich etwas um den Radkranz herum oder in Pittsburgh oder Detroit bewegt.«
    »Meinst du damit so etwas Ähnliches wie einen Autoreifen mit einer Unwucht?« fragte Laura.
    »Genua. Ein Rad mit einer Unwucht vibriert. Hier ist das so vorgesehen, dass Sensoren die Vibrationsstärke von einem Augenblick zum anderen messen und die Kupplungs-Magnetfelder so modulieren, dass sie genau ausgeglichen werden. Das Resultat ist eine schöne, glatte Rotation.«
    »Sehr glatt kommt sie mir aber nicht vor«, kommentierte Laura.
    »Das ist sie auch nicht. Da funktioniert irgendetwas nicht richtig. Diese Kobold von Kim hat dem System sicher nicht besonders gutgetan. Eigentlich bin ich sogar überrascht, dass die

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